Protokoll der Sitzung vom 26.01.2011

Und darüber reden wir, wenn Sie das überhaupt wissen, über territoriale und soziale Kohäsion. Es geht um den sozialen Zusammenhalt in der Europäischen Union.

(Stefan Köster, NPD: Ja. Ach, der ganzen Welt!)

Und das, was wir hier vorlegen,

(Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

was wir hier als LINKE vorlegen, und davon gehe ich auch aus, der Gesetzentwurf der Koalition soll ein Beitrag sein,

(Zuruf von Raimund Frank Borrmann, NPD)

das Zusammenleben der Europäerinnen und Europäer zu stärken und nicht auseinanderzutreiben.

(Unruhe bei Abgeordneten der Fraktion der NPD – Zuruf von Irene Müller, DIE LINKE)

Sie spalten die Europäische Union

(Der Abgeordnete Udo Pastörs bittet um das Wort für eine Anfrage.)

und Sie spalten auch die deutsche Gesellschaft.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der SPD – Dr. Norbert Nieszery, SPD: Er versucht es, er versucht es. – Zuruf von Raimund Frank Borrmann, NPD)

Keine Zusatzfragen.

(Udo Pastörs, NPD: Eine Zusatzfrage!)

Warten Sie! Lassen Sie mich doch erst mal argumentieren!

Herr Abgeordneter Pastörs, der Redner gestattet keine Zwischenfragen.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Hinsetzen, hinsetzen!)

Sie spalten...

Sie können jetzt bitte Platz nehmen.

Entschuldigung, Herr Präsident.

Sie spalten die europäische Gesellschaft. Das ist mit der LINKEN nicht zu machen

(Angelika Peters, SPD: Setzen!)

und das ist auch mit den anderen demokratischen Fraktionen meines Erachtens nicht zu machen. Hinzu kommt,

(Zurufe von Raimund Frank Borrmann, NPD, und Stefan Köster, NPD)

hinzu kommt, dass Sie auch,

(Zuruf von Stefan Köster, NPD)

dass Sie auch das europäische System gar nicht verstanden haben.

(Zuruf von Stefan Köster, NPD)

Sie haben ja Bezug genommen auf meine Redebeiträge zur Europäischen Dienstleistungsrichtlinie. Ist Ihnen dann eigentlich bewusst, dass die Entlohnung dort...

(Udo Pastörs, NPD: Das meinte ich doch.)

Ja. Wonach wird es dann geführt?

(Udo Pastörs, NPD: Wozu wollen Sie denn hier dieses Gesetz machen, wenn schon alles in Ordnung ist?!)

Wonach wird denn das geführt? Nach dem Herkunftsland oder nach dem Land, wo die Leistung ausgeführt wird? Und wenn die Entlohnung dort erfolgt, wo die Leistung ausgeführt wird, dann ist doch die ganze Argumentation hirnrissig.

(Udo Pastörs, NPD: Warum denn dieses Gesetz? Warum denn dieses Gesetz?)

Das passt doch nicht zusammen, was Sie hier argumentieren.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion DIE LINKE)

Sie liegen nicht nur politisch falsch, Sie sind auch fachlich durchgefallen mit Ihrer Rede.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion DIE LINKE)

Durchgefallen sind Sie heute!

(Udo Pastörs, NPD: Lassen Sie doch die Zusatzfrage zu, dann können Sie sich dazu äußern.)

Meine Damen und Herren, lassen wir das mal.

(Udo Pastörs, NPD: Ja, das ist auch besser.)

Ja, Ihre Position steht für sich und die Bevölkerung wird das schon entsprechend würdigen.

(Zurufe von Dr. Norbert Nieszery, SPD, und Udo Pastörs, NPD)

Meine Damen und Herren, ich habe mich bei aller differenzierten Bewertung unseres Gesetzentwurfes gefreut. Ich will das so sagen. Und wissen Sie, worüber ich mich gefreut habe? Dass wir insgesamt, dass wir demokratischen Fraktionen einen Wahnsinns-, einen riesengroßen Qualitätssprung geschafft haben. Wir reden nicht mehr – außer der FDP, aber es war eine kulturvolle Diskussion von Herrn Roolf –, wir reden nicht mehr über das Ob eines Vergabegesetzes Mecklenburg-Vorpommern, sondern wir reden ganz konkret über die inhaltliche Ausgestaltung eines solchen Gesetzes.

(Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

Ja, Herr Schulte, wir werden uns dem Wettbewerb stellen. Und bekannt ist auch – na klar, das war ja auch vorher schon so –, wir haben uns dem Wettbewerb gestellt, wir haben uns auch dem zeitlichen Wettbewerb gestellt. Wir wollten aber nicht mehr warten und haben heute unseren Gesetzentwurf eingebracht, weil im vergangenen Jahr immer wieder gesagt wurde, aus der Koalition kommt ein Entwurf, es kommt ein Entwurf. Jetzt kommt er im März. Also das ist genau der Punkt, wo wir sagen, das wollten wir auch. Lassen Sie uns beide Gesetzentwürfe tatsächlich parallel und miteinander dann auch in den entsprechenden Ausschüssen beraten.

Ich bin nach wie vor, Herr Seidel, davon überzeugt, dass unser Gesetzentwurf inhaltlich gut ist, dass er auch rechtssicher ist. Darüber können wir bei der Ausschussberatung tatsächlich kräftig streiten. Das war natürlich auch ein bisschen so – na, wie soll ich es sagen? –, wir wollten einfach wissen, ob Sie unseren Gesetzentwurf auch gelesen haben.

(Heiterkeit bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD und CDU – Udo Pastörs, NPD: Sie sind ein Witzbold, Herr Holter.)

Das haben Sie uns bewiesen und das kann man natürlich alles heilen. Davon gehe ich mal aus. Ich freue mich, dass Sie a) gelesen haben und dass Sie zweitens bereit sind zu überweisen. Ich freue mich damit auf eine interessante Ausschussberatung. Es wird ein Ergebnis geben. Über das Ergebnis werden wir uns dann wieder erneut unterhalten. – Danke schön.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion DIE LINKE)