Protokoll der Sitzung vom 20.06.2012

Also kehren Sie in diesem wichtigen Bereich, wichtig für die Landesregierung, aber auch wichtig für die Menschen im Land,

(Zuruf von Stefan Köster, NPD)

kehren Sie zurück zu einem Mindestmaß an Sachlichkeit.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU – Zuruf von Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE)

Und dazu gehört dann auch – das ist jetzt ein ganz ernster Punkt, den wir hier immer wieder besprechen müssen –,

(Regine Lück, DIE LINKE: Das ist ja unverschämt, so was!)

zu dieser Sachlichkeit gehört auch: Hören Sie auf,

(Regine Lück, DIE LINKE: Wir zeichnen uns durch Sachlichkeit aus, Herr Ministerpräsident.)

hören Sie auf, den Eltern und Erzieherinnen vorzugaukeln, es seien mehr Verbesserungen für die Kitas leicht finanzierbar! Das stimmt einfach nicht, meine Damen und Herren.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU – Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ja, so ist es. – Zurufe von Jörg Heydorn, SPD, und Wolf-Dieter Ringguth, CDU)

Es reicht doch nicht aus, dass wir in diesem Jahr das Glück haben, etwas aus der Rücklage nehmen zu können. Wir brauchen Deckung Jahr für Jahr, alles andere ist Wolkenkuckucksheim, wie wir es seit Monaten hier von Ihnen hören.

Meine Damen und Herren, auf einen anderen Schwerpunkt dieses Haushaltes, auf die Kommunen, wird die Finanzministerin gleich noch näher eingehen. Ich will an dieser Stelle nur so viel sagen: Das Land steht zu seiner Verantwortung gegenüber den Kommunen

(Peter Ritter, DIE LINKE: Ja, ja, ja!)

und, ich denke, das bildet sich auch eindrucksvoll ab durch neu eingestellte große Summen im Haushalt,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Gucken Sie sich mal die Kreishaushalte an!)

durch große Summen im Haushalt, meine Damen und Herren.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Keine Ahnung!)

Meine Damen und Herren, ich bin davon überzeugt, dieser Haushalt ist ausgewogen, er ist solide, er ist verantwortungsbewusst und er setzt klare Schwerpunkte bei den Zukunftsaufgaben unseres Landes,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Genau. – Egbert Liskow, CDU: Sehr richtig.)

ein guter Haushalt, gerade auch mit den Ergänzungen in den Ausschüssen, für die ich dankbar bin.

Meine Damen und Herren, ich bitte um Zustimmung für diesen Doppelhaushalt 2012/2013. – Danke schön.

(lang anhaltender Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU – Dr. Norbert Nieszery, SPD: Sehr gute Rede, Herr Ministerpräsident, sehr gut.)

Vielen Dank, Herr Ministerpräsident.

Das Wort hat jetzt der Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE Herr Holter.

(Vincent Kokert, CDU: Ich habe gedacht, die LINKEN ziehen Ihren Redebeitrag zurück nach dem hier. – Silke Gajek, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Herr Kokert! – Heiterkeit vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU)

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Heute bringen SPD und CDU zu Ende, was sie bereits vor Monaten hätten erledigen können. Der rot-schwarze Haushalt wird heute beschlossen. Endlich geht diese Theatervorstellung zu Ende.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das ist keine Theatervorstellung.)

Wie viele andere empfand auch ich die Inszenierung als lahm, ideenlos

(Vincent Kokert, CDU: Was?)

und vollkommen an den Problemen der Menschen und Erwartungen der Menschen in Mecklenburg-Vorpommern vorbei.

(Unruhe vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU – Beifall vonseiten der Fraktion DIE LINKE – Dr. Norbert Nieszery, SPD: Fragen Sie mal die Menschen da draußen, Herr Holter! Fragen Sie die mal!)

Herr Nieszery, die Lustlosigkeit war vielen Akteuren regelrecht anzusehen. Sie hätten mal ein paar Ausschusssitzungen mitmachen müssen,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ich war in jedem Ausschuss da, Herr Holter, im Gegensatz zu Ihnen, in jedem.)

wo über Haushalt diskutiert wurde.

(Zuruf von Jörg Heydorn, SPD)

So fällt der Applaus erwartungsgemäß mager aus. Zugaben werden vom Publikum gar nicht verlangt.

(Regine Lück, DIE LINKE: Von der Koalition haben wir nichts gehört.)

Im Gegenteil, viele Menschen haben bereits vor dem ersten Vorhang den Saal verlassen, sich enttäuscht von

der politischen Bühne abgewandt. Wer kann es ihnen bei diesem Doppelhaushalt auch verdenken?!

Schauen wir doch mal,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Der ist supergut. Das hat der Ministerpräsident eben gesagt.)

schauen wir doch einmal in das Programmheft. Was haben die Protagonisten nicht alles versprochen und angekündigt, so zum Beispiel den sozialen Arbeitsmarkt.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ja.)

Welche Hoffnungen setzte das Publikum in die Ministerin Schwesig, gilt sie doch zumindest bei der einen Hälfte der Theatertruppe als großes Talent, als Shootingstar,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Zu Ihrem Leidwesen, Herr Holter, nicht wahr?!)

der sich gern lächelnd und wortstark an sein Publikum wendet. Aber nein, versprochen, gebrochen. Ein sozialer Arbeitsmarkt findet in der Aufführung keinen Platz, da hat die Ministerin wohl ihren Text vergessen.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das stimmt ja nicht.)

Einen ganz merkwürdigen Auftritt, meine Damen und Herren, hatte der Bildungsminister – mal wieder nicht anwesend.

(Unruhe vonseiten der Fraktion der SPD – Dr. Norbert Nieszery, SPD: Er ist eben gerade dazugekommen. Er ist auch Abgeordneter, Herr Holter. – Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

Er redete am meisten und sagte am wenigsten.

Der Text zur Inklusion ist noch nicht fertig, in Ordnung, und, Herr Ministerpräsident, es gibt keinen Schulfrieden. Das will ich in aller Deutlichkeit sagen.