Protokoll der Sitzung vom 22.05.2003

Danke schön, Frau Fiedler.

Das Wort hat jetzt der Abgeordnete Herr Lohse von der Fraktion der SPD.

Werte Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren!

Frau Fiedler, ich werde nachher auf einige Sachen eingehen, die Sie hier angesprochen haben, und die Fragen, die Sie gestellt und in den Raum gestellt haben, auch hinlänglich beantworten. Aber vielleicht wollen Sie die gar nicht beantwortet wissen, auch in Ordnung.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich fühle mich sehr gut aufgehoben in diesem Tagesordnungspunkt. Erst sind die Schweine dran, dann das Theater und dann die Modulation. Wir befinden uns überwiegend im ländlichen Raum in Mecklenburg-Vorpommern. Einfach Klasse! Trotzdem möchte ich heftigst werben – vielleicht gelingt es mir auch – um etwas Aufmerksamkeit für vielleicht etwas Weitreichenderes als nur Mecklenburg-Vorpommern und Theater, weil beides, also Theater an sich und Mecklenburg-Vorpommern, lässt sich nicht trennen. Das geht nicht, auch wenn wir ein Flächenland sind.

Sie können der Begründung, wenn Sie richtig gelesen haben – und Sie haben es, denn Sie haben es ja bewiesen, Sie haben ja fast noch die Begründung zitiert –, des Antrages entnehmen, dass wir in unserem Land immer wieder nach neuen gangbaren Wegen suchen müssen. Wissen Sie, warum wir immer wieder nach neuen gangbaren Wegen suchen müssen und nicht einfach ein Pamphlet irgendwo haben und da steht alles drin, diese Kommission und jene Kommission?

(Wolfgang Riemann, CDU: Sie gründen doch gerade eine neue Kommission.)

Weil Theater an sich – und das ist der Punkt – veränderlich ist und sich ständig auch verändert im Grunde. Das ist der Punkt. Und deswegen sollten wir ständig darüber nachdenken,

(Kerstin Fiedler, CDU: Man muss doch irgendwann mal zu einem Ergebnis kommen.)

das sollte man machen, und dann sollte man wahrscheinlich auch den gebündelten Sachverstand der Intendanten einbeziehen, die doch nicht zwangsverpflichtet werden, hier an dieser Konferenz teilzunehmen, die Möglichkeiten bieten, dass ihnen hier Mitsprache – und ich sage Ihnen gleich, in welchen Punkten – teilhaftig wird. Dass ihnen das möglich wird, das sollten wir doch erreichen, und deswegen der Antrag. Die Handreichung der Politik an die Kunst war immer schon sehr gut und nicht umgedreht.

(Zuruf von Wolfgang Riemann, CDU)

Und im Übrigen – Herr Riemann, es ist meine, vielleicht bin ich etwas aufgeregt, meine Jungfernrede, wie Sie wissen – sollte man dabei auch nicht vergessen, dass wir es hier mit ganz wesentlichen und weitreichenden Veränderungen im Bundesgebiet zu tun haben. Und wenn Sie hier dieses Rau-Papier, ich nenne es mal so, das ist die Arbeitsgruppe, die Herr Rau einberufen hat und wo wunderbare Sachen auch geschrieben wurden, die Fragestellung an die Politik heißt diese Kommission. Prima!

(Zuruf von Kerstin Fiedler, CDU)

Wir müssen sie aufgreifen, wir müssen natürlich daran arbeiten. Natürlich wird das Regierungshandeln und natürlich wird das getan, aber wir als Ausschuss mit. Übrigens, Grundlage der Papiere ist, ich kann das ja nachher zitieren, wenn Sie das möchten, Grundlage ist übrigens

die Einbeziehung der Theater in politische Entscheidungen. Was wollen Sie denn nun? Wollen Sie, dass wir Sie einbeziehen oder wollen wir sagen, Herr Kümmritz, ich zitiere, wenn es unvollständig ist, sehen Sie es mir nach, ich sage mal, was er gestern geschrieben hat: Politik sollte sich gefälligst um Politik kümmern! Prima! Schön! Ich wundere mich nur. Aber vor einiger Zeit, als Wahlkampf war, da war er im Kompetenzteam von Herrn Rehberg. Also um was wollte er sich denn eigentlich kümmern? Auch um Politik, dann als Theatermann? Wie denn nun? Jetzt will er nicht mehr? Ist irgendwie seltsam.

