Protokoll der Sitzung vom 02.04.2009

die Zukunft ist und solche Kooperationen zwingend notwendig sind, um auch zusätzliche Gäste, ausländische Gäste, ins Land zu holen.

Des Weiteren ist es uns gelungen, im Jahre 2009 verschiedene bedeutsame internationale Veranstaltungen im Land zu etablieren. So zum Beispiel werden wir gemeinsam mit den norddeutschen Küstenländern den GTM gestalten, wir werden hier in MecklenburgVorpommern die American Tourism Society haben und wir werden die größte Veranstaltung von Busreiseveranstaltern, den RDA, hier in Mecklenburg-Vorpommern durchführen.

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Hoffentlich erfahren die von dem Antrag.)

Ich denke, meine Damen und Herren, das sind wichtige Schritte. Die gilt es aber …

(Barbara Borchardt, DIE LINKE: In die richtige Richtung.)

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der CDU – Ilka Lochner-Borst, CDU: Jawoll.)

Die gilt es aber auch so fortzusetzen, wenn wir im Lande Mecklenburg-Vorpommern zukünftig so erfolgreich bleiben wollen, wie wir es in den zurückliegenden Jahren bereits waren.

(Irene Müller, DIE LINKE: Ja, ja, deswegen ist die Weiße Wiek nicht barrierefrei.)

Meine Damen und Herren, in keinem anderen deutschen Bundesland ist die Tourismusintensität so hoch wie in Mecklenburg-Vorpommern. Insgesamt werden pro 1.000 Einwohnern in unserem Bundesland 16.302 Übernachtungen inklusive Camping realisiert.

(Egbert Liskow, CDU: Na klar.)

Und von dieser Entwicklung profitieren natürlich nicht nur die entsprechenden Unterkünfte und Einrichtungen des Gastgewerbes, sondern auch weite Teile des Einzelhandels sowie kulturelle Einrichtungen.

Ein großer Teil der positiven Entwicklung im Tourismus ist sicherlich den natürlichen Gegebenheiten unserer Landschaft, unserer Natur und unseres Klimas geschuldet.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Wer hätte das gedacht?! – Irene Müller, DIE LINKE: Und die Sonne und die Sonnenblumen und das Wasser.)

Viele Urlauber kommen genau wegen dieser natürlichen Gegebenheiten in unser Land.

(Zuruf von Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE)

Das zeigen die entsprechenden Befragungen. Aber gerade an dieser Stelle ist die Möglichkeit zur politischen Einflussnahme relativ gering. Umso wichtiger ist es aber,

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Umso wichtiger ist ein solcher Antrag.)

insgesamt die bestehenden Potenziale zu erhalten und entsprechende Rahmenbedingungen für die weitere touristische Entwicklung zu schaffen.

Meine Damen und Herren, lassen Sie mich noch auf drei wichtige Schwerpunkte im Tourismus eingehen.

Zum einen der Familienurlaub: Die Familien nehmen bei den Touristen in unserem Land einen Anteil von rund 30 Prozent aller Gäste ein. In einzelnen Regionen, beispielsweise Rügen, liegt dieser Prozentsatz noch deutlich höher. Mit Sicherheit bieten Familien wesentliche Vorteile.

(Zuruf von Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE)

Zum einen sind Familien die Gäste, die gerne wiederkommen in unser Land. Zum Zweiten sind es Gäste, die überdurchschnittlich lange vor Ort bleiben. Und drittens, meine Damen und Herren, Kinder sind die Gäste der Zukunft.

(Gabriele Měšťan, DIE LINKE: Auch noch!)

Und wenn es den Kindern in Mecklenburg-Vorpommern gefällt, werden sie auch als Erwachsene wieder in unser Bundesland kommen.

(Zuruf von Barbara Borchardt, DIE LINKE)

Dementsprechend ist es notwendig, unseren Familien gute Bedingungen zu bieten. Daran sollten alle touristischen Unternehmungen arbeiten und deswegen auch das entsprechende Qualitätsmanagement.

(Gabriele Měšťan, DIE LINKE: Deswegen warten wir auf diesen Antrag.)

Dass die Arbeit mit Familien und mit Kindern wichtig ist, zeigt sich nicht nur im Tourismus, sondern auch in anderen Wirtschaftsbereichen sehr deutlich.

