Die gesamte Kostenentwicklung sollte nicht mit verträumten Augen betrachtet werden. Unsere sich jetzt wieder im Aufwind befindliche Heimatstadt kann es sich nicht erlauben, finanziell immer nur nachzuschießen. Wenn nur wirtschaftliche Interessen im Vordergrund stehen und wir den Bürger nicht mitnehmen und begeistern, erleben wir eine engstirnige Interessenlage von einseitigen Gutachten, wie zum Beispiel bei der Erweiterung des CCH, gegen die sich über 28 000 Menschen ausgesprochen haben.
Darum brauchen diese Bürgerschaft und dieser Senat Mitglieder, die den Bürgerwillen in ihre Überlegungen und Entscheidungen mit einfließen lassen.
Welche Begeisterungsfähigkeit in der gesamte Metropolregion steckt, hat die Olympia-Bewerbung gezeigt.
Wohin rotgrüne politische Entscheidungen führen, zeigt die Situation in Leipzig. Vier Führungskräfte wurden wegen Unzulänglichkeit entlassen und die Kommunalpolitiker fürchten – wie soeben verkündet – um den Breitensport.
Mit den Gebäuden der HafenCity verfügt Hamburg über ein einzigartiges Gelände. Lassen Sie es uns nicht im Eiltempo zersiedeln. Gute Projekte lassen sich nicht unter Druck entwickeln. Wer hat schon vor zwei Jahren an eine solch imposante Weltstadtarchitektur gedacht? Die erhebliche Zunahme der Touristenbesuche ist auf den Wandel dieser Stadt und den daraus resultierenden gestiegenen Bekanntheitsgrad zurückzuführen.
Das unrühmliche Gehabe eines Politikers und das damit verbundene Ende dieser Mitte-Rechts-Koalition hätte diese Stadt nicht gebraucht. Es war ein trauriges Weihnachtsfest für mich, doch ich hege die Hoffnung, dass die Bürger dieser Stadt unterscheiden können.
Hamburg hat Profil, man muss es nur erkennen. Mit der Philharmonie auf dem Kaispeicher A erhalten wir einen Platz in der Weltstädteliga. Der Hamburger Chefdirigent Eschenbach drückte sich wie folgt aus: Die Künstler müssen sich einmal darum reißen, in Hamburg in einem solchen Hause aufzutreten. Hamborg, hol di stief! Das wünsche ich dir für 2004. – Danke.
(Beifall bei der Partei Rechtsstaatlicher Offensive, der CDU und der FDP und vereinzelt bei der Ro- nald-Schill-Fraktion)
Meine Damen und Herren! Es gibt jetzt viel Regierungsgespreize und Selbstlob, aber in Wirklichkeit gibt es eine neue Sache. Diese neue Sache verantwortet niemand, der hier im Haus sitzt: Das ist der Entwurf von Herzog & de Meuron. Das ist tatsächlich ein einmaliger Fall, dass ein Kunstwerk, das schon im Entwurf eine solche Strahlkraft entfaltet, dass von rechts bis links alle einhellig sagen: Das ist es! Das ist eine großartige Sache! In dieser Situation, dass ein Kunstwerk von sich aus so strahlt, sollten wir nicht versuchen, es in die eine oder andere Parteitasche zu ziehen,
Die zweite Sache, zu der ich etwas sagen möchte, weil das auch das einzig Neue ist: Im Sommer 2001 haben wir hier eine Drucksache diskutiert, in der stand, dass wir dort ein Science-Museum und ein Aquarium schaffen wollen. Das ist allgemein benickt worden. Jetzt haben wir wieder eine Drucksache, in der das steht.
Zwischendurch hatten Sie aber die Idee unterstützt, einen Aquadom zu produzieren. Sie feiern in Wirklichkeit nur das Begräbnis einer Schnapsidee. Das ist die ganze Geschichte, um die es sich jetzt dreht.
Ansonsten sind wir auf dem gleichen Stand wie im Sommer 2001. Dazu beglückwünsche ich Sie. – Danke schön.
Herr Präsident, meine Damen und Herren! Zuallererst wünsche ich Ihnen, ein frohes Weihnachtsfest gehabt zu haben.