Aber lassen Sie uns jetzt mal zum Punkt zurückkommen. Wie eben schon gesagt wurde, das Theater in der Bundesrepublik Deutschland befindet sich fortwährend in dieser Diskussion und auch bei uns bestimmt dieses Theater die Lebensqualität und die Kreativität. Beides scheint mir für die Zukunft einer Gesellschaft unverzichtbar, zumal einer, die nach wie vor auf der Suche nach der Einheit und Identität ist. Oder behaupten Sie bitte schön noch mal irgendwo, dass wir das schon erreicht hätten in dem mühseligen Zusammenwachsen beider deutscher Völker? Wir haben eine kulturelle Identität, eine kulturelle Geschichte, aber zwischendurch gab es ja wohl schließlich mal Umbrüche, die es zu beachten gilt. Und das betrifft auch die Künstler, die handelnden Personen und die Theaterkunst. Also, bitte schön, sind wir noch nicht am Ende!

(Vizepräsident Andreas Bluhm übernimmt den Vorsitz.)

Wir müssen in Deutschland und Mecklenburg-Vorpommern die Sache beachten, denn, ich zitiere: „Die Größe eines Landes ist die Kultur.“ Zitatende. Wir in Mecklenburg-Vorpommern müssen uns hinsichtlich unserer Kultur keineswegs verstecken. Ich teile Ihre Auffassung, allerdings sollten wir in diesem derzeitigen Prozess aufpassen, dass dies auch in Zukunft so bleibt. Wir wissen, dass Kunst und Kultur, insbesondere das Theater, in unserer Gesellschaft wichtig sind, fraglos, übrigens auch wichtig – und da möchte ich mal Kritik anbringen –, so wichtig eigentlich, weil das Problem so schwierig ist, um nicht e i nmal in zwei Landtagssitzungen irgendwo am Ende, irgendwo zwischen zwei Schweinen – Entschuldigung, Till – niedergelassen zu werden, wo dann alle schon müde sind und einen ganzen Tag hinter sich haben.

(Heiterkeit und Unruhe bei einzelnen Abgeordneten der SPD, CDU und PDS)

Die Kreativität von Kunst ist frei von Kategorien wie Nützlichkeit und Verwertbarkeit – das wollte ich Ihnen noch mal ins Stammbuch schreiben –, denn sie kann Anstöße geben bei der Suche nach Lösungen, die bisher nicht beachtet wurden. Also wenn wir immer nur davon ausgehen, dass dieses kreative Potential meistens in der Wirtschaft zu suchen sei, dann sollten wir da aufhören. IBM hat da prima Beispiele.

Also noch einmal: Die Handreichung ist, dieser Dialog ist nicht Selbstzweck, den wir mit der ständigen Theaterintendantenkonferenz haben wollen, sondern er muss eigentlich selbstverständlich sein, der ständige Dialog. Und wer sagt Ihnen denn überhaupt, dass das nicht geht? Wie kommen Sie eigentlich dazu oder wie kommen einige dazu, einfach mal zu behaupten, die Intendanten wären mehrheitlich dagegen?

(Kerstin Fiedler, CDU: Das habe ich nicht gesagt. Nur einige Beispiele.)

Ich weiß nicht, woher Sie diese Aussage haben. Ach, Sie haben zitiert und wahrscheinlich war es Herr Kümmritz, den ich im Übrigen hoch schätze und hoch achte. Den schätze ich sehr hoch.

(Zuruf von Kerstin Fiedler, CDU)

Der macht wirklich nicht nur für Schwerin, sondern über das Land hinaus bedeutende Kunst. Aber über Kunst oder nicht Kunst, Hoch- oder Niederkultur, wird hier nicht diskutiert.

(Zuruf von Kerstin Fiedler, CDU)

Wir sollten uns als Politiker wirklich davon verabschieden, künstlerische Wertungen abzugeben, welches Theater gut oder schlecht sei. Das auf keinen Fall.

