Protokoll der Sitzung vom 24.05.2000

es sollte Ihnen nicht immer ein Dorn im Auge sein.

(Beifall bei Abgeordneten der SPD und einzelnen Abgeordneten der PDS – Heiterkeit bei einzelnen Abgeordneten der CDU)

Vielen Dank fürs Zuhören.

(Wolfgang Riemann, CDU: Vielen Dank für die Arbeitslosen in Vorpommern!)

Gestatten Sie jetzt die Anfrage der Abgeordneten Kleedehn?

Jetzt bin ich gern bereit, Ihre Fragen zu beantworten.

Bitte, Frau Abgeordnete.

Herr Ministerpräsident, geben Sie mir Recht, dass die Erfolge in der Wirtschaftspolitik im Jahr 1999 – also die Zuwachsraten – und auch die Erfolge in der Arbeitsmarktpolitik im vergangenen Jahr, was den Rückgang der Arbeitslosigkeit in Mecklenburg-Vorpommern betrifft, auch der erfolgreichen achtjährigen Politik der vorigen Landesregierung,

(Heiterkeit bei einzelnen Abgeordneten der SPD und PDS)

die Sie zum Teil ja mitgestaltet haben,

(Heiterkeit bei Wolfgang Riemann, CDU: Nur die SPD-Ressorts waren gut! – Volker Schlotmann, SPD: Ja, die SPD-Ressorts waren gut!)

geschuldet gewesen ist, oder war das ein Erfolg aus dem Stand?

Frau Kleedehn, acht Jahre davor, zumindest die ersten Jahre, hängen uns wie ein Klotz am Bein, weil …

(Beifall bei Abgeordneten der SPD – Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU – Zuruf von Gerd Böttger, PDS)

Aber Sie waren in der Regierung, ja?

Nein, in den ersten vier Jahren waren wir nicht in der Regierung, als Sie den Grundstein dafür gelegt haben, dass unsere Zinslastquote heute so hoch ist wie in den Altbundesländern.

(Beifall bei Abgeordneten der SPD und einzelnen Abgeordneten der PDS – Dr. Henning Klostermann, SPD: So ist das!)

Sie haben mit vollen Händen in den Verschuldungstopf gegriffen und wir haben nachher, seit wir 1996 das Finanzministerium von Ihnen übernommen haben, dieses Land auf einen Konsolidierungspfad geführt.

(Wolfgang Riemann, CDU: Ja, und heute eine höhere Nettoneuverschuldung angekündigt.)

1994, Frau Kleedehn, war das Land auf dem vorletzten Platz im Wirtschaftswachstum und solange, wie ich Wirtschaftsminister war, ist es auf den zweiten Platz gekommen.

(Heiterkeit bei der CDU – Beifall bei einzelnen Abgeordneten der SPD)

Nachher sind wir wieder …

Das sind die Tatsachen, das sind die Statistiken. Auch wenn Sie lächeln, aber es ist tatsächlich so. Das kann doch alles kein Zufall sein. Wir haben uns mit vielen Problemen herumzuschlagen, Frau Kleedehn, die nach der Deutschen Einheit nicht optimal gelaufen sind.

(Wolfgang Riemann, CDU: Supermann Ringstorff.)

Ich gebe allerdings zu, dass, wo gehobelt wird, auch Späne fallen. Und vielleicht ließ sich der eine oder andere Fehler auch nicht vermeiden. Aber was Sie hier tun, ist unredlich, Sie reden das Land schlecht.

(Beifall bei Abgeordneten der SPD – Wolfgang Riemann, CDU: Wir reden das Land nicht schlecht! Begreifen Sie das doch mal, Herr Ringstorff! – Minister Till Backhaus: Natürlich macht er das! – Glocke der Vizepräsidentin)

Sie versuchen, das Land herunterzuziehen. Und wenn die Sonne scheint – das wissen wir –, ist dafür die CDU verantwortlich.

(Zuruf von Wolfgang Riemann, CDU)

Herr Ministerpräsident, gestatten Sie eine Zusatzfrage der Abgeordneten Frau Kleedehn?

Ja, aber sehr gerne.

Bitte, Frau Kleedehn, fragen Sie.

Nur eine Frage noch: Stimmt es, dass die SPD von 1994 bis 1998 an der Regierung beteiligt gewesen ist?

Sicherlich …

(Heiterkeit bei Wolfgang Riemann, CDU)

Danke.

… war die SPD an der Regierung beteiligt.

(Minister Till Backhaus: Oh, das ist ja wohl …!)

Bleiben Sie bitte stehen, solange ich antworte, Frau Kleedehn!

Frau Kleedehn, bleiben Sie bitte stehen!

Sie war daran beteiligt und ich habe Ihnen ja auch gesagt, wie die Wirtschaft in diesem Land, als ich Wirtschaftsminister war, vorangekommen ist.

(Heiterkeit bei Harry Glawe, CDU – Zuruf von Wolfgang Riemann, CDU)

Sie können das nachlesen. Das war die einzige Zeit in dieser zweiten Legislaturperiode, in der die Beschäftigungsquote in diesem Land gestiegen ist, Frau Kleedehn.

Wunderbar, wunderbar.

So ist das leider. Ich muss Ihnen das sagen, auch wenn Ihnen diese Zahlen wiederum nicht gefallen werden.

(Beifall Heike Lorenz, PDS)

Aber mir gefallen diese Zahlen schon.

Falls Sie noch eine weitere Frage haben, ich bin gern bereit, noch weitere Fragen zu beantworten.

Ich würde noch eine Zusatzfrage zulassen, aber Frau Kleedehn möchte nicht mehr. Vielen Dank, Herr Ministerpräsident.

(Minister Till Backhaus: Sehr gut, Harald!)

Das Wort hat jetzt die Abgeordnete Frau Beyer von der Fraktion der SPD.

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren!