Protokoll der Sitzung vom 02.02.2006

Herr Abgeordneter, Sie müssen einen Schlusssatz formulieren.

(Bernd Reinert CDU: Das muss er nicht!)

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– Ja. Es ist eine Schwächung der wichtigen und traditionsreichen Institution Deputation. Den Damen und Herren Abgeordneten der CDU-Fraktion möchte ich noch zu bedenken geben, dass sie nicht für alle Zeiten und auf immer auf den bequemen Regierungssitzen Platz nehmen. Es kommen auch …

(Beifall bei der SPD und vereinzelt bei der GAL – Glocke)

Herr Abgeordneter, über einen Schlusssatz sind wir völlig unterschiedlicher Auffassung. Sie haben Ihre Zeit bei weitem überzogen.

Sie werden sich alsbald der besonderen Bedeutung der Situation …

(Glocke)

Herr Abgeordneter, ich entziehe Ihnen das Wort.

Das Wort bekommt der Abgeordnete Dr. Jäger.

Herr Präsident, meine sehr verehrten Damen und Herren! Herr Klooß, Herr Neumann, Herr Petersen, haben Sie sich einmal überlegt, für Ihre Fraktion ein Wappen zu schaffen. Ich wüsste da ein ideales Wappentier: Die Kuh, die käut nämlich alles wieder. Bei der Kuh ist es Gras, bei Ihnen sind es alte Kamellen und unhaltbare Vorstellungen.

(Beifall bei der CDU)

Es geht hier nicht um die Abschaffung der Deputationen, sondern um notwendige Korrekturen. Herr Klooß, wie Sie sich hier hinstellen und vehement gegen das Gesetz vorgehen, ist aus meiner Sicht mehr als dreist und unverfroren. Ich hätte mir gewünscht, dass Sie und Ihre Kolleginnen und Kollegen diesen Elan einmal bei den Ausschussberatungen entwickelt hätten.

(Beifall bei der CDU)

Auf meine berechtigte Frage, wie Sie denn das Problem der möglichen Befangenheit früherer Bediensteter lösen wollen, haben Sie, Herr Klooß, geantwortet: Diese Frage sei abwegig. Eine Interessenkollision, gerade bei ehemaligen Bediensteten, könne nicht eintreten. Mit Verlaub, Herr Klooß, diese Antwort halte ich für abwegig.

(Beifall bei der CDU)

Aber so ist es immer mit Ihnen. Es geht Ihnen nie um Sacharbeit, sondern immer nur um polemische Äußerungen

(Oh-Rufe von der SPD)

und das Ableugnen von vorhandenen Problemen, an deren konstruktiver Lösung Sie nicht interessiert sind.

(Beifall bei der CDU)

Hierzu passt auch das Verhalten Ihrer Kolleginnen und Kollegen im Ausschuss. Herr Dressel denkt vor allem an seine Presseerklärung, die er nach der Sitzung zu verteilen gedenkt,

(Beifall bei der CDU)

zu deren Wortlaut er dann natürlich noch etwas erklären muss. Frau Veit schaut meistens so böse drein, als ob sie es immer noch nicht wahrhaben kann, dass die Hamburgerinnen und Hamburger die SPD in die Opposition geschickt haben.

(Beifall bei der CDU)

Aber, Frau Veit, ich kann Ihnen nur raten: Gewöhnen Sie sich an diesen Zustand,

(Werner Dobritz SPD: Sie sind befangen!)

denn die Opposition wird noch lange Ihr Brot sein.

(Beifall bei der CDU)

Und das ist das Beste, was dieser Stadt passieren kann.

(Werner Dobritz SPD: Sie sind doch Beamter und reden über die Abschaffung eines Kontrollgremi- ums!)

Dem gegenüber lobe ich mir das Verhalten der GAL, obwohl Herr Müller auch in weiten Teilen mit dem Gesetz nicht einverstanden ist.

(Zurufe von der SPD)

Schreien Sie doch nicht so.

(Unruhe – Glocke)

Meine Damen und Herren! Sie haben den Anspruch darauf, gelobt zu werden, aber der Redner muss das ungestört tun können. – Bitte schön.

Herr Müller erkennt immerhin an, dass das Problem der möglichen Befangenheit besteht.

(Werner Dobritz SPD: Bei Ihnen!)

Die GAL hat einen eigenen Änderungsvorschlag unterbreitet, der durchaus vertretbar gewesen wäre, uns aber nicht weit genug ging.

Aber, meine Damen und Herren von der SPD, davon sollten Sie sich mal eine Scheibe abschneiden. So wird vernünftige Opposition gemacht.

(Beifall bei der CDU)

Lassen Sie mich zum Schluss kommen. Der Gesetzentwurf ist vernünftig und sachgerecht. Er findet für die Probleme die entsprechenden Lösungen. Die CDU wird ihm daher zustimmen.

(Beifall bei der CDU)

Das Wort erhält der Abgeordnete Maaß.

Herr Präsident, meine Damen und Herren!

(Unruhe – Glocke)

Meine Damen und Herren! Das Namensrecht lässt vieles zu, aber es heißen nicht alle Maaß.

Was sich schon bei der Rede von Herrn Kusch im Bundestag abzeichnete, hat sich jetzt auch noch einmal verdeutlicht. Der Rosenmontag rückt tatsächlich immer näher.

(Beifall bei der GAL und der SPD – Klaus-Peter Hesse CDU: Am Aschermittwoch ist alles vorbei!)

Ich möchte bei diesem Gesetz auf zwei Aspekte eingehen. Der eine Punkt ist die Einschränkung der Wählbarkeit, die dahingehend begründet wurde – das hat auch Herr Jäger getan –, dass es möglicherweise dort Inkompatibilitäten und eine Befangenheit geben könnte. Herr Jäger, wenn Sie hier von Befangenheit sprechen, haben Sie denn nicht selber Anlass, sich zu fragen, ob es wirklich korrekt ist, dass derjenige, der für den Senat solche Gesetze kontrolliert, an ihrer Erstellung mit beteiligt ist und hier im Parlament darüber zu befinden hat? Hierüber sollten Sie einmal nachdenken und wäre Anlass zu einer Frage.

(Petra Brinkmann SPD: So ist es! – Beifall bei der GAL und der SPD)