Protokoll der Sitzung vom 01.04.2009

Rettung der reformierten gymnasialen Oberstufe –Modernisierung statt Abschaffung des bewährten Leistungs- und Grundkurssystems (Antrag der SPD-Fraktion) – Drs 19/2158 – 1529,

Beschluss 1529,

Bericht des Wirtschaftsausschusses über die Drucksache 19/1743:

Gesetz zur Änderung des Hamburgischen Vergabegesetzes (Antrag der SPD-Fraktion) – Drs 19/2424 – 1529,

Beschluss 1530,

Bericht des Stadtentwicklungsausschusses über die Drucksache 19/ 1632:

103. Änderung des Flächennutzungsplans für die Freie und Hansestadt Hamburg (Grün- und Wohnbauflächen an der Holtenklinker Straße in Berge- dorf) 88. Änderung des Landschaftsprogramms für die Freie und Hansestadt Hamburg (Grün- und Wohnbauflächen an der Holtenklinker Straße in Berge- dorf) (Senatsantrag) – Drs 19/2464 – 1530,

Beschluss 1530,

Bericht des Innenausschusses über die Drucksache 19/1255:

"Ausweispflicht und individuelle Kennzeichnung von Polizeibediensteten" Gesetzentwurf der Fraktion DIE LINKE für ein Gesetz zur Änderung des Gesetzes zum Schutz der öffentlichen Sicherheit und Ordnung (SOG) (Antrag der Fraktion DIE LINKE) – Drs 19/2598 – 1530,

Beschluss 1530,

Antrag der Fraktion der SPD:

Einrichtung einer Ombudsstelle bei der team.arbeit.hamburg – Verbesserung des Beschwerdemanagements – Drs 19/2494 – 1530,

Beschluss 1530,

Antrag der Fraktion der GAL:

Verbesserung der Verkehrsleistung der S3 und S31 – Drs 19/2510 – 1530,

Beschluss 1530,

Antrag der Fraktionen der GAL und CDU:

Sport statt Gewalt: Ein Skateplateau für St. Pauli und die Neustadt – Drs 19/2592 – 1530,

Beschluss 1530,

Antrag der Fraktionen der CDU und GAL:

Entwicklung eines Konzepts zur Verringerung CO2-intensiver Abfalltransporte bei der Müllverbrennungsanlage Rugenberger Damm unter besonderer Berücksichtigung der Hafenlage – Drs 19/2594 (Neufassung) – 1530,

Beschlüsse 1530,

Antrag der Fraktion der CDU:

Infrastrukturprojekte des Masterplans Industrie – Drs 19/2596 – 1530,

Beschlüsse 1531,

Beginn: 15.03 Uhr

Meine Damen und Herren! Die Sitzung ist eröffnet.

Heute beginne ich zunächst mit Geburtstagsglückwünschen. Sie gehen heute an unsere Kollegin Frau Kersten Artus, das kann man an den Blumen auf ihrem Tisch auch schon ersehen. Liebe Frau Artus, im Namen des ganzen Hauses gratuliere ich Ihnen recht herzlich zu Ihrem Geburtstag und wünsche Ihnen alles Gute für das neue Lebensjahr.

(Beifall im ganzen Hause)

Wir kommen dann zur

Aktuellen Stunde

Dazu sind heute vier Themen angemeldet worden, und zwar von der SPD-Fraktion

Drei Jahre nach dem Sonderausschuss "Venachlässigte Kinder": Verbindliche Vorsorgeuntersuchungen immer noch nicht umgesetzt!

von der GAL-Fraktion

Keine Flaschen auf dem Kiez

von der Fraktion DIE LINKE

Neues Schulgesetz: Zwei Säulen – Zwei Begabungen?

und von der CDU-Fraktion

Hamburg – starker Gesundheits- und Medizinstandort.

Ich rufe nun das erste Thema auf. Wird das Wort gewünscht? – Frau Veit, bitte.

Frau Präsidentin, meine sehr verehrten Damen und Herren! Die schwarz-grüne Koalition hat gestern mit einer mehr als dürftigen Begründung die Befassung mit dem traurigen Tod der kleinen Lara aus Wilhelmsburg im Jugendausschuss verhindert,

(Klaus-Peter Hesse CDU: Vertagt!)

weil Sie hoffen, die schweren Versäumnisse der Sozialbehörde so unter den Tisch kehren zu können.

(Beifall bei der SPD)

Das war kurzsichtig, Herr Senator Wersich. Wir werden diese Debatte dennoch führen, wir werden reden über die Lücken beim Kinderschutz in dieser Stadt und auch über Ihre Versäumnisse.

(Hans-Detlef Roock CDU: Dann laden Sie man mal Herrn Schreiber vor!)

Statistik hilft uns hier nicht viel, am Ende geht es immer um das eine Kind, bei dem das Hilfesystem nicht funktioniert hat.

In Hamburg waren es allerdings in den vergangenen Jahren deutlich mehr als eines. Nicht nur Lara ist tot, Jessica aus Jenfeld auch. Bianca und Brian aus Wilhelmsburg schliefen im Müll. Michelle aus Lohbrügge ist trotz Familienhilfe in der eigenen Wohnung umgekommen und Lea aus Wilstorf wurde erst in letzter Minute gerettet.

Das sind alles Hamburger Kinder, bei denen das Hilfesystem versagt hat, Herr Senator Wersich. Alle Experten betonen, dass die Fälle, die bekannt werden, nur die Spitze des Eisbergs sind. Aber selbst wenn es keine Dunkelziffer gäbe, wäre ein Kind schon zuviel, ich habe Ihnen gerade fünf genannt.

Vor vier Jahren haben wir uns in einem Sonderausschuss mehr als ein halbes Jahr lang in vielen Sitzungen und Expertenanhörungen mit dem Fall der kleinen Jessica beschäftigt. Am Ende haben wir einstimmig einen sehr konkreten Maßnahmenkatalog an den Senat verabschiedet.