Es sind aber genau diese Momente der Verantwortungsübernahme und der Unterstützung, die maßgeblich zu einem solidarischen Miteinander in unserer Stadt beitragen.
Jeden Winter wieder belegen Ehrenamtliche im Winternotprogramm Tausende Brote und verteilen Suppe an Obdachlose,
die Obfrauen im Sozialausschuss konnten sich davon erst letztens überzeugen. Jeden Tag sind Menschen ehrenamtlich im Dienst der Tafel unterwegs. Ob beim Sport, in der Jugendarbeit, bei der Feuerwehr, überall treffen wir auf Freiwillige.
Vizepräsident Dr. Wieland Schinnenburg (unter- brechend): Meine Damen und Herren! Frau Engels hat das Wort.
Mareike Engels GRÜNE (fortfahrend) : Danke schön. – Sie alle verdienen unseren allerhöchsten Respekt und unser aller Anerkennung
Ich finde, dass wir das ehrenamtliche Engagement mit der nötigen Würde diskutieren sollten. Freiwilligenarbeit trägt nämlich nicht nur zu einem guten Zusammenhalt in unserer Gesellschaft bei, sie hilft auch, innovative Lösungen für gesellschaftliche Probleme zu finden.
Politik. Diesen Wunsch nehmen wir ernst und führen deshalb in den letzten Jahren auch eine Debatte darüber, wie eine gute und angemessene Anerkennung der Freiwilligenarbeit aussehen kann. Manche machen das mit ein bisschen mehr Sensibilität und Ruhe, andere ein bisschen lauter.
Vizepräsident Dr. Wieland Schinnenburg (unter- brechend): Meine Damen und Herren, insbesondere von der CDU-Fraktion, aber nicht nur von dort: Das Wort hat ausschließlich Frau Engels und sonst niemand. – Bitte schön.
Gerade aufgrund unseres Antrags in der letzten Legislaturperiode gab es bereits eine umfassende Debatte in der Bürgerschaft. Das Petitum, das jetzt eingebracht wurde, ist weitestgehend identisch; das war damals ein Zusatzantrag der FDP zu unserem Antrag. Wir debattierten darüber, wie eine gute und angemessene Anerkennung der Freiwilligenarbeit aussehen kann. Deswegen wurde die Ehrenamtskarte, auch aufgrund unseres Antrags, damals in die Ehrenamtsgremien zur Diskussion gegeben. Dort war das Thema, sie wünschten sich mehr Anerkennung, und diesen Wunsch müssen wir ernst nehmen und ihm nicht einfach nur mit Pöbeleien begegnen.
Diesen Wunsch müssen wir ernst nehmen. Aber wir müssen auch ernst nehmen, dass die Ehrenamtskarte nicht primär von ihnen gefordert wird.
Ich glaube, wir sind uns alle einig, dass wir das ehrenamtliche Engagement so gut wie möglich würdigen wollen.
Deswegen hat sich Rot-Grün darauf verständigt, zum Beispiel die Netzwerkstrukturen der Freiwilligen zu fördern und zu stärken; das Landesnetzwerk AKTIVOLI und das Forum Flüchtlingshilfe seien hier nur genannt. Wir fördern Fortbildungen für Ehrenamtliche. Der "Hamburger Nachweis" wird immer stärker nachgefragt. Das zeigt, dass das ein konkretes Moment der Anerkennung von ehrenamtlichem Engagement ist. "Mit dir geht mehr!" – mit diesem Slogan geht der Senat aktuell hinaus in die Stadt, um noch einmal die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements deutlich zu machen. Das ist etwas Neues, das gab es vor zwei Jahren noch nicht.
Vor wenigen Wochen erst fand der Auftakt in der Stiftung Alsterdorf statt und ich war wirklich begeistert von all den Ehrenamtlichen. Ich habe übrigens
Den Antrag zur Ehrenamtskarte werden wir heute ablehnen, weil wir in der Koalition dafür keine Mehrheit haben.
Aber: Die Ehrenamtskarte ist eine Maßnahme zur besseren Anerkennung von Freiwilligenengagement, und wir haben mehrere Maßnahmen. Unter anderem fördern wir auch über den Integrationsfonds die Freiwilligenarbeit an vielen Stellen konkret vor Ort. Das sollten Sie sich vielleicht einmal mit ein bisschen Ruhe betrachten und dann im Alltag die gemeinwohlorientierte Arbeit der Freiwilligen würdigen. – Danke schön.
Vielen Dank. – Herr Abgeordneter Hamann, ich bitte Sie, künftig die Redner nicht ständig zu unterbrechen.
Herr Präsident, liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich finde es spannend, welche Debatten uns am späten Abend noch so in Wallung bringen. Erschreckend finde ich, wie die rot-grüne Prosa zwar zum Ausdruck bringen möchte, wie wichtig das Ehrenamt ist, aber wenn es dann ernst wird, wird gekniffen. Aller Ehren wert, Frau Engels, dass Sie zum Ende Ihre Rede wenigstens deutlich aussprechen, dass Sie einfach keine Mehrheit in der Koalition gefunden haben. Das bringt wieder Glaubwürdigkeit. Alles andere ist wirklich einfach peinlich.
Ich verstehe Ihre Erregung nicht, Frau Müller. Es wäre alles viel einfacher, wenn die Koalition sich in der Lage sehen würde, mit der Opposition zusammen konstruktiv im Ausschuss darüber zu debattieren, denn das haben bisher alle Redebeiträge gezeigt: Es gibt viel zu diskutieren. Die einen zitieren diesen Ehrenamtler, die anderen jenen, und beide behaupten, dass ihre eigene Position dadurch gestärkt werde.
Das ist wirklich nicht überzeugend. Das überzeugt niemanden, der hier oben zuhört. Das ist ein peinliches Bild für die Menschen draußen. Wir haben so viel Ehrenamt in der Stadt und es nimmt weiter zu. Dass die Abgeordneten dann nicht einmal in der Lage sind, über deren Interesse und Arbeit im
Ich fand die Rede von Frau Grunwaldt großartig und habe eigentlich nichts hinzuzufügen. Ich möchte nur noch einmal erwähnen, dass dies nicht einmal ein Antrag mit ganz bestimmten Forderungen ist, sondern es ist ein Prüfantrag. Er macht die Tür auf für eine ergebnisoffene Debatte, in der die Ehrenamtskarte eine Rolle spielt.