tige Debatte zu führen, wenn Sie bereit sind, unabhängig von der Frage, wie lange die GAL im hiesigen Parlament vertreten ist, ein wenig Geschichtsforschung in der Frage zu betreiben, wie eigentlich die Entwicklung in Wilhelmsburg in der Vergangenheit gelaufen ist.
Herr Schmidt, daß Sie es nicht wissen, heißt ja nicht, daß es so gewesen ist und die CDU keine Vorschläge gemacht hat. Der Sachverhalt, daß Sie, Herr Marx, keine Vorschläge gehört haben, heißt auch nicht, daß keine gemacht wurden.
denn dieses ist in der Vergangenheit und in der heutigen Debatte klargestellt worden. Die CDU hat nicht das Wort „von dem Boot erfunden, das voll sei, was den Ausländeranteil in Wilhelmsburg angeht“. Sie haben es erfunden, diejenigen als Rechtsradikale und Ausländerfeinde zu diffamieren, die auf die Probleme dieses Stadtteils hingewiesen haben.
Das ist Ihr Problem und Ihr Versagen in der Stadtentwicklungspolitik. Ihr Versagen besteht darin, jeden zu diffamieren, der darauf hingewiesen hat, daß es Schulen in Wilhelmsburg gibt, in denen nur noch von der Lehrerin deutsch gesprochen wird, sonst aber von keinem in der Klasse.
Das ist der Sachverhalt. In Wilhelmsburg gibt es diese Klassen, in denen sich kein deutsches Kind befindet
daß es diese Schulen in Wilhelmsburg gibt. Sie haben, Frau Fiedler, durchaus eine Beziehung zu diesem Stadtteil über den ehemaligen Bezirksamtsleiter;
Ihnen ist zu dieser Problematik lediglich die Einführung des muttersprachlichen Unterrichts eingefallen, den Sie nicht als Lernen der Sprache des Landes verstanden haben, in dem man lebt, sondern als Lernen der Sprache des Landes, aus dem man kommt. Das haben Sie gefördert. Und das ist genau der falsche Weg gewesen.
Beispielsweise besteht Ihr Versagen darin – Sie können einmal dort hingehen, wenn Sie noch den Mut haben –, das Haus der Jugend in Wilhelmsburg den jungen, erwachsenen Türken preiszugeben. Das wäre die Konsequenz gewesen.
Dieses Haus ist systematisch preisgegeben und nicht als Haus der Jugend aller dort wohnender Jugendlicher okkupiert worden,
sondern es ist ein Haus türkischer Jungerwachsener. Es ist Ihr Problem, hier nicht gegengesteuert zu haben.
Ihr Versagen besteht darin, zu glauben, die Integration könne man dadurch fördern, daß man ohne Ende Geld hineinpumpt, ohne sich darum zu kümmern, was eigentlich inhaltlich in diesen Objekten gemacht wurde.
Sie haben nicht eingefordert, daß Integration ein Prozeß ist, den man von beiden Seiten betreiben muß. Sondern Sie haben Integration immer begriffen als das Geldhineinpumpen von einer Seite, das jemand, der auf der anderen Seite steht, gerne nimmt, aber nicht im Traum daran denkt, daß Integration auch etwas ist, was von ihm ausgehen muß. Das war Ihr Versagen in diesem Stadtteil.
Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Zu Anfang würde ich Ihnen vorschlagen, Herr Ehlers, daß Sie sich nach dieser Debatte bei Frau Fiedler entschuldigen.
(Karl-Heinz Ehlers CDU: Wofür denn? – Gegenruf von Dr. Andrea Hilgers SPD: Denk mal nach! – Ge- genruf von Karl-Heinz Ehlers CDU: Hat sie mit ihm nichts zu tun?)
Im übrigen möchte ich darauf hinweisen, daß Frau Fiedler seit zehn Jahren Lehrerin an der Gesamtschule Wilhelmsburg ist.
Wilhelmsburg hat viele Probleme. Aber ein besonders großes ist es, daß es Abgeordnete wie Herrn Ehlers gibt, die so über Wilhelmsburg öffentlich reden: voller Unkenntnis und jede Menge Vorurteile weiterverbreitend.
Sie sind da sehr sachkenntnisreich –, dann wissen Sie sicher auch, daß es täglich 300 Besucher aus circa 20 Nationen hat; nicht mehr und nicht weniger. Der Altersdurchschnitt liegt deutlich unter 18 Jahren. Gehen Sie hin und schauen Sie es sich an.
Zum Abschluß Ihrer Rede konnte man feststellen, Herr Ehlers, daß Sie Herrn Kühn arbeitslos gemacht haben. Hoffentlich wirkt sich das nicht künftig auf Ihre Ergebnisse bei Landesparteitagen der CDU aus.
Meine Damen und Herren! Zu der Rednerreihenfolge: Der Senat hat jetzt das Wort, danach Herr Frommann und Frau Goetsch. Herr Senator Dr. Maier bitte.