Protokoll der Sitzung vom 26.09.2008

(Zuruf von Peter Ritter, DIE LINKE)

Daher werden wir der Überweisung in den Sozialausschuss und dann sicherlich auch in den Finanzausschuss zustimmen. – Vielen Dank.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD und CDU – Gabriele Měšťan, DIE LINKE: Welche Gnade! – Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Das war’s dann!)

Vielen Dank, Herr Glawe.

Das Wort hat jetzt der Abgeordnete Herr Borrmann für die Fraktion der NPD.

Frau Präsidentin Bretschneider! Abgeordnete des Landtags! Herr Minister Sellering! Bürger des Landes! „Hände weg vom Landesblindengeld“, das ist die Forderung der LINKEN. Aber das ist falsch, denn DIE LINKE hat sich längst am Landesblindengeld vergriffen.

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Aha! Das haben wir noch gar nicht gemerkt.)

In dem Augenblick nämlich, in dem Augenblick, wo Sie die Dynamisierung herausgenommen haben, haben Sie die Hand ans Landesblindengeld gelegt. Mit der Abschaffung...

(Peter Ritter, DIE LINKE: Hätte Frau Müller das nicht vorgestern gesagt, würden Sie das gar nicht wissen.)

Es ist doch völlig egal, wer das gesagt hat, Herr Ritter.

... der Dynamisierung haben Sie das Landesblindengeld der Inflationsrate anheimgegeben. Denn wer das Landesblindengeld,

(Irene Müller, DIE LINKE: Das habe ich klar und deutlich gesagt, dass wir das überhaupt nicht wollen.)

wer das Landesblindengeld nicht erhöht, der kürzt es in einem System, in dem es Inflation gibt.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der NPD)

DIE LINKE hat also seit 1999 das Landesblindengeld gekürzt.

(Zuruf von Gabriele Měšťan, DIE LINKE)

Sie hat Hand an das Landesblindengeld gelegt. Ihr seid Heuchler.

Die Frage ist, wie hoch ist der Wertverlust.

(Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

Ich habe diese Frage vor 14 Tagen im Ausschuss an den Sozialminister Sellering gestellt. Herr Sellering hat fünf Minuten herumgelabert ohne eine substanzielle inhaltliche Antwort.

(Udo Pastörs, NPD: Das kann er gut. Ja, das kann er gut.)

Herr Sellering war nicht dazu in der Lage, eine Auskunft zu geben. Ich habe gestern Herrn Sellering in der Fragestunde gefragt. Was hat Herr Sellering gemacht? Herr Sellering hat gesagt, es gibt keine Kriterien, ich habe keine Kriterien. Herr Minister, sagen Sie mal: Wer sind Sie überhaupt? Was machen Sie eigentlich?

(Stefan Köster, NPD: Er ist ein Ufo. – Zuruf von Volker Schlotmann, SPD)

Wenn Sie keine Kriterien haben, dann erdenken Sie sich welche. Sie wollen doch schließlich das Landesblindengeld kürzen um 40 Prozent, und nicht wir. Warum haben Sie keine Kriterien, um das zu beurteilen? Die Entscheidung, das kann ich nicht anders sagen, ist ein reiner Willkürakt von Ihnen.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Oh ja!)

Sie kürzen einfach um 40 Prozent. Sie haben keinerlei Kriterien, aber Sie kürzen es um 40 Prozent.

(Volker Schlotmann, SPD: Geht’s Ihnen nicht gut, oder was?)

Da frage ich mich doch einfach, nehmen wir mal hilfsweise die Teuerungsrate von zwei bis drei Prozent im Jahr, Herr Minister, wäre doch ein Vorschlag. Sie können sich ja mal dazu äußern, wenn Sie denn überhaupt Antwort geben können, wenn Sie dazu in der Lage sind, Herr Minister.

(Zuruf von Stefan Köster, NPD)

Wenn ich diese Teuerungsrate von 1999 nehme und die bis heute hochrechne, dann komme ich einschließlich Zinseszins auf etwa 20 Prozent. Mit den Plänen der Landesregierung macht das 60 Prozent Wertverlust, Herr Minister. 60 Prozent muten Sie den Leuten zu und dann erzählen Sie noch was von sozialer Gerechtigkeit! Sie wollen Ministerpräsident werden? – Ein schöner Staat, kann ich Ihnen sagen.

(Harry Glawe, CDU: Genau.)

So viel Unfähigkeit von einem künftigen Ministerpräsidenten habe ich lange nicht erlebt.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der NPD)

Herr Abgeordneter Borrmann, Sie haben jetzt in Ihrer Rede mehrere unparlamentarische Ausdrücke verwendet.

(Udo Pastörs, NPD: Clara Zetkin.)

Sie haben hier die Mitglieder des Hauses als Heuchler beschimpft,

(Michael Andrejewski, NPD: Todesstrafe!)

Sie haben den Minister beschimpft. Ich bitte Sie, solche Äußerungen zu unterlassen

(Michael Andrejewski, NPD: Sonst...?)

und die Mitglieder des Hauses, aber genauso die Mitglieder der Landesregierung hier nicht zu diskreditieren.

(Udo Pastörs, NPD: Hilde Benjamin.)

Ich empfinde es als eine Diskriminierung, werte Abgeordnete, das Landesblindengeld innerhalb von neun Jahren um 60 Prozent zu vermindern.

Für uns steht die Frage: Warum gibt es denn überhaupt in Mecklenburg-Vorpommern ein erhöhtes Landesblindengeld? Wir haben doch in der Bundesrepublik den niedrigsten Lebensstandard, materiellen Lebensstandard. Es gibt ja noch andere Lebensstandards.

(Dr. Armin Jäger, CDU: So sehen Sie auch aus, ja.)

Ja, den haben wir, den niedrigsten. Es geht doch nicht um mich.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Wo leben Sie denn?)

Vielleicht überlegen Sie sich mal, dass es um Leute geht, die sich nicht helfen können.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Ja, um Sie geht es sicher nicht. Gott sei Dank! – Zuruf von Stefan Köster, NPD)

So, Herr Dr. Jäger. Ja, ich kann mich nicht fassen,

(Zuruf von Dr. Armin Jäger, CDU)

denn es gibt Leute in diesem Land, die brauchen diese Hilfe, die brauchen eine erhöhte Hilfe gegenüber anderen Bürgern.