Und wenn dann noch solche Sprüche kommen: "Ihr Kopf ist eine Glatze". Herr Reinert, ich weiß nicht, wie Sie sich gefühlt haben.
Ich finde, das geht so nicht. Dieses Projekt ist ein gemeinsames Projekt. Sowohl Herr Zuckerer als auch Herr Lieven haben bekundet, dass wir sogar ziemlich erfreut sind über die Art, in der da gebaut werden soll. Wir finden das Projekt ja
architektonisch gelungen, aber wir haben dazu einige Fragen. Und dann dieses Gedröhn. Das ist unangemessen. Holen Sie den Senator einmal auf den Prüfstand.
Eigentlich ist es bei einem Projekt wie es hier ansteht, traurig, dass wir uns bei diesem Projekt so viel über das Thema Planetarium unterhalten, anstatt darüber, wie hervorragend es gelungen ist, die städtischen Interessen in wirtschaftlich so schwieriger Zeit mit einem solchen Vertrag, wie er hier zur Abstimmung ansteht, zu wahren.
Als Winterhuder bin ich mir der Bedeutung des Planetariums, vor allen Dingen aber des Gebäudes des Planetariums sehr wohl bewusst. Ich bin mir auch bewusst, dass ich die Interessen der Menschen in dem Stadtteil, den ich vertrete, zu wahren habe. Aber als Hamburger Abgeord
neter habe ich zuallererst die Interessen aller Hamburger zu wahren und nicht nur die Interessen eines Stadtteils. Ich habe auch nicht gegen den Stadtteil zu entscheiden, das ist richtig.
Aber was die Anträge der SPD und der GAL von heute zum Planetarium anbelangt, so steht der Umzug oder der Verbleib des Planetariums im jetzigen Gebäude im Moment gar nicht an.
Was das Beste ist, darüber brauchen wir heute noch nicht zu diskutieren. Wir haben vollstes Vertrauen in die Kulturbehörde
und darein, dass der Beschluss, den wir konkret für das Science-Center im Jahre 2008 treffen werden, einer ist, der sowohl dem Science-Center als auch der Zukunft des Planetariums angemessen ist.
Wir wollen, dass die Umzugsfrage in alle Richtungen geprüft wird. Auf unsere Initiative hin – im Übrigen gegen Ihre Stimmen, meine Damen und Herren von den Grünen und von der SPD – wurde daher in die heute zur Abstimmung stehende Ausschussempfehlung des Haushaltsausschusses das Ersuchen aufgenommen, eine Entwicklung und Prüfung von Alternativen, die ohne Verlagerung des Planetariums realisiert werden können, zu veranlassen.
Aber, meine Damen und Herren von der SPD, bereits zum jetzigen Zeitpunkt und ohne ernsthafte Prüfung der tatsächlichen Entwicklungsmöglichkeiten einen Verbleib am gegenwärtigen Standort zementieren zu wollen, zeugt in meinen Augen von mangelndem Verantwortungsbewusstsein für eine erfolgreiche Institution wie das Planetarium.
Uns hier weismachen zu wollen, dass sich das Planetarium weiterentwickeln kann auf der Basis der Kooperation mit Schulen, mutet mir angesichts der örtlichen Kenntnisse wirklich mehr als abenteuerlich an. Wie wollen Sie das eigentlich zwischen den Schulen und dem Planetarium machen: Mit einem Shuttleservice?
Ich denke, wir haben im Laufe der Jahre bei vielen Institutionen gelernt, dass im Gegenteil eine räumliche Konzentration für eine effektive und attraktive Arbeit notwendig ist. Die Aktivitäten des Planetariums nur um des Standortes willen auf mehrere Veranstaltungsstandorte zu verteilen, hieße, den gegenwärtigen Erfolg des Planetariums zu erdrosseln und es wieder zur Provinzialität verkommen zu lassen.
Ein solcher Vorschlag kann nur von Politikern kommen, die das Planetarium in erster Linie dafür benötigen, um in den Sternen nach ihrer politischen Zukunft zu forschen.
Wenn Sie einmal in das Gebäude des Planetariums gehen würden und das ohne die Hilfe der dort eingebauten Technik machen würden, meine Damen und Herren, dann würden Sie sie sehen, sie ist nämlich schwarz.
Ich will nicht sagen, dass eine erfolgreiche Entwicklung des Planetariums an seinem gegenwärtigen Standort nicht möglich wäre. Wir müssen uns aber darüber im Klaren sein, welche Investitionen dafür notwendig sind, wie viel Geld wir in die Hand nehmen müssen und dass das rotgrüne Bezirksamt dazu seine ablehnende Haltung gegenüber diesem Projekt aufgeben müsste.
(Jenspeter Rosenfeldt SPD: Die gibt es doch gar nicht! Lesen Sie mal die Schriftliche Kleine Anfrage!)
Selbstverständlich gibt es die und Sie wissen das. Die gibt es im Bezirk Nord nicht nur in diesem Fall. Die rotgrüne Verhinderungsbehörde in Hamburg-Nord verhindert nicht nur dieses Projekt. Ich bin Ihnen dankbar dafür, Herr Rosenfeldt, dass Sie es uns ermöglichen, das an diesem Projekt zu zeigen, sodass es im Bezirk Nord bei der nächsten Wahl endlich dazu kommen wird, dass nach 50 Jahren auch Hamburg-Nord vernünftig regiert wird.
Meine Damen und Herren von der GAL! Es wäre auch für Sie hilfreich, bevor Sie solche Anträge formulieren, sich mit den Fakten vertraut zu machen. Ihre Behauptung, der angeblichen Behinderung durch das Bezirksamt Hamburg-Nord stehe der jüngst erfolgte denkmalgerechte Umbau und Ausbau des Planetariums entgegen, täuscht doch über die Tatsache hinweg, dass dieser Um- und Ausbau im Zustimmungs- und nicht im Genehmigungsverfahren durchgeführt würde, sodass – sehr zum Ärger Ihrer beiden Parteien, Ihrer örtlichen Parteifreunde – der Bezirk Hamburg-Nord damit sehr wenig zu tun hatte.
Auch Ihre Ausführungen zur Auslastung des Planetariums zeugt von sehr wenig Sachkunde, ist doch das Planetarium in den Spitzenzeiten immer mehr als ausgebucht und in den Zeiten, in denen es halt nicht geht, da geht es nicht. 75 Prozent bei solch einem Planetarium ist wie 100 Prozent.
Ich würde doch gerne an die Debatte von vorhin erinnern. Es wäre vielleicht doch ganz hilfreich, wenn wir dem Redner zuhören würden.
Science-Center ein Privattheater und ein Musical, eine Disney World zu schaffen, hat mich tatsächlich verwundert, als ich das gelesen habe. Hier wird endgültig die Verzweiflung offensichtlich, mit der Sie derzeit politisch nach jedem Strohhalm greifen.