Protokoll der Sitzung vom 23.05.2018

(Mathias Wagner (Taunus) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Was? – Unruhe)

Schauen Sie in unser Wahlprogramm, und vergleichen Sie die Zahlen. Dann werden Sie sehen, was wir den Menschen versprechen.

Herr Kollege, Sie müssen zum Schluss kommen.

Hören Sie auf, Unwahrheiten zu verbreiten und die Menschen zu täuschen. – Danke schön.

(Anhaltender Beifall bei der SPD)

Vielen Dank, Herr Kollege Schmitt. – Es liegen keine weiteren Wortmeldungen vor. Wir sind damit am Ende der Debatte.

(Zuruf von der SPD: Schade!)

Herr Kollege Frömmrich, Sie haben sich zur Geschäftsordnung zu Wort gemeldet.

Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Herr Kollege Bauer hat es in der Rede zwar schon gesagt, ich möchte es aber noch einmal betonen. Wir möchten nach § 14 Abs. 1 der Geschäftsordnung des Hessischen Landtags die Abstimmung ohne Überweisung an den Ausschuss beantragen.

(Thorsten Schäfer-Gümbel (SPD): Das ist eine Frechheit! – Zurufe von der SPD: Nein! – Lachen der Ministerin Priska Hinz)

Vielen Dank, Herr Kollege Frömmrich. – Herr Kollege Rudolph, zur Geschäftsordnung.

(Thorsten Schäfer-Gümbel (SPD): Da lacht sie auch noch, die Ministerin! – Anhaltende Unruhe)

Frau Präsidentin, meine sehr verehrten Damen und Herren! Dieser Geschäftsordnungsantrag des parlamentarischen Geschäftsführers der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, wenn er denn so angenommen wird, ist der Tiefpunkt dessen, was Sie sich hier an Parlamentarismus erlauben.

(Lebhafter Beifall bei der SPD)

Nach meinem Kenntnisstand hat es das in diesem Haus in den letzten Jahren noch nicht gegeben. Wenn eine Fraktion einen Gesetzentwurf einbringt, geht er wenigstens in den Ausschuss. – Sie haben schon Anhörungen bei den GRÜNEN abgelehnt.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, die Fraktion, die sonst vor Moralinsäure nur so trieft – die GRÜNEN –, lässt an der Stelle den Respekt vor anderen Fraktionen vermissen.

Ja, ich weiß: Schwarz-Grün hat die Mehrheit. Und die GRÜNEN haben 1 : 1 übernommen, was die CDU immer gesagt hat: Mehrheit ist Wahrheit.

(Zuruf von der CDU: So ein Blödsinn!)

Sie können heute den Gesetzentwurf möglicherweise niederstimmen.

(Zuruf von der CDU: Sie haben doch der Geschäfts- ordnung zugestimmt!)

Ja, und? Was hat denn das damit zu tun? Sie weichen der Debatte aus.

(Lebhafter Beifall bei der SPD – Fortgesetzte Zurufe von der CDU)

Sie können heute den Gesetzentwurf ablehnen, aber Sie werden nicht verhindern, dass wir weiterhin mit den Bürgerinnen und Bürger sowie mit den Bürgerinitiativen reden.

(Unruhe)

Meine sehr verehrten Damen und Herren, Sie legen ein Maß an Respektlosigkeit an den Tag, das wir nicht für möglich halten.

(Thorsten Schäfer-Gümbel (SPD): So etwas habe ich noch nicht erlebt!)

Deswegen fordern wir Sie erneut auf, dies zu überdenken. Wer so handelt, hat keine Argumente, sondern einfach Angst, dass die Bürgerinnen und Bürger Sie erkennen.

(Anhaltender lebhafter Beifall bei der SPD – Zurufe von der CDU)

Vielen Dank, Herr Kollege Rudolph. – Zur Geschäftsordnung habe ich jetzt drei Wortmeldungen. Ich würde gern die Meldungen in ihrer zeitlichen Reihenfolge drannehmen. Herr Kollege Schaus von der Fraktion DIE LINKE, bitte schön.

Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Es ist, glaube ich, noch nie vorgekommen, dass ein und dasselbe Thema in einer Plenarwoche viermal behandelt wurde.

(Jürgen Frömmrich (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Eben! – Michael Boddenberg (CDU): Haushalt! – Manfred Pentz (CDU): Wie oft noch? – Weitere Zurufe)

Genau. – Aber was Sie jetzt tun, übertrifft sogar noch Ihre Chuzpe, die Entkopplung des FDP-Gesetzentwurfs von unserem Gesetzentwurf sozusagen überfallartig, wie Sie es jetzt auch tun, im Ältestenrat vorzunehmen. Auch das habe ich in zehn Jahren parlamentarischer Arbeit noch nicht erlebt:

(Zuruf von der CDU: Ja, ja! – Weitere Zurufe)

eine Entkopplung eines Gesetzentwurfs, der immer zusammen beraten wurde und auch in einer gemeinsamen Anhörung behandelt wurde.

Was Sie hier tun, zeigt doch nur eines, meine Damen und Herren von der Koalition – –

(Norbert Schmitt (SPD): Angst!)

Ich richte mich ganz gezielt an Sie, Herr Frömmrich, für die GRÜNEN, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass Ihre Basis dieser Art und Weise folgen wird –

(Beifall bei der LINKEN und der SPD sowie der Abg. Mürvet Öztürk (fraktionslos))

unabhängig davon, welche Basis Sie als Person noch innerhalb der GRÜNEN haben; das lassen wir mal dahingestellt sein. Was Sie hier tun, ist undemokratisch

(Abg. Jürgen Frömmrich (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) schüttelt den Kopf.)

und unwürdig für das Parlament. Selbstverständlich können Sie mit Ihrer Mehrheit hier alles beschließen. Sie können auch beschließen: Der Himmel ist grün.

(Zurufe von der CDU)

Aber Sie haben offensichtlich eine solche Angst davor, dass diese Diskussion parlamentarisch weitergeführt wird, dass Sie sie gezielt und mit aller Macht abwürgen wollen.

(Zustimmung der Abg. Nancy Faeser (SPD))

Und das ist widerlich.

(Beifall bei der LINKEN und der SPD sowie der Abg. Mürvet Öztürk (fraktionslos) – Zuruf von der CDU: Wer so schreit! – Weitere Zurufe)

Danke, Herr Kollege Schaus. – Herr Kollege Bellino von der CDU-Fraktion, bitte schön.

(Günter Rudolph (SPD): Moralinsaure Tour! – Zuruf der Abg. Janine Wissler (DIE LINKE) – Weitere Zurufe)

Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Der Einzige, der bisher zur Geschäftsordnung gesprochen hat, war der Kollege Frömmrich. Alle anderen Vorredner haben weder zur Geschäftsordnung gesprochen, noch haben sie zum Thema gesprochen.

(Zuruf von der CDU: So ist es! – Widerspruch bei der LINKEN)

Wenn sich Herr Schaus hierhin stellt und sagt, das sei undemokratisch, entgegne ich: Das Undemokratischste, was es in diesem Parlament bisher gegeben hat, kam von Ihrer Seite.