Protocol of the Session on November 26, 2003

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Wir stellen fest, dass ein mutiger, zupackender Bildungssenator fast ausnahmslos alle im Koalitionsvertrag festgeschriebenen Punkte umgesetzt hat.

(Jenspeter Rosenfeldt SPD: Warum hat der Bür- germeister denn gesagt, er muss gehen?)

Es geschah nicht immer auf die geräuschloseste Weise, aber im Ergebnis richtig und konsequent.

Nur wer von Ihnen frei von Fehlern ist, möge den ersten Stein werfen.

(Beifall bei der Partei Rechtsstaatlicher Offensive, der CDU und der FDP)

Herr Lange hat einen von den Koalitionären vorgeschlagenen und vom Wähler ausgesuchten Weg eingeschlagen und ich bin von dessen Richtigkeit überzeugt. Dieser Senat beendet den Bildungsnotstand, den Sie in Hamburg verursacht haben. Die politische Lage ist stabil und da Deutschland ein Land ohne Bodenschätze ist,

(Michael Neumann SPD: Auch das ist falsch!)

setzen wir uns wenigstens dafür ein, das Gold in den Köpfen unserer Kinder zu fördern. Ich wünsche Herrn Soltau hierbei viel Erfolg.

(Beifall bei der Partei Rechtsstaatlicher Offensive, der CDU und der FDP)

Das Wort hat der Abgeordnete Maier.

(Michael Neumann SPD: Jetzt endlich einmal et- was Vernünftiges!)

Herr Präsident, meine Damen, meine Herren! Herr Freytag, Herr Frühauf, ich verstehe gut, dass in so schwierigen Situationen Fraktionsvorsitzende nach vorne treten und Kampfrufe ausstoßen müssen, um Suggestionskraft auf ihre Fraktionen auszuüben und zu sagen, wir sind auf dem richtigen Weg, der Senat ist stark,

(Norbert Frühauf Partei Rechtsstaatlicher Offensi- ve: Wollen Sie das bestreiten?)

selten war etwas so glaubwürdig wie heute. Aber merken Sie nicht, wie leer Ihre Selbstsuggestionsrufe sind?

(Dr. Andreas Mattner CDU: Das Kompliment ge- ben wir zurück!)

Wenn uns jetzt noch die Abgeordnete Freund erzählt, so etwas Tolles wie die Bildungspolitik, weswegen Herr Lange zurückgetreten ist, hätte man in der Republik noch überhaupt nicht gesehen, dann ist das toll.

(Beifall bei der GAL und der SPD)

Da fängt die Selbstsuggestion an, ins ochsenfroschhaft Übergeplatzte zu kippen.

(Heiterkeit und Beifall bei der GAL und der SPD)

Das ist psychologisch schon interessant.

(Beifall bei der GAL und der SPD)

Sie loben Ihre Kita-Politik und sagen, wir haben endlich mit der Nachfrageorientierung angefangen. Nun sagt schon der Grundkurs in Ökonomie: Wenn man nicht genau weiß, wie hoch die Nachfrage sein wird, wenn man aber gleichzeitig weiß, man hat nur begrenztes Geld zur Verfügung, dann darf man in solch einem unsicheren Feld nicht als erstes die Preise senken, um dann zu gucken, ob es noch klappt. Das ist so hirnverbrannt, dass ich nicht verstehe, wie ein Finanzsenator so etwas hat durchgehen lassen.

(Beifall bei der GAL und der SPD)

Das wird verantwortet von den Anhängern der Marktwirtschaft, von den Liberalen, die immer sagen, was für ein tolles Steuerungsinstrument das ist. Dann greifen Sie hinein in dieses Steuerungsinstrument, machen alle Zahnräder kaputt und wundern sich nachher, wenn aus

dem Automaten nichts mehr herauskommt, sondern stattdessen immer nachgeschmissen werden muss.

(Beifall bei der GAL und der SPD)

Die Schill-Fraktion hat uns in der letzten Woche gezeigt, was eigentlich ihre politische Substanz ist. Es ging um keine Streitfrage in der Bildungspolitik, um irgendetwas, worüber sich die Stadt gestritten hat. Es ging um Staatsräte, es ging um Posten.

(Norbert Frühauf Partei Rechtsstaatlicher Offensi- ve: Polizeipferde!)

Sie sind die Regierung der dritten Chance. Der Bürgermeister hat nach der zweiten verlorenen Wahl seine dritte Chance bekommen. Herr Mettbach hat nach der dritten Partei die dritte Chance bekommen. Gegenwärtig suchen Sie alle nach der dritten Chance und die besteht in einem neuen Pöstchen für den Rest der Zeit. Das ist zumindest alles das, was Sie öffentlich bewegt haben, nichts anderes ist von Ihnen öffentlich herübergekommen.

(Beifall bei der GAL und der SPD)

Dann stellen Sie sich als Erneuerer der Stadtrepublik hin. Gedanken seien auf die Welt gekommen, die man hier noch nie gehört hätte. Das ist wahr, das ist wahr, das hatte man auch so noch nie gehört.

(Heiterkeit und Beifall bei der GAL und der SPD – Michael Neumann SPD: Schlimm genug!)

Wir sind froh, wenn Sie demnächst irgendwann mit diesen großartigen Schill-Gedanken wieder einen Wahlkampf führen können. Ich glaube, die Stadt wird belehrt sein nach Ihren Auftritten bisher. So, wie Sie mit Ihren Wahlergebnissen weiter wirtschaften, ist das vielleicht demnächst nicht mehr zu vermeiden.

(Dr. Michael Freytag CDU: Alle sehnen sich nach Rotgrün!)

Ich will das Schimpfwort zu Ihrer Koalition nicht wiederholen. Aber der "Tagesspiegel" hat uns kürzlich aus der Klemme geholfen. Der hat nämlich gesagt, es sei die peinlichste Koalition der Republik. Dem kann man sich doch anschließen, es ist auch nicht unanständig. – Danke schön.

(Beifall bei der GAL und der SPD)

Das Wort hat der Abgeordnete Schinnenburg.

Herr Präsident, meine Damen und Herren! Herr Maier, das musste ja schief gehen. Ein Grüner denkt in marktwirtschaftlichen Dimensionen. Das kann nur schief gehen.

(Vereinzelter Beifall bei der FDP, der CDU und der Partei Rechtsstaatlicher Offensive)

Sie reden über Marktwirtschaft und was da herauskam, war natürlich falsch.

Ich will das gar nicht im Einzelnen auseinander nehmen.

(Michael Neumann SPD: Schade, dass Sie nicht Platz vier haben!)

Herr Neumann, Sie verstehen sowieso nichts davon.

Sie haben ernsthaft gesagt, es sei ein Fehler, im KitaBereich die Preise zu senken; Preise heißt hier Elternbei

träge. Das ist eine Ihrer Altlasten. Sie haben mit die höchsten Elternbeiträge in ganz Deutschland hinterlassen.

(Dr. Willfried Maier GAL: Ich habe etwas über die Reihenfolge gesagt!)

Es ist nicht falsch, sie zu senken, es ist richtig, sie zu senken. Nur Sie wollen das nicht wahrhaben.

(Beifall bei der FDP, der CDU und der Partei Rechtsstaatlicher Offensive)