(Beifall Bodo Krumbholz, SPD)

Ja, das ist doch schön. Dann habe ich Sie falsch verstanden, aber eigentlich ging das in die Richtung.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich bin zweitens der Auffassung, das ist der Ansatz, worüber die Theaterleute eigentlich reden wollen, dass diese Entscheidungen nur unter der Berücksichtigung der dem Theater innewohnenden Spezifika gefunden werden können, um dem humanistischen gesamtgesellschaftlichen Auftrag, den das Theater nun einmal hat, erfüllen zu können, schon richtig ist.

Sie sprachen hier von sechs Theatern. Das Land unterstützt, ich weiß nicht, ich habe andere Zahlen, zehn mehr oder weniger große Theater. Es unterstützt unter anderem mit dem Geld auch, das ist aber eine andere Geschichte, kleine Häuser, Ensemble, Spieltheater, freie Bühnen, Sommertheater und so weiter und so fort. Selbst bei der Unterschiedlichkeit der Rechtsformen Landestheater, kommunales Theater, Theater GmbHs mit öffentlichen und privaten Gesellschaftern sind alle diese Häuser geeignet, einem wie auch immer gearteten Versorgungs- und Bildungsauftrag nachzukommen. Und da haben wir die Punkte, die eigentlich Politik interessiert, und zwar einen Versorgungsauftrag und einen Bildungsauftrag. Wie könnte der aussehen?

Alle Konzepte, die die Theaterstruktur betreffen, gehen davon aus, finanzielle Lösungen zu deren Erhalt zu finden. Das ist für uns Politiker, da gebe ich Ihnen Recht, der Auftrag. Vor dem Hintergrund, dass wir in unserem Lande vor grundlegende Probleme gestellt sind wie die niedrige wirtschaftliche Entwicklung, sinkende Steuereinnahmen, hohe Arbeitslosenzahlen, anhaltender Bevölkerungsrückgang und eine noch zu erreichende langfristige Planungssicherheit der Häuser sind wir angehalten, mit den Theaterleuten und nicht an ihnen vorbei, gemeinsam Lösungen zu finden, die in ihrer Endkonsequenz positive Entwicklungschancen beinhalten. Warum, glaube ich, geht das? Ich habe den Eindruck und teile auch die Ansicht, dass in vielen Gesprächen mit Theaterintendanten und Geschäftsführern der Hauptansatz einer solch positiven Entwicklung nicht nur vorrangig von Finanzierungszwecken dominiert sein muss. Konzepte, die wir finden wollen, dürfen nicht ausklammern, da sich Theater und der gesamte Kulturbegriff in diesem Wertewandel befinden. Mit anderen Worten, meine sehr verehrten Damen und Herren, die Theaterstruktur ändert sich. So, wie sich die Gesellschaft verändert, genauso müssen wir darauf reagieren. Der Ansatz zur Findung einer modernen Theaterstruktur ist also der Wert des Theaters an sich, gesellschaftlich ver

änderlich, aber eine unverzichtbare Komponente, das meine ich.

Nun, da die Stunde sehr fortgeschritten ist, gestatten Sie mir noch ein Zitat aus dem Jahre 1782, ein Ausspruch von Schiller im Hinblick auf die Entwicklung des Deutschen Theaters: „Der Geist des gegenwärtigen Jahrzehnts in Deutschland zeichnet sich auch vorzüglich dadurch von den vorigen aus, daß das Theater beinahe in allen Provinzen des Vaterlandes einen lebhafteren Schwung gab, und es ist merkwürdig, daß man noch nie so oft Seelengröße zu beklatschen und Schwachheiten auszupfeifen gefunden hat als eben in dieser Epoche.“ Schade, dass das meistens nur auf der Bühne so ist, aber hier haben wir das auch schon erlebt.

(Heinz Müller, SPD: Beim Wahlkampf bestimmt.)

War also dieser noch zaghafte Ausdruck der beginnenden deutschen Aufklärung 221 Jahre später, ist das Theater aber immer noch nicht tot. Es wird auch weiterleben, dessen bin ich mir sicher, und zwar auch angesichts der immensen Möglichkeiten der wissenschaftlichen und technischen Geschichten bei Film, Fernsehen und Multimedia. Das Theater muss sich in Konkurrenz von zahlreichen Freizeit- und Unterhaltungsangeboten durchsetzen können. Es wird für das Theater immer schwerer, den unterschiedlichen Erwartungen gerecht zu werden. Abgesehen von der Befriedigung des Anspruchs unseres Bildungsbürgertums kann sich das Theater heute weniger als früher auf ein literarisch-musikalisches vorgebildetes Publikum verlassen. Das ist wohl so.

