Protokoll der Sitzung vom 16.12.2010

in den Werkstätten geändert werden können,

(Hans Kreher, FDP: Machen Sie ja nicht. Sie hören ja nicht zu.)

damit da ordentlich gearbeitet wird.

Ich höre ganz genau zu.

(Hans Kreher, FDP: Aber vorhin haben Sie nicht zugehört.)

Denn die Werkstätten wollen unter ihrer Ägide,

(Hans Kreher, FDP: Vorhin haben Sie aber nicht zugehört.)

die sie jetzt haben, die Arbeitsplätze in den Betrieben haben. Und da sagen wir Nein.

(Hans Kreher, FDP: Ich habe darüber gar nicht geredet, Frau Müller.)

Wir sagen...

(Hans Kreher, FDP: Ich hab davon nichts gesagt.)

Aber in dem Konzept steht es doch drin.

(Hans Kreher, FDP: Nein, das steht auch nicht im Konzept.)

Genau – Sie haben es doch gehört, als Sie da waren, genau das ist gesagt worden.

Schlimmer noch, die Werkstätten sollen ausgeweitet werden auf eine neue Klientel. Denn die Werkstätten sind ja wirklich Ecken, wo befähigt wird, also könnte man auch langzeitarbeitslose Menschen in diese Werkstätten integrieren und dann auch auf diese Art und Weise arbeiten lassen, na klar. Da hätte dann die Bundesarbeitsagentur gleich noch einen Punkt mehr, wo sie langzeitarbeitslose Menschen wegpacken könnte, nicht mehr in der Statistik haben kann und demzufolge darstellen kann, wie gut sie doch Arbeitsplätze schaffen. Nein, so nicht!

Die Rahmenbedingungen der Werkstätten müssen so geändert werden, dass sie ihrer Aufgabe gerecht werden, nämlich Menschen in den Arbeitsmarkt abzugeben,

(Hans Kreher, FDP: Ja.)

nicht auszuweiten. Und das haben da die Werkstätten ganz genau gesagt.

(Hans Kreher, FDP: Das habe ich auch nicht gesagt.)

Nein, die Werkstätten selbst.

(Hans Kreher, FDP: Nein, ich hab doch nicht...!)

Sie wollen, dass...

(Hans Kreher, FDP: Nein.)

Sie wollen,

(Hans Kreher, FDP: Sie haben unseren Antrag gar nicht durchgelesen.)

Sie wollen die Initiative „Werkstatt befähigt“

(Zuruf von Hans Kreher, FDP)

von der Regierung unterstützt wissen.

(Torsten Koplin, DIE LINKE: Irene, lass dich nicht beeindrucken.)

Und da muss ich doch wohl hier in der Lage sein dürfen zu erklären, dass wir diese Initiative nicht uneingeschränkt unterstützen können,

(Hans Kreher, FDP: Aber Sie können nicht differenzieren.)

weil nämlich diese Initiative nicht Inklusion darstellt – nicht Inklusion darstellt! Sie stellt eine weitere Separation dar,

(Hans Kreher, FDP: Nein.)

sie stellt eine weitere Manifestierung der Werkstätten dar. Und da sage ich Ihnen klipp und klar,

(Hans Kreher, FDP: Dann werfen Sie das den Werkstätten vor, aber nicht uns!)

DIE LINKE und linke Behindertenpolitik sagt...

(Hans Kreher, FDP: Dann werfen Sie das den Werkstätten vor, aber nicht uns!)

Wenn Sie,

(Hans Kreher, FDP: Unser Antrag sagt das nicht. – Dr. Norbert Nieszery, SPD: Sie haben doch gerade das Schild hochgehalten.)

wenn Sie die Initiative unterstützt wissen wollen, muss ich Ihnen das vorwerfen, dann haben Sie nämlich nicht ordentlich zugehört.

Die linke Behindertenpolitik ist von der Aussage getragen, dass die Werkstätten überwunden werden müssen. Wenn Sie die UN-Konvention richtig lesen, muss nämlich dargestellt werden, dass solch eine Abgrenzung überhaupt nicht gewollt ist und nicht gewünscht ist. Wir müssen Möglichkeiten finden – das ist wieder richtig –, dass Arbeitsplätze so geschaffen werden, dass Menschen in ihrer Vielfalt auf ihnen arbeiten können.

Die Delegiertenversammlung der Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten am 26.11. dieses Jahres hat natürlich die Werkstätten hellhörig werden lassen, wenn unterm Strich von Herrn Motzet aus dem Bundesarbeits- und -sozialministerium erklärt wird, die Werkstätten hätten

sich in ihrer Form bewährt und es gäbe keine Möglichkeiten, keine Aufforderungen und keine Veranlassung, da was zu ändern. Das ist natürlich auch falsch und da muss man aktiv werden, aber nicht in der Art und Weise uneingeschränkt, wie die Initiative uns das vorgaukelt.

Hätten Sie mal betroffene Menschen gefragt! Hätten Sie mal betroffene Menschen gefragt, ehe Sie hier Ihren Antrag gestellt haben!

(Hans Kreher, FDP: Herr Grabow wird Ihnen nachher die Antwort geben.)

Ja, können Sie ja gerne.

(Hans Kreher, FDP: Ja, ich hab mit solchen Leuten gesprochen.)

Die Landesvorsitzende der Selbsthilfe bin ich.

(Hans Kreher, FDP: Ja, ja, genau.)

Also hätten Sie die gefragt, hätten Sie ganz genau gewusst,

(Hans Kreher, FDP: Also unterstellen Sie uns nicht, dass wir nicht mit solchen Leuten gesprochen haben!)