Protokoll der Sitzung vom 18.06.2009

(Zuruf von Barbara Borchardt, DIE LINKE)

sondern mit denen, die in der Praxis tagtäglich davon leben.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der CDU – Unruhe bei Abgeordneten der Fraktion DIE LINKE – Zuruf von Barbara Borchardt, DIE LINKE)

Das ist letztendlich auch ihre Existenz, die Sie mit Gesetzen aufs Spiel setzen. Und deshalb, meine sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen, nicht nur einfach das große Wolkenschieben.

(Barbara Borchardt, DIE LINKE: Gucken Sie doch mal Herrn Backhaus an! Der redet doch immer mit allen.)

Ja, Herr Backhaus, mit dem werde ich mich schon verständigen, wenn es um solche Dinge geht.

(Heiterkeit bei Abgeordneten der Fraktion DIE LINKE)

Und dann brauchen wir jetzt gar nicht von dem überzogenen Artenschutz zu reden, da werden wir auch eine Möglichkeit finden, wie wir die Sache in Angriff nehmen.

(Irene Müller, DIE LINKE: Ja, das macht alles Herr Kuhn.)

Die Ostseestrategie wird der nächste Punkt sein,

(Zuruf von Irene Müller, DIE LINKE)

wo wir natürlich als Mecklenburg-Vorpommern unsere Interessen einbringen.

(Zuruf von Minister Dr. Till Backhaus)

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

(Barbara Borchardt, DIE LINKE: Die Redezeit ist zu Ende.)

ich komme zum Ende meiner Redezeit. Ich habe sie oft nicht ausgenutzt,

(Unruhe bei Abgeordneten der Fraktion DIE LINKE)

aber heute wollte ich es einfach tun, weil das ein ganz entscheidendes Thema für unsere Heimat MecklenburgVorpommern ist.

(Zuruf von Marc Reinhardt, CDU)

Und unser ehemaliger Ministerpräsident hat ein Schmunzeln auf dem Lächeln.

(allgemeine Heiterkeit)

Ein Schmunzeln auf den Lippen, wollte ich natürlich sagen.

(Zuruf von Barbara Borchardt, DIE LINKE)

Ich glaube, darüber haben wir uns oft auch ausgetauscht. Sie sind auch ein Kämpfer für die Interessen Mecklenburg-Vorpommerns, besonders in der Europäischen Union, gewesen.

(Barbara Borchardt, DIE LINKE: Sie müssen mal auf die Redezeit gucken, Herr Präsident.)

Ich möchte allen Kolleginnen und Kollegen, die in diesem Hause guten Willens sind, das sage ich in besonderer Weise, nachdem ich die Debatten der Fensterfront hier gehört habe,

(Stefan Köster, NPD: Er war ja kaum da.)

herzlich danken dafür, dass Sie sich immer wieder

(Barbara Borchardt, DIE LINKE: Ihre Reden angehört haben.)

engagieren für unsere Bürgerinnen und Bürger in Mecklenburg-Vorpommern. Und denen, denen es etwas bedeutet, wünsche ich Glück und Segen auf dem Weg.

(Zuruf von Raimund Frank Borrmann, NPD)

Und ich werde den Landtag nicht vergessen,

(Raimund Frank Borrmann, NPD: Und außerdem ist Ihre Redezeit schon lange abgelaufen. Wir wären schon aus dem Parlament geflogen, also!)

ich werde die Verbindung halten und unsere Interessen in Mecklenburg-Vorpommern stets beflügeln, versuchen

durchzusetzen und nicht auf die ideologisch verbrämten Zwischenrufe der NPD hören.

(Zuruf von Stefan Köster, NPD)

Herzlichen Dank.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der CDU – Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Richtig.)

Danke, Herr Abgeordneter Kuhn.