Umso erfreulicher kann man aber gerade hier in Mecklenburg-Vorpommern beobachten, dass die Schwierigkeiten, und zwar junge oder neue Zuschauergruppen zu erreichen, abnehmen. Die Zahlen sagen einiges. Dies ist aber auch nur dem verantwortungsvollen Handeln, den ausgewogenen Spielplänen, jawohl, da gebe ich Ihnen Recht, und der unermüdlichen Arbeit von Theaterleuten, Theaterpädagogen, freien Amateurbühnen und so weiter zu verdanken. Das ist im Übrigen nicht in allen Bundesländern so. Die wichtigsten Strukturelemente des deutschen Theaterbetriebs, Ensemble und Repertoire, sind es, die das Theater ausmachen. Sie erlauben in Mecklenburg-Vorpommern, derzeit noch durch die hohe Anzahl von Aufführungen, eine optimale Ausnutzung der dem Theater zur Verfügung stehenden Ressourcen. Das Einkaufen von Stars erscheint zwar für manchen notwendig, es sollte auch weiterhin nicht ausgeschlossen bleiben, es darf aber nicht der Entwicklung eines stabilen Ensembles, das die Identifikation auch mit dem Theater vor Ort herstellt, die Grundlage jeden Theaters ist, entgegenwirken. Das Publikum schafft und braucht das Theater. Zitat aus dem Positionspapier, das Sie vorhin zitiert haben, mit der geneigten Erlaubnis: „Theater ohne Publikum ist kein schlechtes Theater, sondern gar kein Theater.“

Meine sehr verehrten Damen und Herren, wenn wir verantwortlich mit der Installation der Theaterintendantenund Orchesterkonferenz umgehen wollen, ist es notwenig, hier einmal folgende Gegenstände, mit der sich diese Konferenz befassen soll, zu benennen. Dies umso mehr, da die Erfahrung vergangener und ähnlicher Treffen, diesbezüglich bin ich mir mit vielen Theaterleuten, die daran teilnahmen, einig, uns lehren, nicht zuzulassen, dass ein versteckter Verteilungskampf um die heute noch zur Verfügung stehenden 35.790.000 FAG-Mittel und so weiter und so fort den Inhalt dieser Konferenz überlagert. Das bringt nichts. Die Entscheidung für Tariftreue damals, bei

Personalkosten aus Gründen der Rechtssicherheit, um weiterhin gut Leute in unsere Theater zu bekommen, war richtig. Wir müssen angesichts der Personalkostensteigerung von 3,2 Prozent ein Modell kreieren, das ist wichtig, um unsere Theater zukunftsfähig zu machen. Bei allen öffentlich oder hinter vorgehaltener Hand, von wem auch immer, geführten Diskussionen über eine eventuelle neue Binnenverteilung der FAG-Mittel gebe ich zu bedenken, dass Theater finanziell eigentlich nur eines braucht, frei nach dem Märchen „Rumpelstilzchen“: Man braucht zumindest Stroh, um daraus Gold zu machen.

(Beifall bei einzelnen Abgeordneten der SPD – Reinhard Dankert, SPD: Richtig.)

Und glauben Sie mir, meine sehr verehrten Damen und Herren, ich weiß, wovon ich rede, wenn ich die ungeheure Kreativität der vergangenen Jahre bewundere, die immer dann an den Tag gelegt wurde, wenn einem Theater und seinem Bestand das Wasser bis zum Halse stand. Das Nachdenken über Samtvorhänge oder nicht, über gelbes statt rotes Licht, weil dies teurer wäre, darf und wird man auch in Zukunft nicht finanzbuchhalterischen Überlegungen opfern. So manch ein Theater ist bei der Bewahrung, Pflege und Erneuerung eines grundsoliden Fundus schon jetzt an seine Grenzen angelangt und lebt vorwiegend vom Recycling alter Klamotten. Das versetzt die Theater nur schwer in die Lage zur Kooperation, um Requisiten, Kostüme oder Technik an freie Gruppen, Bühnen oder Schultheater ausleihen zu können. Dass das die Theater wollen, das liegt, glaube ich, auf der Hand, wenn es darum geht, die regionale Identifikation mit dem am Ort befindlichen Hause und regionaler Ausstrahlungskraft herzustellen. Der größte Teil der Kosten, den die Theater verursachen, sind aber Personalkosten.

