Protokoll der Sitzung vom 25.09.2009

fängt er an und überlegt, ob denn Gerichte eigentlich immer im Besitz der allein selig machenden Wahrheit sind oder ob nicht dort auch Menschen agieren.

(Zurufe von Michael Andrejewski, NPD, und Raimund Frank Borrmann, NPD)

Meine sehr verehrten Damen und Herren, es ist ein Teil des rechtsstaatlichen Systems, dass wir Gerichtsurteile auch durch weitere Instanzen überprüfen lassen können,

(Zuruf von Raimund Frank Borrmann, NPD)

und dass dabei unterschiedliche Ergebnisse zutage kommen, ist nicht selten.

(Zuruf von Raimund Frank Borrmann, NPD)

Aber es gibt ein festgelegtes Verfahren, wer am Ende die Letztentscheidung trifft, und in diesen Fragen ist das das Bundesverfassungsgericht.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion DIE LINKE – Michael Andrejewski, NPD: Es gibt trotzdem ernstzunehmende andere Meinungen.)

Und wenn Sie diesen Beschluss des Bundesverfassungsgerichtes sehen, dann steht ein schöner knapper und sehr einfacher Satz darunter:

(Zuruf von Raimund Frank Borrmann, NPD)

„Diese Entscheidung ist unanfechtbar.“

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD, CDU, DIE LINKE und FDP – Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

Das ist das Gute an Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichtes, sie sind unanfechtbar.

(Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

Aber eins, meine Damen und Herren – und da richte ich meine Worte jetzt an die Demokraten und auch an die Landesregierung –, sollten wir sehr wohl hören: Die Ankündigung, die Herr Andrejewski hier gemacht hat, sollten wir ernst nehmen.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Richtig.)

Er hat sehr klar angekündigt, man werde kriminelle Inhalte – und das, was Sie machen, ist kriminell, Volksverhetzung ist ein Straftatbestand –, er wolle kriminelle Handlungen zukünftig so tarnen,

(Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

dass es nicht gelingt, sie einfach als solche hinzustellen und entsprechend zu ahnden.

(Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

Eine solche Auffassung eines Kriminellen, der hier meint, er muss seine kriminellen Handlungen zukünftig besser tarnen, haben wir sehr wohl zur Kenntnis genommen, Herr Andrejewski.

(Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

Ich sage Ihnen, die Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland wird Ihnen darauf eine Antwort geben.

(Raimund Frank Borrmann, NPD: Ja, die Menschenwürde aberkennen.)

Ein Letztes, meine Damen und Herren: Das, was das Bundesverfassungsgericht hier getan hat, ist sehr gut. Ich glaube, alle Demokraten sind mit dieser Entscheidung sehr glücklich und sehr einverstanden.

(Zurufe von Irene Müller, DIE LINKE, und Michael Andrejewski, NPD)

Die juristische Auseinandersetzung mit faschistischem, mit nationalistischem, mit rassistischem Denken werden und müssen wir führen. Dafür ist auch die Justiz da. Vor allen Dingen ist aber dafür die demokratisch verfasste Gesellschaft da. Deswegen habe ich vorhin eine wichtige gesellschaftliche Organisation – den Sport – beispielhaft mit diesem Zitat von Herrn Zwanziger herausgegriffen.

(Raimund Frank Borrmann, NPD: Ruft mal die Fischer zuhilfe und die Milchbauern und die arbeitslosen Mitarbeiter! Die könnt ihr alle zur Hilfe rufen. Die werden euch eines Tages retten.)

Wir, die Demokraten der unterschiedlichen politischen Richtungen in Parteien, in gesellschaftlichen Organisationen, bei Sport und Kammern, bei Gewerkschaften, bei Sozialverbänden, wir alle werden diese Auseinandersetzung mit Ihrem Gedankengut führen. Und machen Sie sich keine Hoffung: Wir werden sie gewinnen!

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD, CDU, DIE LINKE und FDP)

Herr Andrejewski, Sie haben eben während der Rede den Abgeordneten Müller beschimpft. Ich erteile Ihnen einen Ordnungsruf.

(Zurufe von Barbara Borchardt, DIE LINKE, Michael Andrejewski, NPD, und Raimund Frank Borrmann, NPD)

Meine Damen und Herren, es liegen keine weiteren Wortmeldungen vor.

(Zuruf von Raimund Frank Borrmann, NPD)

Damit ist die Aussprache beendet. Ich schließe die Aussprache.

(Zuruf von Raimund Frank Borrmann, NPD)

Meine Damen und Herren, wir sind damit am Schluss der heutigen Tagesordnung. Ich berufe die nächste Sitzung des Landtages für Mittwoch, den 21. Oktober 2009, 10.00 Uhr ein. Damit ist die Sitzung geschlossen.