Protokoll der Sitzung vom 14.04.2011

unser Land erhalten. – Danke schön, meine Damen und Herren.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der FDP)

Danke schön, Herr Kreher.

Im Ältestenrat ist eine Aussprache mit einer Dauer von bis zu 60 Minuten vereinbart worden. Ich sehe und höre keinen Widerspruch, dann ist das so beschlossen. Ich eröffne die Aussprache.

Als Erster erhält das Wort für die Fraktion der SPD der Abgeordnete Herr Körner. Bitte schön, Herr Abgeordneter.

Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wer im Bildungsausschuss aktiv ist, der weiß, dass unser Hans Kreher, unser geschätzter Kollege, unser Vizepräsident, zu diesem Thema in den letzten Wochen und Monaten unheimlich aktiv war. Er hat sich so manche Schuhsohle bei diesem Thema abgelaufen. Das kann an dieser Stelle durchaus gesagt werden.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der CDU)

Er war koordinierend tätig, er war aktiv und hat in seiner wortgewaltigen Art versucht, Brücken zu bauen und Kontakte herzustellen.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der CDU – Dr. Ulrich Born, CDU: Sehr richtig.)

Das kann einfach hier nicht unerwähnt bleiben.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der CDU)

Aber gleichwohl gibt es in anderen Fraktionen auch aktive Abgeordnete, die unterwegs sind. Von unserem Fraktionsvorsitzenden weiß ich es und der Kollege Borchert aus meiner Fraktion wurde auch erwähnt – alles Abgeordnete, die sich um dieses Thema sehr intensiv bemühen. Und weil das Thema in gewisser Weise auch in der Luft liegt, war es, als ich mich auf die Landtagssitzung vorbereitet habe und die Tagesordnung zur Hand genommen habe, schon so ein gewisses Gefühl, dass das Thema kommt. Und siehe da, ich gehe die Tagesordnung durch, komme zum Tagesordnungspunkt 24,

(Heiterkeit bei Abgeordneten der Fraktion der CDU – Udo Timm, CDU: Donnerwetter!)

joffi, da ist das Thema. Joffi, da ist es, es steht drauf. Unser spendabler Vizepräsident, wie wir ihn alle erlebt haben, hat es auf die Tagesordnung gesetzt und keiner kommt an diesem Thema vorbei.

(Heiterkeit bei Abgeordneten der Fraktion der CDU)

Und was hat er da auf die Tagesordnung gesetzt? Doch nicht irgendein Thema, sondern ein gutes Stück, vielleicht sein bestes Stück,

(Zurufe von Matthias Mantei, CDU, und Wolf-Dieter Ringguth, CDU)

auf jeden Fall mehr als ein Gesellenstück, vielleicht sogar sein Meisterstück. Das Thema ist da und wurde mit Herzblut eingebracht. Wir erleben unseren geschätzten Kollegen Kreher wortreich, gestenreich, engagiert bei diesem Thema.

(Heinz Müller, SPD: Wie lieben ihn ja.)

Und aus diesem Grunde kann ich für meine Fraktion sagen, die Wichtigkeit dieses Themas ist bei uns angekommen. Klar, wenn es so eindrücklich vorgetragen wird, dann kann man sich dem gar nicht verschließen. Es war natürlich auch vorher schon da, aber nun noch einmal deutlich bestärkt.

(Dr. Ulrich Born, CDU: Jetzt ist es noch einmal gewürdigt worden.)

Was den Antrag betrifft, sehr geehrter Kollege Kreher, fällt es mir natürlich schwer, jetzt zu sagen, dass wir Ihnen die Zustimmung nicht geben können, weil er wiederum so allgemein ist, dass man sagen kann, ja, das ist alles akzeptabel. Aber was ohnehin akzeptabel ist, das müssen wir doch jetzt nicht noch einmal besonders betonen. Und nun höre ich Sie schon sagen: Machen wir einen Antrag so ganz konkret und ein bisschen steil, dann stimmt ihr ihm nicht zu, und jetzt machen wir den Antrag so breit und ihr stimmt ihm auch nicht zu. Aber das ist die harte politische Wirklichkeit.

(Heiterkeit bei Abgeordneten der Fraktionen der CDU und SPD)

Ich vermag jetzt kein anderes Wort zu sagen. Ich weiß Ihr Engagement, sehr geschätzter Kollege, zu schätzen. Ich bedaure es außerordentlich, aber eine andere Antwort kann ich Ihnen leider nicht geben. – Ich danke für die Aufmerksamkeit.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD und CDU)

Danke schön, Herr Dr. Körner.

