Protokoll der Sitzung vom 01.12.2009

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Deswegen machen wir ja den Fonds.)

So sieht Ihre Schicksalsgemeinschaft nämlich aus. Wir geben es einfach weiter.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Die guten Menschen von den LINKEN! Um Gottes willen!)

Der Ausgleichsfonds ist unserer Auffassung nach zum jetzigen Zeitpunkt erstens falsch und zweitens ist die Beteiligung des Landes in diesem Zusammenhang völlig unzureichend.

(Irene Müller, DIE LINKE: Das ist solidarisch. – Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das hat doch nichts mit „solidarisch“ zu tun. – Zuruf von Harry Glawe, CDU)

Ihnen bleibt ja nichts weiter übrig, die kriegen den ja übergeholzt, Herr Glawe.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Sagen Sie doch, ob sie den haben wollen, Frau Schwebs, oder nicht! Gehen Sie doch zu den Bürgermeistern und fragen Sie die, ob sie den haben wollen, oder nicht!)

Grundsätzlich, meine Damen und Herren, sind wir natürlich auch dafür vorzusorgen.

(Zuruf von Barbara Borchardt, DIE LINKE)

Und wir bleiben dabei: Vorsorge ist richtig, aber Fürsorge auch.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Wissen Sie, was Sie da für eine blamable Vorstellung abgeliefert haben? Blamabel war das. Sie haben überhaupt keine Ahnung davon.)

Die Fürsorge, meine Damen und Herren, kommt mit dem Kommunalen Ausgleichsfonds entschieden zu kurz. Im Gegenteil, das Ganze erinnert eher an ein Kuckucksei, das der kommunalen Familie ins Nest gelegt wird, und sie kann dann mit den Folgen fertigwerden. Unsere Vorschläge zur Änderung des FAG oder zur Zahlung von Sonderleistungen an die Kommunen, die die Einnahmeausfälle zumindest teilweise ausgleichen könnten, haben Sie ja alle vom Tisch gefegt. Auf zusätzliche Zuweisungen aus dem Landeshaushalt sind die Kommunen aber angewiesen, wenn sie ihre Aufgaben in den nächsten Jahren erfüllen wollen.

Der Innenminister Herr Caffier meinte, der Ausgleichsfonds sei ein Fonds von den Kommunen für die Kommunen.

(Harry Glawe, CDU: Recht hat er. Recht hat er.)

Na ja, die Entscheidung darüber, Herr Glawe, genau das ist es nämlich, ob er geschaffen wird oder nicht, die treffen aber nicht die Kommunen,

(Harry Glawe, CDU: Da hat er recht.)

sondern die treffen wir hier im Landtag,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Gott sei Dank! Gott sei Dank!)

also nicht Kommunen für Kommunen. Und die Kommunen entscheiden ja auch nicht darüber, ob und wie sie den Fonds nutzen,

(Irene Müller, DIE LINKE: Genau so.)

sondern sie bekommen die Gelder zugewiesen.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Wieso? Darüber freuen die sich. Darüber freuen die sich.)

(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Das ist kommunale Selbstverwaltung, Frau Schwebs.)

mit den Schlüsselzuweisungen …

Jawohl.

(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Wollen Sie das vorschreiben?)

Aber es ist kein Fonds...

(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Wollen Sie vorschreiben, was die machen? Das werden die schon ganz alleine wissen, Frau Schwebs. – Zuruf von Harry Glawe, CDU)

Aber es ist...

(Unruhe bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD und CDU)

Das ist kommunale Selbstverwaltung, wenn man die Schulden oktroyiert kriegt?

(Zurufe von Barbara Borchardt, DIE LINKE, und Helmut Holter, DIE LINKE)

Lassen Sie es mich noch mal kurz sagen: Es ist kein Fonds der Kommunen für die Kommunen, sondern es ist eine Idee der regierenden Koalitionsfraktionen SPD und CDU,

(Zuruf von Dr. Norbert Nieszery, SPD)

mit deren Folgen die Kommunen neben den konjunkturbedingten Mindereinnahmen eben auch noch fertigwerden müssen in den kommenden Jahren.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ja, von den Spitzenverbänden.)

Meine Damen und Herren, ich sagte es bereits, wir werden der Überweisung Ihres Gesetzentwurfes nicht zustimmen.

(allgemeine Unruhe – Beifall bei Abgeordneten der Fraktion DIE LINKE – Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Oh! – Regine Lück, DIE LINKE: Die Rednerin war fast nicht zu verstehen.)

Vielen Dank, Frau Schwebs.

Das Wort hat jetzt der Abgeordnete Herr Löttge für die Fraktion der CDU.

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Meine sehr geehrten Damen und Herren!

Liebe Frau Schwebs, wissen Sie, die Argumente, die Sie heute vorgetragen haben, und das haben Sie ja eingangs auch erwähnt, sind die gleichen, die Sie schon in der Aktuellen Stunde vorgetragen haben.

(Egbert Liskow, CDU: Das hat so einen langen Bart. – Zurufe von Angelika Peters, SPD, und Irene Müller, DIE LINKE)

Und tatsächlich, wenn Sie auch sagen, dieser Fonds der Kommunen für die Kommunen wäre alleine eine Idee der Koalitionsfraktionen, und das wäre nicht so, dann sage ich Ihnen eines: Wir haben wenigstens Ideen, wir bieten Lösungen an, wir bieten konkrete Lösungen an.

(Andreas Bluhm, DIE LINKE: Oh! – Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

Meine Damen und Herren, was nützt es denn, die Lösungen, die wir als Koalitionäre anbieten, infrage zu stellen, wenn man keine eigenen Alternativen hat?

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der CDU – Barbara Borchardt, DIE LINKE: Bla, bla, bla!)

Liebe Kolleginnen und Kollegen! Meine Damen und Herren! Wir sind ganz klar der Meinung, dass der heute vorgelegte Gesetzentwurf zum Kommunalen Ausgleichs

fonds richtig und notwendig ist. Dieser wird den Kommunen in der jetzigen angespannten Haushaltslage entscheidend helfen und langfristig zu einer Verstetigung der Einnahmen der Kommunen führen.

Ich möchte aber auch noch einmal eines deutlich sagen: Wir haben unser Versprechen gegenüber den Kommunen gehalten. Es gilt also, wir lassen die Kommunen nicht im Regen stehen.