Ich rufe auf den Tagesordnungspunkt 15: Beratung des Antrages der Fraktionen der CDU und SPD – Tourismus als zuverlässiges Standbein der wirtschaftlichen Entwicklung weiterhin stärken, Drucksache 5/2376. Hierzu liegt Ihnen ein Änderungsantrag der Fraktion der FDP auf Drucksache 5/2419 vor.
Antrag der Fraktionen der CDU und SPD: Tourismus als zuverlässiges Standbein der wirtschaftlichen Entwicklung weiterhin stärken – Drucksache 5/2376 –
(Peter Ritter, DIE LINKE: Jetzt müsste schon Applaus kommen für den guten Antrag. – Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der CDU – Zurufe von Barbara Borchardt, DIE LINKE, und Gabriele Měšťan, DIE LINKE)
Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Meine Damen, meine Herren! Die Koalitionsfraktionen haben Ihnen heute einen Antrag vorgelegt, der – so meinen wir – mit dem Tourismus einen für Mecklenburg-Vorpommern sehr wichtigen wirtschaftlichen Bereich beleuchtet, und ich habe eigentlich bisher da auch noch nie etwas anderes gehört.
(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Der Antrag hätte gut zum 1. April gepasst. – Zuruf von Gabriele Měšťan, DIE LINKE)
immerhin sprechen wir von etwa 130.000 Beschäftigten und einem Anteil am volkswirtschaftlichen Gesamteinkommen von annähernd 8,5 Prozent,
Gerade, meine Damen und Herren, angesichts der aktuellen Wirtschafts- und Finanzkrise sind andere Themen weit mehr in den Fokus gerückt. Dennoch halten wir es gerade in dieser Zeit für sehr wichtig,
den Tourismus als zuverlässiges Standbein unserer wirtschaftlichen Entwicklung nicht aus den Augen zu verlieren. Trotz aller Erfolge ist auch der Tourismus kein Selbstläufer.
Das Jahr 2008 war wiederum ein erfolgreiches Jahr für unser Tourismusland. Mit insgesamt 27,5 Millionen Übernachtungen wurde das beste Ergebnis seit 1991 erzielt.
(Beifall Dr. Norbert Nieszery, SPD – Barbara Borchardt, DIE LINKE: Das war aber einsam. – Zuruf von Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE, Heiterkeit bei Abgeordneten der Fraktion DIE LINKE)
Auch und trotz Wirtschafts- und Finanzkrise haben wir ein erfolgreiches Jahr oder wahrscheinlich einen erfolgreichen Trend im Jahre 2009 zu verzeichnen.
Das bestätigen sowohl die BUGA als auch die Gespräche auf verschiedenen großen Messen. Der Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern geht mit vorsichtigem Optimismus von 28 Millionen Übernachtungen aus.
(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Sprechen Sie mal zum Antrag! – Michael Roolf, FDP: Sprechen Sie doch mal zum Antrag, Herr Löttge!)
Als wesentliche Aufgaben der Zukunft sehen wir, meine Damen und Herren, die Verbesserung der Qualität der angebotenen Produkte und Dienstleistungen sowie die signifikante Erhöhung des Anteils ausländischer Gäste
in unserem Land. 2008 haben wir 850.000 Übernachtungen durch ausländische Gäste im Land gehabt, Ziel für das Jahr 2010 sind 1 Million Übernachtungen.
Meine Damen und Herren, lassen Sie mich mal auf diese beiden Punkte etwas näher eingehen, weil Sie sich ja auch so in unserem Antrag widerspiegeln, zum einen: Qualität. Erfreulicherweise ist es uns gelungen, in den vergangenen Jahren gemeinsam mit Landesregierung, Tourismusverband und weiteren touristischen Verbänden verschiedene Qualitätsinitiativen auszulösen. So zum Beispiel ist der DEHOGA Mecklenburg-Vorpommern Lizenznehmer für die deutschlandweite Qualitätsinitiative ServiceQualität Deutschland. Wir haben das Qualitätsmanagement Barrierefreier Tourismus ins Leben gerufen, das Qualitätsmanagement Familienurlaub Mecklenburg-Vorpommern. Genauso haben wir das Qualitätsmanagement für Kinder- und Jugendreisen initiiert, was übrigens deutschlandweit große Anerkennung erfährt. Es gibt die Wellnesszertifikate, die gemeinsam durch den Landestourismusverband, den Deutschen Wellness Verband und das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus
Und, meine Damen und Herren, es gibt das maritime Qualitätsmanagement, was sich ebenfalls in mehreren Bundesländern durchgesetzt hat.
Was sicherlich notwendig ist, um perspektivisch auch Qualität im Tourismus zu sichern, ist die Gewinnung von guten Fachkräften.
Und dabei haben wir, was die Ausbildung betrifft, eine ganz wesentliche Aufgabe. Wir müssen also Ausbildungsberufe im touristischen Bereich für unsere jungen Menschen wieder interessanter machen, und das ist sicherlich eine Aufgabe, die sich sowohl die Landesregierung vornehmen muss, die wir aber auch gemeinsam mit den touristischen Verbänden und den Unternehmen im Land lösen müssen. Und genauso müssen wir, wenn wir Qualität im Tourismus sichern wollen, an der permanenten Fortbildung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den touristischen Unternehmungen arbeiten. Und ich denke, das werden auch die Aufgaben der Zukunft sein.
(Barbara Borchardt, DIE LINKE: Und jetzt kommt der Antrag für gesetzlichen Mindestlohn. – Gabriele Měšťan, DIE LINKE: Aber Barbara!)
die internationale Zusammenarbeit im Ostseeraum. Ich glaube, dass das, wenn wir Tourismus global betrachten,