Protokoll der Sitzung vom 07.09.2005

(Harry Glawe, CDU: Das ist total unglaubwürdig.)

Diese sind die weitere Entwicklung der Kindertagesbetreuung, die nachhaltige Entwicklung der medizinischen Infrastruktur, der Erhalt und die Qualifizierung von Beratungsangeboten,

(Harry Glawe, CDU: Das bestreiten Sie doch gerade.)

die Ausdifferenzierung von Angeboten für die ältere Generation und für Menschen mit Behinderungen sowie ein qualifiziertes Kinder- und Jugendprogramm in Mecklenburg-Vorpommern.

(Heiterkeit bei Harry Glawe, CDU)

Wichtige Leistungen unseres Landes zur Verbesserung der sozialen Situation bleiben erhalten.

(Egbert Liskow, CDU: Und werden gekürzt.)

Das Landesblindengeld wird nicht angetastet. Gleiches gilt für das Landespflegewohngeld.

(Harry Glawe, CDU: Das läuft sowieso aus.)

Die Kindertagesstättenbetreuung im Land ist gesichert.

(Harry Glawe, CDU: Das läuft sowieso aus, Frau Gramkow, das wissen Sie ganz genau.)

Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir haben heute über 4.000 Kinder mehr in Kindertagesstätten des Landes als noch vor Jahresfrist.

(Harry Glawe, CDU: Ja. – Wolfgang Riemann, CDU: Das hat die Linke gemacht.)

Eltern nehmen das Angebot der neuen Kindertagesstättenbetreuung inklusive der vorschulischen Bildung an.

(Harry Glawe, CDU: Ja, weniger pro Kopf.)

Wir werden dafür Sorge tragen,

(Zuruf von Torsten Renz, CDU)

dass die steigenden Kinderzahlen finanziell im Haushalt von Mecklenburg-Vorpommern berücksichtigt werden.

(Beifall bei einzelnen Abgeordneten der Linkspartei.PDS)

Ein Wort zur Investitionsförderung: Wir finden es sehr bemerkenswert, dass im Rahmen der Neuausrichtung des ELER-Programms aus dem Landwirtschaftsministerium ein Signal gesandt wurde, dass zukünftig für die Entwicklung des ländlichen Raums auch soziale Investitionsmaßnahmen, zum Beispiel in Kindertagesstätten, möglich sein sollen.

(Zuruf von Wolfgang Riemann, CDU)

Das ist Ausdruck einer Allianz zwischen Wirtschaft – hier Landwirtschaft – und sozialer Verantwortung.

(Beifall bei einzelnen Abgeordneten der SPD und der Linkspartei.PDS)

Die soziale und berufliche Integration von Migrantinnen und Migranten wird erstmals verstärkt so gefördert, wie Sie es im Haushalt finden. Die Ansätze in den Bereichen der sozialen Wohlfahrt und der Suchtprävention, wir haben es hier auch gehört, sind aus unserer Sicht, Herr Borchert, korrekturbedürftig.

(Harry Glawe, CDU: Ach nee?!)

Darüber hinaus muss das Landesgleichstellungsgesetz verabschiedet

(Harry Glawe, CDU: Das haben wir schon letztes Mal gesehen, auf demselben Streichweg.)

und im Landeshaushalt entsprechend untersetzt werden.

(Zuruf von Torsten Renz, CDU)

Viertens. Wir wollen kulturelle Vielfalt ermöglichen und Sport fördern.

(Harry Glawe, CDU: Ja.)

Viele Bereiche in Mecklenburg-Vorpommern mussten einen Konsolidierungsbeitrag leisten.

(Harry Glawe, CDU: Genau.)

Gemessen daran ist es bemerkenswert, dass die Mittel für die Kulturförderung stabilisiert, ja teilweise erhöht wurden. Hinzu kommt noch die Berücksichtigung des Ehrenamtes als Eigenleistung in den neuen Förderrichtlinien des Landes. Das ist wirklich ein sehr gutes Angebot für die Weiterentwicklung der kulturpolitischen Landschaft in Mecklenburg-Vorpommern. Gut ist auch, dass ab 2007 die EU-Strukturfördermittel für die Entwicklung und Förderung des Denkmalschutzes in Mecklenburg-Vorpommern zur Verfügung gestellt werden können.

Ich weiß nicht, wie es Ihnen ging, aber die nachhaltige Förderung des Landes für den Breiten- und Leistungssport, die seit Jahren auf hohem Niveau und konstant ist, hat ja wohl Erfolge gezeigt.

(Beifall bei einzelnen Abgeordneten der Linkspartei.PDS)

Wir haben uns über die Jahre für das Sportfördergesetz eingesetzt. Es trägt heute seine Früchte und der Zuschuss ist konstant.

(Beifall bei einzelnen Abgeordneten der SPD und der Linkspartei.PDS – Detlef Müller, SPD: Sehr richtig!)

Und das Ergebnis: Mecklenburg-Vorpommern hat eigentlich für Deutschland die Europameisterschaften der Leichtathleten gewonnen.

(Wolfgang Riemann, CDU: Franka Dietsch aus Koserow. – Heiterkeit bei einzelnen Abgeordneten der SPD, CDU und der Linkspartei.PDS)

Ich denke, eigentlich wär das...

Also, Wolfgang, Koserow – klar!

(Heiterkeit bei einzelnen Abgeordneten der SPD und der Linkspartei.PDS)

Eigentlich wäre das doch einen Leistungsbonus wert. Ich möchte im Namen aller an dieser Stelle den Medaillengewinnerinnen und Medaillengewinnern herzlich gratulieren. Sie tragen den Namen Mecklenburg-Vorpommern über die Landesgrenzen hinaus

(Wolfgang Riemann, CDU: Koserows Namen, ja! – Zuruf von Kerstin Fiedler-Wilhelm, CDU)

und eine bessere Werbung kann es doch wahrlich nicht geben!

(Beifall bei einzelnen Abgeordneten der Linkspartei.PDS – Wolfgang Riemann, CDU: Sie wird Ehrenbürgerin!)

Fünftens. Wir wollen eine Partnerschaft mit den Kommunen gestalten. Darauf werde ich mich im Anschluss in der Debatte noch beziehen.

Sechstens. Es geht darum, in Mecklenburg-Vorpommern Demokratie und Toleranz zu leben. Der Kampf gegen rechtsextremistische Entwicklung bleibt eine wesentliche Querschnittsaufgabe auch für den Staat, ja eigentlich für unsere gesamte Gesellschaft, denn Rechtsextremismus, Nationalismus, Rassismus und Antisemitismus gefährden die Grundlagen der Demokratie. Das Wirken der mobilen Beratungsteams für demokratische Kultur, die Netzwerkstellen und Lobby eV sind an dieser Stelle wirklich hoch zu würdigen. Sie sind unverzichtbar. Die weitere Arbeit der genannten CIVITAS-Projekte, der Handlungsrahmen für Demokratie und Toleranz überhaupt brauchen finanzielle Förderung durch das Land, zumal nicht absehbar ist, inwieweit nach der Bundestagswahl das Bundesprogramm überhaupt fortgesetzt wird.

Nun bin ich nicht gerade eine Freundin der sächsischen Landesregierung, aber sie stellt 1,2 Millionen Euro für Projekte gegen Rechtsextremismus zur Verfügung.

(Rudolf Borchert, SPD: Jetzt, nachdem die SPD an der Regierung ist.)