Protokoll der Sitzung vom 31.08.2012

Und das ist das Schlimme in Ihrem Land. Die politische Ebene ist dafür bekannt im Land,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Was glauben Sie, wie viel Bewegung da reingekommen ist, nachdem wir uns da eingemischt haben?!)

dass sie im Grunde weitgehend, bis auf wenige Ausnahmen, nur noch aus Lügnern besteht.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ach so?)

Zunächst muss einmal deutlich unterschieden werden,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Sprechen Sie von sich selbst, oder was?)

zunächst muss einmal deutlich unterschieden werden zwischen häuslicher Krankenpflege und Pflegeleistungen.

(allgemeine Unruhe)

Pflegeleistungen werden meist bei alten Menschen, Behinderten und Suchtkranken angewandt. Die Pflegeleistungen sind durch die Pflegestufen der Pflegeversicherung zurzeit offenbar ausreichend gedeckt.

Bei den Pflegeleistungen kommen in der Mehrzahl angelernte Pflegekräfte und ausgebildete Fachkräfte im Bereich der Altenpflege zum Einsatz. Ganz anders sieht es in der häuslichen Krankenpflege aus. Hier wird vorrangig Fachpersonal benötigt. Examinierte Krankenschwestern und Krankenpfleger sind für die Behandlung in den meisten Fällen gesetzlich vorgeschrieben, da nur diese die notwendige Ausbildung haben, um zum Beispiel eine Wundversorgung, Blutentnahme oder Insulinverabreichung durchzuführen. Das bedeutet für die Pflegedienste erhöhte Personalkosten.

Zudem kommt noch die mögliche Verfügbarkeit von examiniertem Personal dazu, das zum Beispiel im Krankenhaus erheblich mehr verdienen kann. Dadurch sind die Pflegedienste bei der Einstellung von examiniertem Personal deutlich im Nachteil. Denn wenn es um die Arbeitsplatzwahl geht, geht es auch um die Verdienstmöglichkeit. Die Pflegedienste kombinieren daher die Pflegedienstleistungen, soweit es geht, mit der häuslichen Krankenpflege.

Da wir hier in Mecklenburg-Vorpommern aber in einem Flächenland leben, ist dies durch die Entfernung zum Einsatzort nur sehr bedingt möglich. Die reine Arbeitszeit beim Patienten beträgt oft nur Minuten, während die Wege zum Einsatzort sehr viel Zeit in Anspruch nehmen, wobei natürlich der Arbeitgeber auch diese Wege seinem Personal als Arbeitszeit bezahlen muss.

Hinzu kommen die stetig steigenden Spritpreise, die mancherorts den Einsatz zu einem Minusgeschäft für die Pflegedienste werden lassen. Es ist daher völlig indiskutabel, die Vergütungssätze in der häuslichen Krankenpflege um bis zu 38 Prozent – das ist die tatsächliche Prozentzahl, über die wir hier reden müssen – zu kürzen.

Ob hier allerdings ein Appell an die Vernunft der Krankenkassen ausreichend ist, wage ich stark zu bezweifeln.

Ohne den nötigen Druck der Landesregierung, den sie nicht ausüben kann, da hierfür die gesetzlichen Voraussetzungen fehlen,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Dafür ist das Parlament nicht da, Herr Köster.)

wird sich an der Haltung der Krankenkassen wohl kaum etwas ändern.

Ein deutliches Beispiel haben wir schon erlebt, denn vor gut einem halben Jahr hat der von der SPD und CDU eingebrachte Antrag trotz Zustimmung und Beschluss keinerlei Wirkung erzielt.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Was reden Sie denn da für einen Müll?)

Nein, der hat doch wirklich reell für die Pflegedienste nichts gebracht.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Haben wir jetzt einen Vermittler eingeschaltet?)

Was Sie hier machen, ist doch nur Vorgaukeln von Handeln.

(Zuruf von Dr. Norbert Nieszery, SPD)

Sie sind doch total hilflos, Sie sind doch nur in der Zuschauerrolle.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ach, Herr Köster! Sie sind hilflos, weil Sie nicht mehr wissen, was Sie sagen sollen.)

Meine Fraktion hat seinerzeit dem Antrag unter Bedenken der unsolidarischen Absichten der Krankenkassen die Zustimmung versagt. Ich betone noch mal an dieser Stelle deutlich,

(Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

dass ohne einen Systemwandel sich im Gesundheitswesen für die Patienten und Beteiligten nichts zum Guten ändern wird.

(Zuruf von Dietmar Eifler, CDU)

Ausnahmsweise stimmen wir von der NPD-Fraktion diesem Antrag dennoch zu,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ach, guck mal!)

da dieser Antrag, …

(Heinz Müller, SPD: Ah!)

Hören Sie zu, Herr Dr. Nieszery!

… da dieser Antrag wieder einmal verdeutlicht,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Weil er nichts bewirkt.)

dass ein Systemwechsel hier in Deutschland zwingend notwendig ist.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Weil er nichts bewirkt hat, deshalb stimmen Sie zu, Herr Köster.)

Danke schön.

(Beifall vonseiten der Fraktion der NPD)

Das Wort hat jetzt für die Fraktion der SPD der Abgeordnete Herr Barlen.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Grandiose Rede von Herrn Köster.)

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Herr Köster hat gerade wieder mal bewiesen, dass die NPD tatsächlich nichts beizutragen hat

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Gar nichts. Null!)

bei den Problemen, die die Menschen in unserem Lande tatsächlich beschäftigen.

(Heinz Müller, SPD: Die sind ein Problem, mehr nicht.)

Das sieht man auch daran, dass Sie unserem Antrag zustimmen mussten, denn da steht alles drin, was dazu zu sagen ist.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Genau, immer auf dem Trittbrett fahren. – Zuruf von Stefan Köster, NPD)

Grundsätzlich freue ich mich, das möchte ich zuerst natürlich mal zu Protokoll geben, über die tatsächlich sehr breite Zustimmung.

(Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

Wir werden diesen Antrag von SPD und CDU heute, wie es aussieht, ja einstimmig hier verabschieden. Und das ist ein tolles Signal für die Pflegenden