Meine Damen und Herren, ein weiterer wichtiger Punkt sind die Radreisen, welche auch ein hervorragendes wirtschaftliches Potenzial bieten. Auch hierfür sollten wir entsprechende Möglichkeiten erarbeiten und die Angebote weiter verbessern. Wir sind heute, so meine ich, mit 7 Radfernwegen und 21 Radrouten sehr gut aufgestellt.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der CDU)

Als Letztes zum Gesundheitstourismus, ein weiterer Bereich im Tourismus, der eine sehr positive Entwicklung genommen hat. Immerhin, meine Damen und Herren, ist der Gesundheitstourismus ein wichtiger Teil, um unser Bundesland zum Gesundheitsland Nummer eins zu entwickeln. Die gewaltigen Anstrengungen der vergangenen Jahre haben hier Wirkung gezeigt. Rund 86.000 Menschen arbeiten heute in der Gesundheitswirtschaft, rund 5.000 Mitarbeiter sind in den 66 Vorsorge- und Reha-Kliniken beschäftigt und insgesamt haben 58 Heilbäder, Seeheilbäder, Seebäder, Luftkurorte und Erholungsorte die strengen Kriterien des Landeskurortgesetzes erfüllt. Rund 120 Wellnesshotels mit gehobenem Standard runden das Angebot ab.

Meine Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir möchten die Landesregierung bitten, den positiven Trend der vergangenen Jahre weiter durch gezielte Maßnahmen zu unterstützen. Ziel muss es sein, das erreichte Niveau gerade in der Krise zumindest zu halten, um auch nach einem möglichen Ende der Wirtschaftsflaute gestärkt in die Zukunft zu gehen.

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Mit diesem Antrag ist das gewährleistet.)

Dazu ist es sicherlich notwendig, das Tourismuskonzept Mecklenburg-Vorpommern 2010 fortzuschreiben, eine wichtige Aufgabe, um auch im Jahre 2020 entsprechend aufgestellt zu bleiben, und es ist notwendig, dass wir auch in diesen Zeiten die Investitionen im touristischen Bereich entsprechend fortsetzen. Seit 1990 wurden immerhin 8,1 Milliarden Euro in die Entwicklung der touristischen Infrastruktur und 6 Milliarden Euro in private Unternehmen investiert.

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Ein Glück, dass wir den Antrag haben, sonst würde das ja vollkommen vergessen werden.)

Für 2009 und 2010 sind Investitionen in Höhe von 250 Millionen Euro geplant. Das zeigt also, meine Damen und Herren, dass nach wie vor der Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern auch ein wichtiger Bereich ist, in dem weiter investiert wird, wo auch die private Wirtschaft ganz klar an die weitere Entwicklung glaubt. Und da haben wir als Parlament mit unserer Landesregierung alles dafür zu tun, dass dieser Wirtschaftsbereich auch eine entsprechende Entwicklung nimmt.

Lassen Sie mich zum Abschluss eins feststellen: Meine Damen und Herren, ich finde es eigentlich traurig, ich finde es sehr traurig, dass wir erstens sehr wenig über den Tourismus diskutieren.

(Detlef Müller, SPD: Genau. – Gabriele Měšťan, DIE LINKE: Wo denn?)

Das hat vielleicht etwas damit zu tun, dass es eine Erfolgsstory und eine Erfolgsgeschichte ist.

(Gabriele Měšťan, DIE LINKE: Dann aber nicht mit solchen Anträgen.)

Und gerade in einer Zeit wie dieser,

(Gabriele Měšťan, DIE LINKE: Mann, oh Mann!)

nämlich in der Zeit der Wirtschafts- und Finanzkrise,

(Zuruf von Barbara Borchardt, DIE LINKE)

sollte man den Tourismus nicht aus den Augen verlieren, denn über nichts wird hier weniger diskutiert. Und ich finde es traurig, mit Verlaub gesagt, dass Sie diese Chance eigentlich nicht ergreifen wollen, über die Zukunft des Tourismus in unserem Lande zu reden.

(Gabriele Měšťan, DIE LINKE: Gucken Sie mal, wie wenig von Ihrer Fraktion da sind! – Zuruf von Peter Ritter, DIE LINKE)

Ich meine, meine Damen und Herren,

(Gabriele Měšťan, DIE LINKE: Die sind wahrscheinlich schon als Touristen unterwegs.)

damit tun Sie auch den fleißigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Tourismuswirtschaft und den Unternehmungen des Tourismus nur unrecht, denn die erwarten,