Es ist in der Tat ja ein hübsches Geschenk, das uns der Senat mit seiner Drucksache zwischen den Jahren macht, für uns alle und vor allen Dingen für die Stadt, weil da nämlich zwei Dinge mit einer Klappe geschlagen werden, einmal die Entwicklung des Überseequartiers durch diesen maritimen Erlebnisbaustein. Da sind die Zahlen des Gutachtens, die wir in der Drucksache vorfinden, in der Tat beeindruckend. Wenn mit 650 000 Besuchern allein für das Aquarium und weiteren 50 000 Besuchern für das IMAX zu rechnen ist und dadurch ein Jahresüberschuss von knapp 3 Millionen Euro zustande käme, dann wäre das wirklich in der Tat sehr schön.
Auf der anderen Seite geht es um die Errichtung der neuen Philharmonie. Herr Dr. Maier, Herr Christier hat sich in der Tat hier ein bisschen mit fremden Federn geschmückt. Die Philharmonie hat viele Väter, aber bestimmt nicht die SPD.
Da ist zunächst Herrn Gérard zu danken, der sich in den letzten zwei Jahren wirklich unermüdlich dafür eingesetzt hat, und die Frage, ob auf diesem Kaispeicher A überhaupt wieder etwas anderes gebaut werden kann, ist von CDU und FDP gleichermaßen am selben Abend entschieden worden, als wir gesagt haben, nein, wir verlängern nicht mehr die Anhandgabe für das MTP-Projekt, wir hinterfragen es. Das ist diese Seite des Hauses gewesen, aber bestimmt nicht die SPD.
Von daher freue ich mich, dass Sie mittlerweile auch dort angekommen sind, eine Philharmonie auf diesem Sahnestück zu unterstützen. Das wird ja dann wahrscheinlich eine Entscheidung des ganzen Hauses sein. Aber damit schmücken können Sie sich nicht.
Man muss aber auch gönnen können, oder "jönne könne", wie die Rheinländer sagen. Ich habe heute gelesen, die SPD lasse sich eine Wahlkampfhymne von einem Herrn Chris Walden schreiben.
Den hat wohl Herr Böwer im Flugzeug kennen gelernt. Vielleicht hat er mit ihm Lotto gespielt. Da bin ich einmal gespannt, ob es sich dabei um so eine klassische sozialistische Arbeiterhymne handeln wird oder eher um so einen 68er-Revival-Song oder vielleicht ein Musikstück, das so ehrlich ist wie das Wahlkampfplakat. Das werden wir dann ja sehen. In Japan, auch das stand heute in der Zeitung, hat eine Firmenhymne nach zwei Jahren die Charts erobert. Es ist die Hymne einer Abrissfirma mit den lyrischen Zeilen "Wir werden Häuser zerstören! Wir werden Brücken zerstören!" Ich gönne das der Hymne auch, dass sie nach der verlorenen Wahl in die Charts kommt. Vielleicht wird Sie dann einmal in der Philharmonie gespielt. – Danke.
(Beifall bei der FDP, der CDU und der Partei Rechtsstaatlicher Offensive – Werner Dobritz SPD: Du liegst bei 3 Prozent!)
Ronald-Schill-Fraktion steht für eine Politik der Dynamik, der neuen Wege und des kraftvollen Eintretens für die Belange unserer geliebten Stadt.
Alle Vorhaben, diese Politik zu fördern, werden von der Ronald-Schill-Fraktion unterstützt. Deswegen freut es uns sehr, dass der Senat beschlossen hat, das Projekt der HafenCity mit zwei kulturellen Glanzpunkten zu verschönern: zum einen dem sogenannten maritimen Kultur- und Erlebnisbaustein, der aus den drei Modulen ScienceCenter, Aquarium und dem IMAX mit Großleinwandkino besteht, zum anderen die visionäre Idee einer neuen Konzerthalle auf dem "Kaiser"-Kaispeicher A.
Sie könnte zum neuen Wahrzeichen Hamburgs werden. Ist es nicht ein tolles Bild? Herr Maier hat es schon gesagt.