Protokoll der Sitzung vom 29.05.2008

Gemeinsame Beratung

Bericht des Eingabenausschusses:

Eingaben – Drs 19/142 – 221,

Bericht des Eingabenausschusses:

Eingaben – Drs 19/233 – 221,

Bericht des Eingabenausschusses:

Eingaben – Drs 19/234 – 221,

Beschlüsse 221,

Sammelübersicht 221,

Beschlüsse 221,

Große Anfrage der Fraktion der SPD:

Zukünftige Versorgung mit Postleistungen in Hamburg Umwandlung von Postfilialen in Partneragenturen – Drs 19/103 – 221,

Kenntnisnahme ohne Besprechung 221,

Dringlicher Senatsantrag:

Neustrukturierung der Behörden 2008 – Drs 19/379 – 221,

Beschlüsse 221,

Antrag der Fraktion der SPD:

Erhalt des Hafendenkmals Wassertreppe 51 in der Billwerder Bucht – Drs 19/256 – 222,

Beschluss 222,

Beginn: 15.04 Uhr

Meine Damen und Herren! Ich bitte Sie, Platz zu nehmen. Die Sitzung ist eröffnet.

Zunächst einmal beginne ich mit Glückwünschen, wie schön. Sie richten sich an unsere Kollegin Frau Gienow. Herzlichen Glückwunsch zu Ihrem Geburtstag.

(Beifall bei allen Fraktionen)

Wir kommen zur

Aktuellen Stunde

Dazu sind vier Themen angemeldet worden, und zwar

von der Fraktion DIE LINKE

Europa soll eine soziale Union werden, getragen durch Volksentscheide!

von der CDU-Fraktion

Jeder Mord wird konsequent verfolgt und bestraft

von der SPD-Fraktion

Abpfiff für die Sportstadt Hamburg?!

und von der GAL-Fraktion

Kein kultureller Dispens für Mord

Die Fraktionen sind übereingekommen, das zweite und vierte Thema gemeinsam debattieren zu wollen. Die Gesamtdauer der Aktuellen Stunde beträgt vereinbarungsgemäß – das steht sogar in der Geschäftsordnung – 75 Minuten.

Ich rufe nunmehr das erste Thema auf. Der Abgeordnete Hackbusch bekommt das Wort.

Herr Präsident, meine Damen und Herren! Ich bin gespannt, wie diese Legislatur insgesamt laufen wird. Der Anfang ist etwas holprig. Die Regierungsbank ist noch nicht richtig gut gefüllt, aber das wird hoffentlich – wie uns der Bürgermeister gesagt hat – ein bisschen besser werden.

(Zurufe von der CDU: Oh, oh! – Frank Schi- ra CDU: Keine Sorge!)

Soweit dazu. Aufregung ist auch da, die Stimmung ist gut.

Wir sind bei einem wichtigen Thema. In der letzten Woche wurde im Bundesrat der Vertrag von Lissabon verabschiedet, eine sehr trockene Materie. Im Wesentlichen wird darin die Politik der Europäischen Gemeinschaft in den nächsten Jahren festgelegt. Die Debatte darüber ist – finde ich – in die

ser Gesellschaft zu wenig geführt worden. Der Senat hat mit fast allen anderen Bundesländern diesem Vertrag zugestimmt.

(Jens Kerstan GAL: Mit einer Ausnahme!)

Für etwas Aufregung hat gesorgt, dass das Bundesland Berlin dem nicht zugestimmt hat.

(Frank Schira CDU: In der Tat!)

Ich möchte das ausdrücklich begrüßen.

(Beifall bei der LINKEN)

Warum? Das wirkt ein bisschen, als ob die Linken nicht in der Lage wären regierungsfähig zu sein – hat, glaube ich, die Sozialdemokratie gesagt –

(Beifall bei der CDU und der GAL)

oder als wüssten wir gar nicht, was in der Politik geschieht. Dieses Werk hat über 500 Seiten. Ich vermute, die meisten in diesem Saal haben es nicht gelesen.

(Frank Schira CDU: Doch, Herr Heintze!)

Ich habe es auch noch nicht alles gelesen. Ich möchte Ihnen aber sagen: Der entscheidende Satz ist ein juristischer Satz. Der wirkt völlig harmlos. Das Entscheidende, was in diesem Vertrag von Lissabon festgelegt wird, ist, dass die Rechtsstaatlichkeit auf europäischer Ebene definiert wird, während das, was wir verlangen, die Sozialstaatlichkeit, auf dieser Ebene nicht festgelegt wird mit der Begründung, das werde schon auf nationaler und regionaler Ebene geregelt werden und sei dort auch geregelt. Das hört sich nach nichts Wichtigem an. Wir sagen, das ist eine politisch völlig falsche Weichenstellung. Sie besagt, dass das Soziale in Europa niedrig gesetzt wird und dass das, was wir an Erfahrungen mit sozialen Standards, die gesenkt werden, gemacht haben, in den nächsten Monaten und Jahren noch weiter festgelegt wird.