Protokoll der Sitzung vom 31.01.2007

(Beifall Udo Pastörs, NPD)

aus Gründen der Tiergesundheit, aus ökologischen Gründen und auch weil die Akzeptanz der Bevölkerung dafür fehlt.

(Beifall bei Abgeordneten der Linkspartei.PDS, Stefan Köster, NPD, und Udo Pastörs, NPD)

Und wenn ich es richtig verstanden habe, sieht auch der Kollege Landwirtschaftsminister das so. Deswegen können wir sagen: Seien Sie mutig, Herr Minister Dr. Backhaus, unterstützen Sie vor allem den wachsenden Bedarf an tiergerecht und ökologisch produziertem Fleisch!

(Minister Dr. Till Backhaus: Machen wir.)

Wir werden Sie dabei politisch unterstützen.

(Beifall bei Abgeordneten der Linkspartei.PDS und Udo Pastörs, NPD)

An dieser Stelle komme ich nicht umhin, meine Damen und Herren, etwas zur Struktur und zu den Ressortzuschnitten Ihrer Regierung zu sagen, Herr Ministerpräsident. Aus neun Ministerien acht zu machen, das ist natürlich ein mächtig gewaltiger Wurf.

(Heiterkeit bei Abgeordneten der Linkspartei.PDS, FDP und Udo Pastörs, NPD – Beifall bei Abgeordneten der Linkspartei.PDS – Harry Glawe, CDU: Sie haben aber erhöht! – Zuruf von Gabriele Měšťan, Die Linkspartei.PDS)

Ich bin ja gespannt, wie die CDU darauf reagieren wird.

(Unruhe bei Abgeordneten der CDU)

Ich kann mich sehr gut an unsere Wahlkampfveranstaltungen erinnern.

(Heiterkeit bei Gabriele Měšťan, Die Linkspartei.PDS: Große Worte! – Helmut Holter, Die Linkspartei.PDS: Sie wollten doch so viele Ministerien einsparen. – Dr. Armin Jäger, CDU: Für Sie wurde noch eins geschaffen. – Zuruf von Andreas Bluhm, Die Linkspartei.PDS)

Dass Sie letztendlich den Posten eines Ministers eingespart haben – meinen herzlichen Glückwunsch!

(Zuruf von Harry Glawe, CDU)

Wo sind denn die vollmundigen Ankündigungen aus dem Wahlkampf geblieben, lieber Herr Minister Seidel? Aber wie heißt es so treffend: Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern?! Wenn es konkret wird, wird alles sehr irdisch, auch bei der Größe der Regierung.

(Regine Lück, Die Linkspartei.PDS: Ja, ja. – Zuruf von Egbert Liskow, CDU)

Da geht es um die Macht. Und um Machtspiele muss es sich auch gehandelt haben, als Sie das Umweltministerium zerschlagen haben.

(Unruhe bei Abgeordneten der CDU – Beifall bei Abgeordneten der Linkspartei.PDS – Zuruf von der Linkspartei.PDS: Na klar.)

Gerüchte besagen, Sie haben sich hingesetzt, die Anzahl der Abteilungen aufgelistet, gezählt und dann aufgeteilt. Schlimm ist nur, dass Sie das ohne wirklichen Sachverstand getan haben.

(Beifall bei Abgeordneten der Linkspartei.PDS)

Abfallwirtschaft und Immissionsschutz, meine sehr geehrten Damen und Herren, sind Grundpfeiler der Umweltschutzpolitik in Deutschland.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Ja.)

Und das in das Wirtschaftsressort zu geben, ist geradezu aberwitzig und einmalig in Deutschland.

(Beifall bei Abgeordneten der Linkspartei.PDS, Michael Roolf, FDP, und Udo Pastörs, NPD – Zuruf von Harry Glawe, CDU)

Klimaschutz ist bundesweit einer der wichtigsten Schwerpunkte der Umweltpolitiker, sowohl von Bundesumweltminister Gabriel als auch der Umweltminister der Länder und, ich gehe davon aus, auch von Minister Backhaus.

