Protokoll der Sitzung vom 13.12.2001

(Beifall bei einzelnen Abgeordneten der CDU)

Also Ihr Doppelhaushalt ist eine Farce. Es muss ehrlich mit Elan und Visionen an den Tourismus herangegangen werden. Lieber Herr Minister, dann lieber wie Katrin Krabbe und nicht Schritt für Schritt. Wir wollen in Norddeutschland die Nummer 1 werden.

(Beifall bei Abgeordneten der CDU – Dr. Ulrich Born, CDU: Bravo!)

Herr Prachtl, gestatten Sie eine Anfrage des Abgeordneten Albrecht?

Also ich habe nichts dagegen.

Bitte, Herr Albrecht.

Herr Prachtl, Sie haben jetzt in Ihren Punkten aber nichts Wesentliches zu nachsaisonalen Angeboten gesagt.

(Barbara Borchardt, PDS: Na, Sie haben keine.)

Haben Sie das in Ihrer Auflistung vergessen oder ist das noch ein wichtiger Punkt, den Sie vielleicht noch erwähnen sollten?

(Zuruf von Peter Ritter, PDS)

Nein, ich habe noch einige Punkte. Lassen Sie mich das im Schnellverfahren sagen.

(Heiterkeit bei den Abgeordneten)

Ich wäre Ihnen dankbar.

Ich habe ja gesagt, einen kleinen Trick dürfen Sie Prachtl auch lassen und Sie schmunzeln. Also wenn Sie es sich anhören, dann ist das in Ordnung.

Viertens. Es geht um den Ruf unseres Landes. Schauen

Sie sich den Baedecker an!

Fünftens, Menschen motivieren. Denken Sie an das, was heute im „Medienspiegel“ stand! Wie sind unsere Menschen motiviert?

(Zuruf von Peter Ritter, PDS)

Einige sagen mir, wenn sie in Gruppen kommen, wir wollen keine Reichen, Wessis raus, und die Meinung zu den Ausländern kennen Sie.

Die Frage nach touristischen Großprojekten, das ist Punkt sechs, haben Sie angesprochen, aber, Herr Minister, da brauchen wir Antworten.

Siebtens, die Frage der Weiterbildung, da sagt mir Frau Nagel von der Mecklenburger Schweiz, die Geschäftsführerin, Herr Prachtl, wenn wir uns die Skandinavier holen und wir haben schöne Wellnessbereiche hier, das wäre für die hervorragend, denn die Skandinavier haben längst nicht die gute Gastronomie wie wir. Die können wir gar nicht holen, weil unsere Leute kein Englisch können, geschweige denn Skandinavisch.

(Dr. Ulrich Born, CDU: Das lernen wir dann.)

Achtens möchte ich nur den Arbeitskräftemangel ansprechen und neuntens die Verkehrsinfrastruktur.

Als Letztes darf ich auch noch mal deutlich sagen, lieber Herr Minister, liebe Abgeordnete: Unterschätzen Sie den geistigen Bereich nicht!

(Barbara Borchardt, PDS: Aber nicht immer so mit dem Finger, das macht man nicht! – Zuruf von Angelika Peters, SPD)

Ich war in Kochel am See in Bayern,

(Dr. Gerhard Bartels, PDS: Was hat denn das mit der Frage zu tun?)

wenn Sie dort die Bewohner fragen, wer Franz Marc war oder Kandinsky, dann können die Ihnen was zum „Blauen Reiter“ sagen.

(Barbara Borchardt, PDS: Ist das alles noch saisonverlängernd?)

Wenn Sie in Ludwigslust und Boek fragen,

(Peter Ritter, PDS: In Dresden ist es auch nicht schlecht.)

wer Gertrud von le Fort war, dann wissen sie nicht mal, wie Gertrud von le Fort geschrieben wird, geschweige denn, dass sie wissen, wer Uwe Johnson ist, und ich denke, dieser geistige Bereich darf nicht vernachlässigt werden.

(Beifall bei einzelnen Abgeordneten der CDU – Zuruf von Dr. Ulrich Born, CDU)

Noch mal, Sie haben gefragt, ich denke, wir können die Nummer 1 werden.

(Zuruf von Dr. Christian Beckmann, CDU)

Es ist ernst für unser Land, aber es muss ernsthaft was gemacht werden.

(Beifall bei Abgeordneten der CDU)

Danke schön, Herr Prachtl.

Das Wort hat jetzt der Ministerpräsident Herr Dr. Ringstorff.

Frau Präsidentin!

Herr Abgeordneter Prachtl, Ihr temperamentvoller Vortrag hat mich doch gereizt, hier einige Punkte zum Tourismus zu sagen. Es ist ja ehrlich, wenn Sie sagen, dass Sie als Vorsitzender des Landestourismusverbandes diese Dinge früher

(Zuruf von Martin Brick, CDU)

oder als Mitglied einer Regierungsfraktion anders gesehen haben als heute, aber ich habe an Ihrem Vortrag eins bemerkt, Herr Prachtl, wir haben kein Problem mit dem Tourismus, wir haben ein Problem mit Ihrem Informationsdefizit.

(Beifall bei einzelnen Abgeordneten der SPD – Rainer Prachtl, CDU: Ach!)

Sie versuchen uns doch hier wahrlich einzureden, wir hätten die rote Laterne im Tourismus.

(Rainer Prachtl, CDU: Im Auslandstourismus.)

Nein, im Tourismus haben Sie gesagt.

(Rainer Prachtl, CDU: Ich habe gesagt, im Auslandstourismus. – Nils Albrecht, CDU: Sie dürfen das Land nicht schlecht- reden, Herr Ministerpräsident!)

Nein, Sie haben hier Vergleiche gezogen,

(Zuruf von Martin Brick, CDU)

die wirklich so hinken, wie sie stärker nicht hinken können. Sie können nicht Bundesländer miteinander vergleichen, die völlig andere Voraussetzungen haben, allein von ihrer Größe. Und wenn Sie in Hessen einmal die Übernachtungen abzählen, die allein und ausschließlich mit dem Flughafen Frankfurt am Main zusammenhängen,