Nun könnte man glauben, meine sehr verehrten Damen und Herren, dass man durch diese Fusion, durch sonstige Zusammenschlüsse oder nur schwer durchsetzbare Veränderungen der Rechtsform einsparen könne. Das mag funktionieren. In der Mehrheit der in der Bundesrepublik bekannten Fälle führt dies zu Leuchttürmen, unter denen es meistens am dunkelsten ist. Das heißt, in einem Flächenland wie Mecklenburg-Vorpommern geht ganz schnell, wenn wir nicht aufpassen, die regionale Wirkung verloren. Die Ausstrahlungskraft dieser Leuchttürme zur Akquirierung der Schar von Touristen ist durch die bereits bestehenden Festivals und Events erreicht. Es muss aber beachtet werden, dass das Humankapital, also die Mitglieder und Arbeitnehmer, Ensemblemitglieder eines vor Ort bestehenden Ensembles, auch diese zeitlich begrenzten Festivals ermöglicht. Sie sind die Grundlage für die Festivals. Aber andererseits hat die Bezahlung dieser Ensemblemitglieder zum dauerhaften Bestand des Theaters Vorrang.

Wenn es darum geht, mit den Personalkosten eines Theaters umzugehen, ist allerdings die Verantwortung der Geschäftsführung und Theaterleitung gefragt. Wir wollen ihnen diese Verantwortung auch nicht abnehmen. Im Gegenteil. Wir würden ja einen Teufel tun, in diese künstlerischen Entscheidungshoheiten einzugreifen. Diese Entscheidungshoheit ist und bleibt so. Sie wird aber nicht mehr möglich, wenn wir es politisch nicht schaffen, die Grundlage zur Planungssicherheit zu erreichen. Was ist das? Deshalb ist die Einbeziehung und Differenzierung betreffender Ministerien, und jetzt komme ich zurück zur Konferenz, wie Innenministerium, Wirtschaftsministerium, Finanzministerium unter Federführung des Ministers für

Bildung, Wissenschaft und Kultur in die Theaterintendanten- und Orchesterkonferenz je nach Sachlage geboten. Ebenso ist die Mitwirkung der jeweiligen kommunalen Verantwortungsträger vonnöten. Das stimmt.

Zu den Gegenständen, mit denen sich die Konferenz befassen sollte, vielleicht dazu noch einige Worte. Grundsätzlich sollten wir uns keinem Thema, was einer derartigen Konzentration an Sachverstand von Interesse sein könnte, von vornherein verschließen. Es sind Fragen und Positionen, die uns weiterbringen. Das ist ein konstruktiver Dialog. Hier sollten genau jene Ergebnisse hervorgebracht werden, die einer notwendigen Modernisierung von Theater und Gesellschaft dringend erforderliche Impulse verleihen können. Ich nenne nun einige Stichpunkte als Anhaltspunkte für mögliche konkrete Gesprächsthemen:

Theater als Kreativmotor im Hinblick auf eine positive gesamtgesellschaftliche Entwicklung in MecklenburgVorpommern.

Herausbildung einer kulturellen Identität bildet die Grundlage für eine Vielzahl von Dienstleistungsunternehmen.

Theater als Kulturunternehmen bietet die Chance, arbeitsmarktpolitisch im Interesse der Schaffung von neuen Arbeitsplätzen wirksam werden zu können.

Theater als Wirtschaftsfaktor.

Die Anziehungskraft unseres Tourismuslandes und die Herausbildung einer kulturellen Identität werden durch die Tätigkeit der Kunst- und Kulturschaffenden fortlaufend entwickelt.

Auch Theater kann zum harten Standortfaktor für die Ansiedlung von mittelständischen Unternehmen werden.