Protokoll der Sitzung vom 29.04.2010

ehrlich hier heute,

(Regine Lück, DIE LINKE: Bestimmte können es nicht. Das sehe ich auch ganz differenziert.)

das hätte ich mir dann auch ehrlich von Ihnen heute hier erwartet,

(Irene Müller, DIE LINKE: Lächerlich. – Zuruf von Toralf Schnur, FDP)

dass Sie sagen, wir sehen auch ein Kernproblem darin – sagen Sie es laut –, dass Unternehmerinnen und Unternehmer zu wenig Ausbildungsvergütung bezahlen.

(Regine Lück, DIE LINKE: Das Kernproblem ist, dass wir ein Niedriglohnland sind.)

Ein weiterer Bereich, der mich dann verwundert, ist: Wir haben in der Haushaltsdebatte – und ich bin selber dabei gewesen in der Haushaltsdebatte – das Thema angesprochen und gesagt, wir müssen wieder einen Ausschuss zu den Aufwendungen, zu den Reisekosten

(Barbara Borchardt, DIE LINKE: Wo war der Antrag? Wo war der Antrag?)

und zur Unterbringung haben. Was ist das Ergebnis?

(Barbara Borchardt, DIE LINKE: Wo war der Antrag?)

Der Antragsteller von heute hat es weder thematisiert, noch hat er es in die Haushaltsdebatte mit eingebracht.

(Barbara Borchardt, DIE LINKE: Wo war denn Ihr Antrag?)

Was ist das für eine Politik, die dann drei Monate später mit solch einem Antrag durch die Gegend kommt?

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der FDP – Regine Lück, DIE LINKE: Manchmal sind es auch Einsichten.)

Und wenn dann...

(Regine Lück, DIE LINKE: Vielleicht fehlt auch eine Petition.)

Ja, Frau Lück, deshalb sage ich ja, ich will die Widersprüche, die Widersprüche Ihres politischen Agierens …

(Regine Lück, DIE LINKE: Sie haben ja Widersprüche in Ihrer eigenen Fraktion.)

Trotzdem bleibt das Ansinnen, die Mobilität und den Übernachtungsaufwand für die Auszubildenden zu gewährleisten und dass die Kosten in dem Bereich gesenkt werden, ein richtiges Ansinnen. Aber das, was Sie hier mit Ihrem Antrag suggerieren, das ist in Wirklichkeit nicht Ihre politische Auffassung.

(Barbara Borchardt, DIE LINKE: Natürlich ist das unsere Auffassung. Nun machen Sie mal keine Unterstellungen!)

Wir werden natürlich einer Überweisung in den Ausschuss zustimmen.

(Toralf Schnur, FDP: Natürlich, das kann man doch vollkommen unterstellen.)

Wir müssen auch an einer Stelle, und das ist hier auch andiskutiert worden, fein differenzieren.

(Barbara Borchardt, DIE LINKE: Da hätten Sie im Ausschuss mal anders abstimmen sollen.)

Der Minister hat ganz richtig von der Problematik von sogenannten Splitterberufen und von der generellen beruflichen Ausbildung im Blockbereich gesprochen. Wir müssen diese Dinge fein voneinander trennen. Wir müssen schauen, dass wir das, was ich vorhin schon einmal angesprochen habe, die Vielfalt der beruflichen Ausbildung, hier im Land erhalten.

(Irene Müller, DIE LINKE: Na da bin ich ja gespannt, was da rübergebracht wird im Ausschuss.)

Und ich bin sehr froh, wenn auch das Ministerium für Bildung, der Minister, zu einer veränderten, erweiterten Erkenntnis gekommen ist, die da heißt, wir müssen 1 Million Euro in die Hand nehmen,

(Minister Henry Tesch: Ein paar.)

um dieses Problem …

Mindestens 1 Million, in etwa 1 Million, Sie und andere Partner. Auch da sind wir beieinander. Das ist, glaube ich, die entscheidende und die gute Botschaft des heutigen Tages, dass dieses Geld zur Verfügung gestellt werden soll.

(Barbara Borchardt, DIE LINKE: Nur leider nicht auf der Basis eines Antrages der FDP.)

Wir als Liberale werden uns dafür einsetzen, dass diese Mittel – und das ist mir auch ein wichtiges Anliegen –

(Zurufe von Egbert Liskow, CDU, und Toralf Schnur, FDP)

erstmalig zum Ausbildungsbeginn des Ausbildungsjahres 2011/2012 zur Verfügung gestellt werden. Wir haben ein Jahr Zeit, uns darauf vorzubereiten. Und die Unternehmerinnen und Unternehmer wissen dann, was mit Beginn des Ausbildungsjahres am 01.08.2011 auf sie zukommt. Dann sind die Rahmenbedingungen klar.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der FDP – Gino Leonhard, FDP: Ganz genau so ist das.)

Also lassen Sie uns unsere Arbeit intensivieren. Zielkorridor ist der 01.08.2011. – Vielen Dank.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der FDP)

Danke, Herr Roolf.

Das Wort hat jetzt der Abgeordnete Herr Reinhardt von der Fraktion der CDU.

Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Herr Roolf hat es geschafft, wieder etwas Emotionalität in die Debatte zu bringen.

(Toralf Schnur, FDP: Das nimmst du wieder weg.)

Ja, ich bemühe mich, etwas sachlich zu den Fakten zurückzukommen. Sie wissen ja, mit dem Schuljahr 1991/1992, das hat heute, glaube ich, noch keiner gesagt, wurde die Richtlinie über die Zuschüsse des Landes Mecklenburg-Vorpommern für Berufsschüler bei Unterbringung in Internaten eingeführt.

(Irene Müller, DIE LINKE: Das sagte der Herr Minister bereits.)

Das war noch unter Oswald Wutzke und der ersten schwarz-gelben Koalition hier im Land. Das wollte ich nur mal erwähnen an der Stelle.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD und CDU – Michael Roolf, FDP: Da war die Welt noch in Ordnung.)

Das gibt mir Gelegenheit...

(Zuruf von Barbara Borchardt, DIE LINKE)

(allgemeine Unruhe und Heiterkeit bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD, CDU, DIE LINKE und FDP)

es wird ja immer viel über Oswald Wutzke gesagt, aber hier hat er auch mal was Gutes getan.

(Irene Müller, DIE LINKE: Das hat der Herr Minister aber erwähnt.)