Protokoll der Sitzung vom 05.10.2005

Die Auswirkungen dieser Taten der Linkspartei.PDS in diesem Land zum Landeserziehungsgeld sind nämlich bei den Empfängern von Arbeitslosengeld II folgende: Das Sozialgesetzbuch II sagt zu diesem Thema, diese 307 Euro werden zusätzlich zu 331 Euro gezahlt,

(Angelika Gramkow, Die Linkspartei.PDS: Bei Auszubildenden und Studierenden!)

sie werden nicht verrechnet.

(Wolfgang Riemann, CDU: Denen streichen Sie es doch jetzt weg.)

Sie entziehen es den Kindern und den jungen Müttern von ihren Einkommen.

(Angelika Gramkow, Die Linkspartei.PDS: Das ist doch gar nicht wahr!)

Das ist die Wirkung Ihrer unsozialen Politik, meine Damen und Herren!

(Beifall bei einzelnen Abgeordneten der CDU – Wolfgang Riemann, CDU: So ist es. – Angelika Gramkow, Die Linkspartei.PDS: Das ist doch Unsinn!)

So ist es. Lesen Sie es mal nach und halten Sie sich endlich mal daran! Lassen Sie sich nicht immer von der Regierung irgendwas erzählen, was die vielleicht gar nicht wissen.

(Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU und Rudolf Borchert, SPD – Beifall Wolfgang Riemann, CDU – Angelika Gramkow, Die Linkspartei.PDS: Das war ja wohl ein Witz!)

Fakt ist eins: Sie bestrafen auch die Arbeitslosenhilfeempfänger in unserem Land mit dieser sozialpolitischen Maßnahme, indem Sie das Landeserziehungsgeld abschaffen.

(Angelika Gramkow, Die Linkspartei.PDS: Nein.)

Ja, doch.

Deswegen, meine Damen und Herren speziell von der Linkspartei, haben wir uns noch mal erlaubt, einen Änderungsantrag zu stellen, um das Landeserziehungsgeld zu retten.

(Dr. Ulrich Born, CDU: Richtig.)

Es kann doch nicht sein, dass Sie junge Familien, Frauen, die 17, 18, 19 oder 20 Jahre alt sind, und ihre Kinder in diesem Land mit dieser Maßnahme bestrafen. Das ist eine Strafaktion, die Sie machen, ganz eindeutig!

(Dr. Ulrich Born, CDU: Ja.)

Das haben Sie bis heute nicht kapiert.

(Dr. Ulrich Born, CDU: Und Herr Backhaus hat uns gesagt, er will die Familien entlasten.)

Und deswegen hilft es auch nicht, wenn Herr Backhaus von einer Erstausstattung redet und Pampers verteilen will. Das reicht nicht!

(Dr. Ulrich Born, CDU: Richtig. – Wolfgang Riemann, CDU: Das muss dann im Haushalt verankert sein.)

Ein Familiengeld von 307 Euro pro Monat ist deutlich besser und deutlich mehr als das, was SPD und PDS über Jahre durchs Land tragen, aber ohne Ergebnisse, meine Damen und Herren.

(Dr. Ulrich Born, CDU: Richtig.)

Also ich kann Sie nur auffordern: Stimmen Sie unserem Änderungsantrag zu

(Dr. Ulrich Born, CDU: Sehr gut.)

und sorgen Sie dafür, dass Familien und Kinder in unserem Land eine Zukunft haben, denn ohne dies wird es nicht gehen! – Vielen Dank.

(Beifall bei Abgeordneten der CDU – Dr. Ulrich Born, CDU: Sehr richtig. – Angelika Gramkow, Die Linkspartei.PDS: Sie brauchen Arbeit und Ausbildung. Das sind die Auszubildenden und Studenten und keine ALG-II-Empfänger! Gucken Sie sich die Antragsteller an!)

Danke schön, Herr Glawe.

Das Wort hat jetzt der Abgeordnete Herr Riemann von der Fraktion der CDU.

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren!

Frau Keler, Sie haben Recht, wechselseitige Schuldzuweisungen helfen uns nicht.

(Dr. Ulrich Born, CDU: Nein.)

Wenn wir uns wenigstens mal auf Schwerpunkte in diesem Land einigen könnten und wenn wir diese Schwerpunkte im Haushalt wiederfinden könnten, dann wäre eine Menge für die Menschen im Land und für die Entwicklung dieses Landes getan.

(Beifall bei einzelnen Abgeordneten der CDU – Egbert Liskow, CDU: Genau.)

Aber, meine Damen und Herren, es werden in diesem Land keine Schwerpunkte gesetzt.

Und, Frau Keler, Sie haben ja in Ihrer Rede die CDUFraktion angegriffen. Wenn jemand von den kommunalen Gebietskörperschaften so einen Haushalt beim Innenministerium abgeliefert hätte, dann hätte der Innenminister ihn postwendend wieder zurückgeschickt, meine Damen und Herren.

(Beifall bei einzelnen Abgeordneten der CDU – Egbert Liskow, CDU: Genau.)

Und so sieht es aus mit Klarheit und Wahrheit im Landeshaushalt.

Frau Keler, Sie führen die positiven Beispiele an – Bayern und Sachsen. Ja, dort wird eine solide Finanzpolitik geleistet. Ja, danach kann man gucken! Aber warum hat denn Herr Eichel keinen Doppelhaushalt? Das müssen wir uns dann natürlich hier auch fragen, weil das eben keine solide Finanzpolitik ist. Und wenn Sie von den wegbrechenden Steuereinnahmen sprechen,

(Heinz Müller, SPD: Auweia!)

dann müssen Sie seriöserweise auch dazusagen, es war der Fehler der eichelschen Steuerpolitik, dem dieses Land zugestimmt hat, dass die Gewerbekapitalsteuer so eingebrochen ist, wie sie eingebrochen ist, und dass die Steuern in diesem Land so im Minus angekommen sind.

(Beifall bei einzelnen Abgeordneten der CDU – Egbert Liskow, CDU: Genau.)

Dem hat diese Landesregierung – und ich wiederhole es gerne – zum Preis von vier Umgehungsstraßen zugestimmt, meine Damen und Herren.

(Angelika Gramkow, Die Linkspartei.PDS: Sechs Umgehungsstraßen, und die CDU auch!)

Und, Frau Präsidentin, meine Damen und Herren, die Zeitschiene ist genannt worden. Ich habe den Eindruck, wir haben den Haushalt 2005 mehr mit Schnelligkeit vor Gründlichkeit beraten. Ich sage Ihnen, nach der heutigen Beschimpfung der CDU-Fraktion passiert uns dieses nicht mehr! Das garantiere ich Ihnen, meine Damen und Herren.

(Beifall bei einzelnen Abgeordneten der CDU)

Dann werden Zeitschienen so aufgemacht, dass sie auch einhaltbar sind und dass die Vorlagen gründlich beraten werden können. Denn wenn wir früh eine Anhörung haben und wir stimmen dem zu, dass nachmittags der Abschluss gemacht wird, nur damit die Zeitschiene eingehalten wird, wenn wir danach noch beschimpft werden,

(Angelika Gramkow, Die Linkspartei.PDS: Dafür sind Sie aber nicht von mir beschimpft worden!)

dann werden wir in Zukunft dieses beachten, meine Damen und Herren,

(Dr. Ulrich Born, CDU: Sehr richtig.)

und sagen, Gründlichkeit geht vor Schnelligkeit