die wirklich so hinken, wie sie stärker nicht hinken können. Sie können nicht Bundesländer miteinander vergleichen, die völlig andere Voraussetzungen haben, allein von ihrer Größe. Und wenn Sie in Hessen einmal die Übernachtungen abzählen, die allein und ausschließlich mit dem Flughafen Frankfurt am Main zusammenhängen,
dann würden Sie schnell zu der Auffassung kommen, Herr Abgeordneter Prachtl, dass Mecklenburg-Vorpommern zumindest den Hessen weit vorauseilt.
Ihnen ist entgangen, dass wir die Mittel für die Tourismuswerbung deutlich erhöht haben. Ihnen ist entgangen, dass sich die Auslastungsquote erhöht hat, und, wie das auch so üblich ist bei Ihnen, Sie haben Göhren-Lebbin für sich reklamiert. Zu der Zeit, Herr Prachtl, darf ich Sie daran erinnern, war ich Wirtschaftsminister.
Wir haben in der Zeit die Verhandlungen geführt, also man sollte durchaus etwas bei der Wahrheit bleiben.
Ich finde es schon wirklich etwas dreist, Herr Prachtl, wenn Sie durch Ihren Vortrag den Eindruck erwecken wollten, als wenn wir im Tourismus die rote Laterne trügen.
Wir haben seit 1999 die größte Tourismusintensität. Wir haben unsere Werbeanstrengungen deutlich erhöht und Sie haben zu Recht auf Kunst und Kultur hingewiesen.
Da wird Ihnen nicht entgangen sein, dass da einiges auf den Weg gebracht wurde und wir vor einem neuen großen Ereignis stehen. Wir versuchen nämlich die Backsteingotik bei uns auch überregional zu vermarkten
und unternehmen zusammen mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, mit dem NDR und mit vielen anderen Sponsoren große Anstrengungen, um diese wertvollen Kulturdenkmäler auch über die Landesgrenzen hinaus vertraut zu machen. Ich erinnere noch einmal daran – und in dieser Kontinuität steht Ihr Vortrag –, dass Sie der rotroten Regierung unterstellt hätten, nur weil die Menschen hier in Mecklenburg-Vorpommern falsch gewählt hätten, würden die Touristen nicht kommen. Aber Tatsache ist, Herr Prachtl, schauen Sie mal in den TUI-Katalog, womit der TUI-Katalog aufmacht!
Es könnte ja sein, dass sich für die Kultur des Landes auch noch mehr interessieren, wenn die Auflage Ihrer Gedichtbände vielleicht etwas erhöht wird und wir die etwas weiter streuen würden in Deutschland.
aber Sie dürfen bei Ihren ganzen Betrachtungen nicht übersehen, dass die Landesregierung sehr viel tut, dass wir neben saisonverlängernden Maßnahmen den Kulturtourismus, zunehmend auch werbewirksam den Gesundheitstourismus in den Vordergrund stellen, weil wir hier große Potentiale sehen. Und eins, Herr Prachtl, glaube ich, sollten wir nicht so unkritisch hinnehmen: Sie fordern Großprojekt an Großprojekt.
(Beifall bei Abgeordneten der SPD – Till Backhaus, SPD: Herr Rehberg macht das auch immer so. Das kann ich doch auch mal.)
Deshalb, Herr Prachtl, kommt es darauf an, dass wir die touristische Infrastruktur unseres Landes verantwortungsvoll weiterentwickeln
(Dr. Ulrich Born, CDU: Also besser kann man doch nicht werben für das Land, als es ein Herr Prachtl macht. Da können Sie sich mal eine Scheibe von abschneiden!)
Also wir sind im Tourismus auf einem sehr guten Weg. Wir haben zweistellige Zuwachsraten über Jahre, und das auf einem hohen Niveau. Und ich denke, das wird auch weiter so gehen, denn wir verdeutlichen unsere Werbeanstrengungen. Mittel aus der Staatskanzlei sind mit großem Erfolg in die Werbekampagne eingeflossen und ich bitte Sie noch einmal darum, wenn Sie Vergleiche hier heranziehen, nicht Äpfel und Birnen miteinander zu vergleichen. Auch in Bayern würden die Zahlen anders aussehen, wenn das Land kleiner wäre und wenn Sie die Stadttouristen in München abziehen würden.
(Zuruf von Wolfgang Riemann, CDU) Dann kämen Sie auf andere Zahlen. Ich würde mich freuen, Herr Abgeordneter Prachtl, wenn Sie dazu beitragen würden, hier die Erfolge des Landes auch nach außen hin deutlich zu machen. Dass es immer das eine und das andere gibt, was noch verbesserungsbedürftig ist, das sehe ich auch so. Aber man darf nicht den Eindruck erwecken, dass Mecklenburg-Vorpommern, das das erfolgreichste Flächenland im Tourismus in den letzten Jahren ist, hier die rote Laterne trägt. Das ist nicht richtig. (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Dr. Ulrich Born, CDU: Das hat doch überhaupt keiner gesagt. – Wolfgang Riemann, CDU: Das hat er doch nicht gesagt.)
Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Mitglieder des Präsidiums! Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete des Landtages! Werte Gäste!
Wir alle wissen, dass der Tourismus sich zu einem immer stärker werdenden Bindeglied der Arbeitsmarktund Strukturpolitik in unserem Land entwickelt. Somit erhält er einen zunehmend höheren Stellenwert als tragund entwicklungsfähiger Wirtschaftszweig in Mecklenburg-Vorpommern. Vielfach ist die Tourismuswirtschaft in schwachen Regionen besonders stark angesiedelt als zukunftsweisende Säule der kommunalen Entwicklung und als Alternative zur Ansiedlung von mittleren bis industriellen Wirtschaftszweigen. Das stellt uns Politiker vor die Aufgabe, gerade in diesen Gebieten des Landes die touristische Infrastruktur als eine ausgleichende Funktion der Regionaldisparität zu forcieren.
Um für diesen sich vollziehenden Prozess die erforderlichen Grundvoraussetzungen zu schaffen, hat die Politik in Mecklenburg-Vorpommern unter anderem die Aufgabe, die entsprechend notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen, um die Lücken zu schließen, die durch touristische Unternehmen nicht zu leisten sind. Dabei geht es um
die Sicherung von Voraussetzungen für eine entsprechend notwendige Infrastruktur und wirksame Werbung sowie Marketing im In- und Ausland,
die Entwicklung statt Ausbau von sozialer und kultureller Infrastruktur in den Städten und Gemeinden als Ausdruck der Lebensqualität und