Protokoll der Sitzung vom 26.01.2006

in Sachsen-Anhalt gibt es so etwas und in Brandenburg gibt es so etwas auch. Ich würde gerne einmal, um deutlich zu machen, wie das funktioniert, auf das in Hessen implementierte Hitzewarnsystem eingehen.

(Torsten Renz, CDU: Ich kenn das. Ich kenn das.)

Im Bundesland Hessen – allein die CDU an der Regierung – geht man ein bisschen anders an die Sache heran, da geht man etwas verantwortungsvoller an die Sache heran, Herr Renz, als Sie das hier zu tun gedenken.

Also, zweistufiges Hitzewarnsystem...

(Unruhe bei Torsten Renz, CDU)

Sie können ja gleich noch mal nach vorne gehen, Herr Renz, und Ihre Weisheiten verbreiten.

(Torsten Renz, CDU: Ich habe keine Redezeit mehr.)

Also, erste Stufe des Hitzewarnsystems in Hessen: Ab 32 Grad gefühlte Temperatur greift diese erste Stufe

(Torsten Renz, CDU: Richtig.)

und ab 38 Grad gefühlte Temperatur greift die zweite Stufe.

(Torsten Renz, CDU: Steht alles beim Deutschen Wetterdienst zum Faxabruf.)

Kommt es zu entsprechenden Wetterlagen,

(Torsten Renz, CDU: Schreiben an die Gesundheitsämter und als E-Mail weiterleiten.)

gibt der Deutsche Wetterdienst Warnungen an das Hessische Sozialministerium heraus. Das Hessische Sozialministerium leitet diese Warnungen weiter an den medizinischen Dienst der Krankenkassen, an die Heimaufsichtsbehörden.

(Torsten Renz, CDU: Richtig.)

In Hessen gibt es noch Regierungspräsidien, da gehen auch die Warnungen hin und an die dortigen Ämter für Versorgung und Soziales. Diese Stellen informieren die Pflegeheime und nach Möglichkeit auch die Pflegedienste.

(Torsten Renz, CDU: Dafür bin ich auch. Faxabruf per E-Mail weiterleiten an Pflegeein- richtungen, Alteneinrichtungen. Unkompliziert!)

Und mit Auslösung der Hitzewarnung...

(Torsten Renz, CDU: Einfach anfangen!)

Bei Ihnen kann ich nur sagen: Einfach aufhören!

(Peter Ritter, Die Linkspartei.PDS: Das Schöne an Faxgeräten ist, dass man sie auch abschalten kann.)

Einfach aufhören, Herr Renz, einfach aufhören und die Bälle flach halten, weil alles andere geht bei Ihnen ins Leere.

(Beifall und Heiterkeit bei einzelnen Abgeordneten der SPD und Linkspartei.PDS – Zuruf von Peter Ritter, Die Linkspartei.PDS – Glocke der Vizepräsidentin)

Wir kommen also wieder zur Sache: Mit Auslösung der Hitzewarnsysteme wird in den Heimen die Verpflichtung ausgelöst, einen Katalog von Schutzmaßnahmen durchzuführen. Die bestehen beispielsweise in der Überprüfung der Raumtemperatur – diese sollte 26 Grad nicht überschreiten –,

(Torsten Renz, CDU: Nehmen Sie sich ein Thermometer!)

Einleitung von Maßnahmen zur Senkung der Raumtemperatur, wenn das notwendig ist, Sicherstellung ausreichender Getränke, Flüssigkeit und Salzzufuhr ist ein Punkt,

(Torsten Renz, CDU: Jawohl.)

Erstellung eines Trinkplans, da, wo es nötig ist, Überprüfung von Körperbedeckung

(Torsten Renz, CDU: Angepasste Kleidung.)

und Bekleidung,

(Torsten Renz, CDU: Kleidung ist wichtig.)

Überprüfung des Zustandes der Heimbewohner auf Austrocknungserscheinungen, wiederholtes Aufsuchen von Pflegebedürftigen und Hilflosen.

(Torsten Renz, CDU: Machen die Alten- und Pflegeheime das denn jetzt noch nicht?)

Bei Feststellen

(Torsten Renz, CDU: Was machen die denn jetzt, die Pflegeheime?)

unklarer Gesundheitszustände

(Torsten Renz, CDU: Machen die das noch nicht?)

ist sofort der Hausarzt einzuschalten.

(Torsten Renz, CDU: Muss man denen das jetzt erst noch bürokratisch mitteilen, dass sie die Raumtemperatur feststellen sollen? – Klaus Mohr, SPD: Lassen Sie doch den Kollegen Heydorn erst mal ausreden!)

Das sind die Dinge,...

Herr Renz, diese Frage können Sie genauso wenig beantworten wie ich. Aber darum geht es auch gar nicht. Ob das getan wird oder nicht, das ist gar nicht der Punkt dabei. Ich möchte nur mit diesem Antrag sicherstellen, dass es getan wird, dass es überprüfbar getan wird und dass es nachvollziehbar getan wird.

(Torsten Renz, CDU: Da gebe ich Ihnen Recht, weil die Landesregierung nichts tut. Das ist der Punkt. Die Landesregierung tut nichts, deswegen müssen Sie sie auffordern.)

Herr Abgeordneter!

Herr Renz, das ist doch gar nicht das Thema. Es geht doch um das Thema, was können wir tun, um die etwas diffuse Situation in dem Bereich zu verbessern. Da steht doch nicht die Frage im Vordergrund: Kommen Maßnahmen durch die Landesregierung, kommen Maßnahmen durch die CDU oder kommen Maßnahmen durch die SPD? Es geht doch einzig und allein darum, dass man die Situation bei solchen Wetterlagen für bestimmte besonders bedrohte Bevölkerungsgruppen deutlich verbessert...

(Torsten Renz, CDU: Da haben Sie die Säuglinge und die kleinen Kinder vergessen.)

Das habe ich gerade schon angesprochen.

(Zuruf von Torsten Renz, CDU)

... und nach einer strukturierten Herangehensweise, die dokumentiert wird und die durch die Heimaufsichten letztendlich von Fall zu Fall auch zu überprüfen ist, diesem Thema Rechnung zu tragen.

(Torsten Renz, CDU: Sie können sich doch nicht nur die Altenheime herausgreifen. Die Hitze betrifft doch auch die Kindereinrichtungen und die Säuglinge.)

Jetzt kommen wir mal zur zweiten Stufe.

Herr Abgeordneter, einen Moment bitte.