Protokoll der Sitzung vom 10.03.2005

(Dr. Ulrich Born, CDU: Sie sollten ihn sehr ernst nehmen! – Zuruf von Dr. Armin Jäger, CDU)

Dagegen sagt zum Beispiel der Landkreistag, die Funktionalreform I muss weitergeführt werden,

(Dr. Armin Jäger, CDU: Richtig, das haben Sie begriffen.)

weil sie aus seiner Sicht nicht ausreicht.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Das sind zwei Seiten der gleichen Medaille. – Zuruf von Dr. Ulrich Born, CDU)

Zwei völlig entgegengesetzte Stellungnahmen, meine Damen und Herren, die in sich einen Widerspruch tragen,

(Dr. Ulrich Born, CDU: Nein.)

den wir analysieren werden.

(Dr. Ulrich Born, CDU: Nein, das ist kein Widerspruch. Das haben Sie nicht verstanden. Das ist kein Widerspruch.)

Gewiss, meine Damen und Herren, ist die Zeit kurz.

(Zuruf von Dr. Armin Jäger, CDU)

Wie gesagt, es gibt kein Bundesland, das wir als Beispiel heranziehen können.

(Dr. Ulrich Born, CDU: Das ist unglaublich! – Zuruf von Harry Glawe, CDU)

Wir haben aber vor, eine umfassende und alle Ebenen umgreifende Verwaltungsreform in dieser Legislaturperiode durchzuführen. Bei einem guten Zusammenspiel von politischer und fachlicher Ebene ist dieses Ziel, ist dieses Reformwerk zu erreichen.

(Rainer Prachtl, CDU: Was war das bisher für ein Zusammenspiel? – Harry Glawe, CDU: Sie schießen ja nur Eigentore.)

Meine Damen und Herren, in Schleswig-Holstein – gerade heute in der SVZ eine kleine Notiz –, in SchleswigHolstein geht man in eine vergleichbare Richtung wie bei uns in Mecklenburg-Vorpommern.

(Harry Glawe, CDU: Taktisch machen Sie aber immer was anderes. Jeder Trainer würde verzweifeln an Ihnen.)

In Sachsen-Anhalt zum Beispiel hat ausgerechnet die PDS einen Beschluss über die Bildung von Regionalkreisen gefasst.

(Heiterkeit bei Dr. Ulrich Born, CDU – Zuruf von Dr. Armin Jäger, CDU)

Ich bin sicher, dass wegen der Signalwirkung, die unser Vorhaben auslöst, auch die Widerstände besonders groß sind. Ich bin mir aber auch sicher, dass wir deutlich machen können, dass wir als Bundesland in der Bundesre

publik Deutschland reformfähig sind. Die entscheidende Frage ist, ob unsere Kinder in einem Land mit Wohlstand und wirtschaftlicher Entwicklung leben können oder ob wir an der Verwaltung und der Bürokratie in Deutschland ersticken.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Das sind die üblichen Plattitüden.)

Das heißt, ob wir in Zukunft im europäischen Vergleich nach hinten durchgereicht werden, und zwar weiter nach hinten durchgereicht werden,

(Dr. Armin Jäger, CDU: Das werden wir doch gerade. Das werden wir doch gerade.)

hängt wesentlich davon ab, ob die öffentliche Verwaltung in der Bundesrepublik Deutschland modernisiert werden kann, ja oder nein.

(Dr. Ulrich Born, CDU: Mit keinem Wort gehen Sie auf den Hauptkritikpunkt ein. Mit keinem Wort gehen Sie auf einen der Hauptkritikpunkte ein.)

Wir sagen Ja. Wir wollen dieses Ziel erreichen. – Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.

(Beifall bei Abgeordneten der SPD)

Herr Minister, gestatten Sie jetzt noch die Anfrage? (Zustimmung)

Herr Abgeordneter Timm, fragen Sie bitte.

Herr Minister, wie viel positive Rückmeldungen per 28. Februar gibt es aus diesem Land auf die Verwaltungsreform?

Es gibt eine ganze Reihe von positiven Rückmeldungen, die sagen, die Ziele der Reform sind in Ordnung,

(Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU – Glocke der Vizepräsidentin)

aber der Gesetzentwurf muss deutlich überarbeitet werden.

(Heiterkeit bei Harry Glawe, CDU – Zuruf von Rainer Prachtl, CDU)

Ich habe Ihnen vorgetragen, wie wir das machen.

Gestatten Sie eine Anfrage des Abgeordneten Dr. Born?

(Unruhe bei Abgeordneten der CDU – Rainer Prachtl, CDU: Sie sollten mal in der Kar- woche „Haupt voll Blut und Wunden“ singen! – Zuruf von Eckhardt Rehberg, CDU)

Bitte, meine Damen und Herren der Fraktion der CDU!

(Siegfried Friese, SPD: Frau Holznagel, sagen Sie doch mal was zu den Männern der CDU!)

Herr Minister, gestatten Sie die Anfrage des Abgeordneten Herr Dr. Born?

Ja, bitte.

Bitte, Herr Dr. Born, fragen Sie.

Herr Minister, Sie haben dargelegt, dass Sie auf viele Kritikpunkte eingehen wollen, was ich ausdrücklich begrüße.

(Heiterkeit bei Harry Glawe, CDU)

Wollen Sie sich denn auch ernsthaft mit der übereinstimmenden Kritik aller Gebietskörperschaften auseinander setzen, dass die Zahl der Kreise so völlig unzureichend ist?

Herr Dr. Born, ich kenne keinen Gegenvorschlag, was die Zahl der Kreise betrifft,

(Eckhardt Rehberg, CDU: Doch, oh, doch, doch, doch, doch! – Dr. Armin Jäger, CDU: Da sitzt ja Ihr Kabinettskollege, der hat ja auch Unterlagen!)

außer Ihren, in dem Sie sagen, es soll alles beim Alten bleiben. Sie haben allerdings als CDU, das las ich mal in der Zeitung vor, ich meine, zwei Jahren, tatsächlichen einen gemacht. Tragen Sie ihn vor und begründen Sie den, dann können wir uns gerne damit auseinander setzen. Ansonsten kenne ich keinen.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Setzen Sie sich doch mal mit Ihrem Kabinettskollegen Holter zusammen! – Eckhardt Rehberg, CDU: Wir sind der Meinung, dass die jetzige Struktur ausreicht.)

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