Es hat jetzt das Wort für die Fraktion DIE LINKE der Abgeordnete Koplin. Bitte, Herr Abgeordneter.

(Zuruf von Matthias Mantei, CDU)

Sehr geehrte Damen und Herren! Es ist unbestritten, dass die FDP beständig an dem Thema …

Herr Koplin, würden Sie …

Entschuldigung, ich war so mit dem Glas beschäftigt.

Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren!

Unbestritten, Herr Kreher, ist die FDP beständig an dem Thema dran und hat sich hierum bemüht. Der Antrag, der uns vorliegt, bleibt weiter hinter dem zurück, was die FDP bislang auf dieser Strecke geleistet hat. Ich kann nicht in die gleiche Kerbe meines Vorredners schlagen, was die Würdigung dieses Antrages betrifft. Wir halten ihn für ziellos, folgenlos und damit für nutzlos. Denn es ist mitnichten so, dass es darauf ankäme, uns gegenseitig noch mal die Bedeutung des Themas hier zu versichern, sondern es geht darum, tatsächliche Probleme aufzugreifen. Mit diesem Antrag werden weder tatsächlich die Probleme benannt noch aufgegriffen, noch werden letztendlich Lösungsvorschläge gemacht.

Es gibt allen Grund, auf die Probleme hinzuweisen, das wissen wir, zum einen auf die Zustandserfassung. Die letzte Zustandserfassung, die uns vorliegt, ist eine sehr allgemeine und listet überhaupt erst einmal die vom Verfall bedrohten denkmalgeschützten Objekte auf. Sie ist datiert vom März 2008 und listet insgesamt 238 Objekte auf. Das ist nur die abstrakte Zahl, Ort und

nähre Bezeichnung, aber der genaue Zustand ist nicht benannt.

Interessant in diesem Zusammenhang ist eine Unterrichtung des Bildungsministeriums vom 7. Juli 2009. Ich darf zitieren: „Ein stets aktueller Datenbestand kann mit den verfügbaren Ressourcen nicht vorgehalten werden, obwohl diese Aufgabe dem LAKD gesetzlich vorgegeben ist.“ Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen! Das heißt ja im Klartext nichts anderes als, wir verletzen bewusst Gesetze. Und wenn man sich mal die Frage stellt, warum ist das so, dann liefert ja dieser Satz in dieser zweiseitigen Unterrichtung auch gleichzeitig den Hintergrund, weil die Ressourcen nicht da sind. Letztlich, sage ich mal, führen blindwütige Einsparungen von Personalkosten im öffentlichen Dienst zu Millionenverlusten in der Kulturlandschaft und zu ideellen Verlusten in diesem Land.

(Zuruf von Matthias Mantei, CDU)

Und nun noch etwas, Herr Mantei,

(Matthias Mantei, CDU: Ja.)

zur Bestandssicherung. Sie werden wahrscheinlich ja auch zur Bestandssicherung reden.

(Matthias Mantei, CDU: Ja.)

Auch hier gibt es ganz klare rechtliche Vorgaben. Der Bestand ist nach dem Paragrafen 6 Denkmalschutzgesetz zu erhalten. Hierfür sind die Eigentümerinnen und Eigentümer zuständig. Wer dem nicht nachkommt, muss mit Maßnahmen zur Notsicherung rechnen. Und wenn die nicht vollzogen werden, sind die öffentlichen Behörden letztendlich dazu verpflichtet. Und diese Umsetzung erfolgt in unserem Land nicht.

(Zuruf von Matthias Mantei, CDU)

Die Landesregierung sagt zwar oder schreibt in der wähnten Unterrichtung, dass derjenige, der Notsicherung als Eigentümerin oder Eigentümer vornehmen möchte, 50 Prozent Förderung bekommen kann, aber schaut man sich einmal an, wohin die Mittel geflossen sind, dann sind sie vornehmlich, das sind 400.000 Euro im Jahr, die so in den letzten Jahren jeweils zur Verfügung standen, fast ausnahmslos in Sakralbauten geflossen.

Kurzes Fazit unsererseits: Natur, Landschaft und kulturelles Erbe

(Matthias Mantei, CDU: War das jetzt eine Kritik?)

machen unser Land einzigartig und attraktiv.

(Matthias Mantei, CDU: War das jetzt eine Kritik, Herr Koplin?)

Natürlich war das eine Kritik, Herr Mantei. Das ist doch wohl ganz klar.

(Matthias Mantei, CDU: Ich meine das mit den Sakralbauten.)

Ich halte es für bemerkenswert, wenn Gesetze nicht vollzogen werden und wir das auch noch dulden.