Hamburger Abfallentsorgung: Die Chancen der auslaufenden Müllverbrennungsverträge nutzen! – Drs 20/12304 – 6860,
EnEff:Stadt-Projekte in Hamburg – Projektförderung sicherstellen, Koordinierungsstelle einrichten – Drs 20/12185 – 6860,
Mieter/-innenschutz gewährleisten, Gesetzeslücke schnell schließen: Bundesratsinitiative zur Änderung des Baugesetzbuches – Drs 20/12192 – 6861,
Erfolgreiche Klimakommunikation durch Unterstützung der Klimawoche fortführen – Drs 20/12193 – 6861,
Vorverlagerung des Endes des Sonntagsfahrverbotes zur Entlastung der A 7 prüfen – Drs 20/12194 (Neufassung) – 6861,
Building Information Modeling (BIM) zur Sicherung der Kosten- und Terminstabilität bei großen Bauprojekten – Drs 20/12196 – 6861,
Haushaltspolitische Wende jetzt – Schuldenaufnahme beenden und in die Schuldentilgung einsteigen – Drs 20/12197 – 6862,
Einführung eines "GBS-TÜVs" – Qualität der Ganztägigen Bildung und Betreuung (GBS) transparent machen – Drs 20/12198 – 6862,
Qualitätsentwicklung in der Ganztägigen Bildung und Betreuung (GBS) auch weiterhin im Dialog mit den Kooperationspartnern fortsetzen – Drs 20/12324 – 6862,
Ich rufe das dritte Thema auf, das wir gestern wegen Zeitablaufs nicht mehr behandelt haben. Es wurde angemeldet von der Fraktion DIE LINKE und lautet:
Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! In Hamburg hat jedes zweite Kind, das eingeschult wird, einen Migrationshintergrund und am häufigsten einen türkischen. 15 000 Schülerinnen und Schüler, das sind circa 10 Prozent, sprechen in ihren Familien und sozialen Zusammenhängen die Muttersprache Türkisch. Genau wie in der ganzen Republik ist Türkisch nach Deutsch die am zweithäufigsten gesprochene Sprache in der Hansestadt. Hamburg hat ein Integrationskonzept und in dem heißt es – ich zitiere –:
"Zugleich sollen die Potenziale von Menschen mit Migrationshintergrund stärker anerkannt und erschlossen werden."
In den Leitlinien der Behörde für Schule und Berufsbildung ist formuliert, dass die Herkunftssprachen an den Hamburger allgemeinbildenden Schulen gestärkt und mehr Lehrkräfte mit Migrationshintergrund für die Arbeit im Schuldienst gewonnen werden sollen.
Dennoch müssen junge Menschen mit türkischem Familienhintergrund, die in Hamburg Abitur machen, neben Deutsch als erste Fremdsprache Englisch und als zweite Fremdsprache entweder Französisch, Spanisch oder Latein lernen, also vier Sprachen. In anderen Bundesländern wie zum Beispiel Bremen gibt es seit über 20 Jahren Türkisch als zweite Fremdsprache auch an Gymnasien. Und in Hamburg? In Hamburg soll der Studiengang Lehramt Türkisch nach 20 Jahren abgeschafft werden. Offiziell liest sich die Entscheidung der Universität Hamburg so:
"Die Fakultäten Turkologie und Erziehungswissenschaften werden gebeten, das Verfahren zur Einstellung des Unterrichtsfaches Türkisch einzuleiten."
Dafür muss man schon verdammt gute Gründe haben. Vier Gründe gibt es offiziell: Der erste Grund heißt, es sei eine mangelnde finanzielle Ressource vorhanden. Wenn es noch eines Beweises bedurfte, welche irrwitzigen Blüten die Schuldenbremse treibt, dann ist es die Entscheidung der Universität Hamburg, das Lehramt Türkisch zu streichen.