(Minister Dr. Till Backhaus: Ja.)

Soll denn jetzt Minister Backhaus in der Umweltministerkonferenz jedes Mal, wenn die Sprache auf das Thema kommt, entschuldigend sagen, dass das nicht in sein Ressort gehört?

(Angelika Gramkow, Die Linkspartei.PDS: Na ja, muss er ja.)

Ist das nicht absonderlich?

(Udo Pastörs, NPD: Er muss erst Herrn Seidel anrufen.)

Da kann auch keine Verwaltungsvereinbarung zwischen Ministerien helfen.

(Zurufe von Renate Holznagel, CDU, Dr. Armin Jäger, CDU, und Peter Ritter, Die Linkspartei.PDS)

Im Übrigen will ich feststellen, dass der Begriff „Klimaschutz“ in der Koalitionsvereinbarung nicht einmal auftaucht.

(Beifall bei Abgeordneten der Linkspartei.PDS – Zuruf von Harry Glawe, CDU)

Gut ist, meine sehr geehrten Damen und Herren, dass Sie den Ausbau der erneuerbaren Energien fortsetzen wollen. Auf diesem Wege haben wir in den vergangenen Jahren in Mecklenburg-Vorpommern viel erreicht. Unser Land hat das Potenzial, sich mittelfristig zu hundert Prozent aus erneuerbaren Energien zu versorgen. Da gibt es überhaupt keinen Zweifel. Wir haben sogar die Potenziale, über unsere Landesgrenzen hinaus zu exportieren.

Zwischen der SPD und der Linkspartei.PDS bestand stets Einigkeit darüber, dass dieser Weg unser wichtigster Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele des Landes sein soll. Und ob es Ihnen nun gefällt, meine sehr geehrten Damen und Herren der Koalition, oder nicht, der Neubau eines Steinkohlekraftwerkes passt nicht in diese Strategie.

(Beifall bei Abgeordneten der Linkspartei.PDS)

Unabhängig davon, ob der Schornstein des geplanten Werkes nun zu hoch ist oder ein Kühlturm nötig ist oder nicht – das Wichtigste ist, dass die großen Mengen von CO2-Emissionen das Klima schädigen.

(Beifall Andreas Bluhm, Die Linkspartei.PDS)

Ich habe das Signal bekommen, dass ich zum Schluss kommen muss. Leider konnte ich wichtige Dinge nicht mehr ansprechen. Ich hoffe, dass ich das zu Protokoll geben kann, was ich noch sagen wollte.

(Harry Glawe, CDU, und Dr. Armin Jäger, CDU: Wir lesen es nach.)

Lassen Sie mich zum Schluss feststellen, meine sehr geehrten Damen und Herren, die Linkspartei.PDS stellt in der 5. Legislaturperiode die größte Oppositionsfraktion. Wir werden diese Rolle mit Herz und Verstand ausfüllen. Wir werden Ihre Politikangebote sehr genau prüfen, sie unterstützen, wenn es sinnvoll ist. Wir werden Kapitalismuskritik und Widerstand üben

(Dr. Armin Jäger, CDU: Widerstand?)

und wir werden Alternativen formulieren, wenn wir es für nötig halten.

(Zurufe von Harry Glawe, CDU, und Dr. Armin Jäger, CDU)

Wir arbeiten mit allen demokratischen Kräften dieses Hauses und im Land zusammen, wenn die Politikinhalte es erlauben.

(Harry Glawe, CDU: Zu viele Widersprüche.)

Sie, Herr Ministerpräsident, betonen sehr häufi g, dass Sie in vielen Bereichen auf Kontinuität bauen. Ansätze dafür sind auch zu erkennen. Aber die Menschen spüren bereits jetzt...

Herr Professor Methling, die Redezeit ist jetzt wirklich schon sehr weit vorangeschritten.

Aber die Menschen spüren bereits jetzt, dass es nicht egal ist, wer regiert. Der Wind ist bereits rauer geworden.