Protocol of the Session on May 12, 2004

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Klaus-Peter Hesse CDU 156 A

Gesine Dräger SPD 156 D

Antje Möller GAL 157 B

Beschluss 158 A

Antrag der Fraktion der SPD:

Entwicklung eines Studienganges „Internationales Wirtschaftsrecht“ in Kaliningrad – Drs 18/161 – 158 B

Beschluss 158 B

Dringlicher Senatsantrag:

Ergänzung des Haushaltsplan-Entwurfs 2004 Einrichtung eines zentralen Verwahrplatzes für abgeschleppte Fahrzeuge im Zusammenhang mit der Neuordnung des Abschleppwesens – Drs 18/132 – 158 B

Beschlüsse 158 B

A C

B D

Beginn 15.01 Uhr

Meine Damen und Herren! Die Sitzung ist eröffnet.

Mir ist mitgeteilt worden, dass vor Eintritt in die Tagesordnung aus den Reihen der SPD-Fraktion gemäß Paragraph 44 in Verbindung mit Paragraph 26 Absatz 4 unserer Geschäftsordnung das Wort begehrt wird. Frau Hilgers, Sie haben das Wort für maximal zwei Minuten.

Verehrte Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! Wir sind nicht damit einverstanden, dass die Wahl des stellvertretenden Mitglieds des Ausschusses der Regionen heute auf der Tagesordnung steht. Es ist strittig, ob die Wahl überhaupt stattfinden muss, da ungeklärt ist, ob das in der letzten Wahlperiode gewählte stellvertretende Mitglied noch im Amt ist. Auch im Ausschuss der Regionen selber herrscht über diese Frage keine Einigkeit. Der Präsident der Bürgerschaft hat den Präsidenten des Senats gebeten, diese strittige Frage in Berlin zu klären. Ein Ergebnis liegt noch nicht vor. Daher stellt dieser Tagesordnungspunkt einen Eingriff in ein schwebendes Verfahren dar. Lassen Sie uns diesen Punkt bis zur Klärung vertagen.

(Beifall bei der SPD und vereinzelt bei der GAL)

Das Wort bekommt Herr Reinert auch für maximal zwei Minuten.

Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! Frau Hilgers, es mag sein, dass im Ausschuss der Regionen darüber Unklarheit besteht.

(Dr. Andrea Hilgers SPD: Überhaupt, Herr Rei- nert!)

Allerdings möchte ich Sie auf die Drucksache 18/1 verweisen, ausgefertigt von unserer damaligen Bürgerschaftspräsidentin Frau Dr. Stapelfeldt, in der es ganz klar heißt, dass nach dem Nizza-Vertrag die Amtszeit der AdR-Mitglieder mit dem Ablauf der Wahlperiode endet, das heißt also, wenn das Parlament, welches sie entsendet, neu gewählt wird. Dieselbe Auffassung hat auch der neue Bürgerschaftspräsident vertreten und es gibt keinerlei begründete rechtliche Zweifel daran, dass wir diese Wahl durchführen können. Deswegen werden wir die Wahl auch heute durchführen. Die Prüfung durch die Bundesregierung würde bestenfalls dadurch beschleunigt werden, dass wir bereits eine Wahl vorgenommen haben.

(Dr. Andrea Hilgers SPD: Das ist aber merkwür- dig!)

Es gibt also keinen Grund, diesen Tagesordnungspunkt abzusetzen.

(Beifall bei der CDU)

Das Wort bekommt Herr Maaß.

Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! Wenn eine Frage strittig und von einer unabhängigen Stelle in Prüfung befindlich ist, spricht aus meiner Sicht einiges dafür, dass

man diese Klärung und diese Prüfung erst einmal abwartet. Bei allem Respekt vor dem Ausschuss der Regionen ist eine Unsicherheit über eine stellvertretende Mitgliedschaft in diesem Ausschuss für eine gewisse überschaubare Zeit – bis diese Prüfung abgeschlossen ist – nun wirklich vertretbar. Deshalb wären wir auch dafür, entsprechend dem Antrag der SPD zu verfahren.

Wenn keine weiteren Wortmeldungen vorliegen, kommen wir zur Abstimmung.

Wer den Tagesordnungspunkt 7, Wahl eines stellvertretenden Mitglieds des Ausschusses der Regionen der Europäischen Union, vertagen möchte, den bitte ich um das Handzeichen. – Gegenprobe. – Enthaltungen? – Der Vertagungswunsch ist abgelehnt. Dann werden wir heute die Wahl vornehmen.

Wir kommen zur

Aktuellen Stunde

Dazu sind drei Themen angemeldet, und zwar von der SPD-Fraktion

Krippe in Not – wird das Versprechen des Bürgermeisters gehalten?

von der GAL-Fraktion

Maulkorberlass für Hamburgs Lehrerinnen – Zensur statt politischer Debatte?

von der CDU-Fraktion

Größere EU – Neue Chancen für Hamburg

Ich bitte zum Thema der SPD-Fraktion um Wortmeldungen? – Frau Dr. Hilgers hat das Wort.

Verehrte Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! Am 21. April dieses Jahres wurde in Hamburg in der Bürgerschaft einstimmig, getragen durch die Kraft von 170 000 Unterschriften aus dem Volksbegehren „Mehr Zeit für Kinder“, das modernste Kinderbetreuungsgesetz der Republik beschlossen.

Nach dreimaligem Einbringen des Gesetzesentwurfes in die Bürgerschaft – das erste Mal Anfang 2002 – hat sich die Initiative durchgesetzt. Initiative und Senat haben sich geeinigt.

Durch den Beschluss der Bürgerschaft wurde die gesetzliche Grundlage geschaffen. So weit, so gut.

In der gemeinsamen Presseerklärung von Olaf Scholz haben Sie, Herr Bürgermeister von Beust, am 19. April dieses Jahres ein weiteres politisches Versprechen gegeben, welches ein Kernelement der Einigung zwischen Initiative und dem Senat darstellt. Ich zitiere:

„… die Senatsseite … gab … die Zusicherung, dass die Behörde für Soziales und Familie gleich nach Verabschiedung des Gesetzes beginnen wird, auch den Eltern von Kindern im Krippenalter, deren ansonsten gewährleistete Berufstätigkeit an der fehlenden Kinderbetreuung scheitern würde, Plätze anzubieten.“

Am 26. April dieses Jahres gab Frau Senatorin Schnieber-Jastram ein so genanntes Härtefallprogramm

mit folgenden Bedingungen bekannt: Die Kinder erhalten einen Platz, wenn

„… Eltern eine neue Arbeitsstelle nicht antreten können, weil ihr Kind in keiner Weise anders betreut werden kann beziehungsweise ein Verlust des bisherigen Arbeitsplatzes droht, weil die bisherige Betreuungsperson plötzlich ausfällt und die Familie dadurch in eine extreme Notsituation geraten würde.“