Sehr geehrter Herr Kollege Kuhn, Sie haben heute Ihre abschließende Rede im Landtag Mecklenburg-Vorpommern gehalten. Sie haben in der kurzen Zeit Ihrer Mitgliedschaft im Landtag Mecklenburg-Vorpommern bereits 44 Reden gehalten und Sie haben sich intensiv im Bereich der Europa- und Sozialpolitik engagiert. Auch international haben Sie in einer Arbeitsgruppe der Ostseeparlamentarierkonferenz sowie als Vorsitzender der Arbeitsgruppe Ostseestrategie des Parlamentsforums Südliche Ostsee die Interessen des Landtages vertreten. Dafür danke ich Ihnen. Wir gehen davon aus, dass Sie gerade die in diesem Bereich erarbeiteten Ergebnisse und Landtagsbeschlüsse aktiv in Ihre neue Aufgabe einbringen.

Ich möchte an dieser Stelle nochmals das unterstreichen, was der Vorsitzende des Europa- und Rechtsausschusses, Herr Detlef Müller, der leider jetzt nicht hier sein konnte, gestern während der Berichterstattung zum Europabericht und zu den Ostseeberichten gesagt hatte. Wir gratulieren Ihnen herzlich zu Ihrem Mandat als Mitglied des Europäischen Parlaments und wünschen Ihnen in der Ausübung des Mandates Erfolg, viel Erfolg bei der Wahrnehmung der Interessen des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Alles Gute für Ihre zukünftige Arbeit!

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD, CDU, DIE LINKE und FDP)

Meine Damen und Herren, ich schließe... Halt, nein, das war es noch nicht.

Es hat jetzt das Wort der Abgeordnete Herr Köster von der Fraktion der NPD.

Das sollten Sie sich lieber nicht entgehen lassen, Frau Borchardt!

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Es ist doch erstaunlich, die LINKEN stellen plötzlich fest, dass in den EU-Verträgen wirtschaftliche Grundfreiheiten Vorrang vor sozialen Grundrechten haben. Jetzt auf einmal stellen sie fest, dass die europäische Rechtsprechung dem Wettbewerb völlig freien Raum gibt und Grundrechte sowie soziale Sicherungsmaßnahmen der Nationalstaaten sich diesem Wettbewerb zu beugen haben. Sie, Abgeordnete der Fraktion DIE LINKE, sind ja richtige Schnellmerker. Was dachten Sie eigentlich? Dass die Europäische Union ein Sozialverband sei, der das Wohl der Völker Europas verfolgt?

Die Verankerung einer sozialen Fortschrittsklausel, so fordern Sie es, soll wohl nun alles zum Guten richten. Die von Ihnen in der Begründung angeführten Urteile des Europäischen Gerichtshofes belegen doch allzu deutlich, dass die europäische Bürokratie namens EU kein Europa der Völker und somit der Bürger darstellt, sondern gerade die EU der Ausbeutung der Völker Tür und Tor öffnet.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der NPD)

Sozialstandards können und sollen unterlaufen werden, Billiganbieter können und sollen wohl auch Konkurrenten ausstechen. Nach dem Auslaufen der Sperrklausel für jene Länder, die im Zuge der EU-Ost-Erweiterung in die EU eingegliedert wurden, werden die Auswirkungen der EU in Deutschland noch deutlicher zu spüren sein. Entweder werden in unserem Land die Sozialstandards durch Sozialabbau weiter verringert werden oder die Unterschiede der Sozialstandards im Bürokratiemonster EU werden dafür sorgen, dass die Profitgier die Völker Europas weiter gegeneinander ausspielt und Arbeitsplätze wie am Roulettetisch verschoben werden. Leider ist davon auszugehen, dass beide Auswirkungen eintreffen. Nicht umsonst heißt die EU bei ihren Kritikern Europas Unglück.

(Michael Andrejewski, NPD: Das ist sehr schön.)

Wir müssen einfach zur Kenntnis nehmen, dass die EU ein Konstrukt des kapitalistischen Wirtschaftssystems ist, in dem das Wohl der Völker nicht Primat der Politik ist. Aus diesem Grunde lehnen wir Nationalisten die EU grundlegend ab. Wir wollen ein Europa der freien Völker, vollkommen losgelöst von allein rein wirtschaftlichen Überlegungen.