Protokoll der Sitzung vom 11.12.2013

Manche sprechen auch vom Minister für Pleiten, Pech und Pannen.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ohne Sie hätte es alles nicht gegeben.)

Und Herr Gundlack, ich will auf den Gipfel des Ganzen eingehen.

(Tilo Gundlack, SPD: Ja, gehen Sie mal rauf!)

Am letzten Donnerstag, ich war ja anwesend im Finanzausschuss, öffentliche Sitzung,

(Zuruf von Burkhard Lenz, CDU)

und wie ich gehört habe, hat der Minister darauf bestanden, dass diese Sitzung öffentlich ist.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ja.)

Zum Ende, nachdem Herr Saalfeld und andere ihre Fragen gestellt haben,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Zwei Fragen, und dann waren die so still.)

auch ich, und Herr Koplin als Vorsitzender die Sitzung schon beenden wollte, meldete sich Herr Brodkorb, der zuständige Minister, noch mal zu Wort, um den Anwesenden anhand von Zahlen des Statistischen Bundesamtes zu beweisen,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ja.)

dass doch Mecklenburg-Vorpommern im Länderranking vordere Plätze bei der Finanzierung der Hochschulen und Universitäten einnehme.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ja.)

Wie sich jetzt herausstellte, entbehrten diese Zahlen jeglicher Grundlage.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ist das die Schuld von Herrn Brodkorb?)

Auf Forderung, auf Forderung, …

(Zuruf von Dr. Norbert Nieszery, SPD)

Warten Sie doch mal!

… auf Forderung des Statistischen Bundesamtes wurde jetzt die Pressemitteilung aus der Internetseite des Ministeriums entfernt. Aber Herr Brodkorb muss Zahlen, die geliefert werden – das ist seine Verantwortung – kritisch begutachten.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Vom Bundesamt? Sagen Sie mal, Herr Holter, was fordern Sie hier eigentlich?!)

Ja, auch vom Statistischen Bundesamt.

(Zuruf von Dr. Norbert Nieszery, SPD)

Und wer versucht, meine Damen und Herren, wer versucht, den Vorwurf der Täuschung mit falschen Zahlen auszuräumen, ist mehr als ein Täuscher.

(Tilo Gundlack, SPD: Hören Sie doch auf! – Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das war doch keine Täuschung! Was Sie hier abdrehen!)

Und in der Tat, Herr Gundlack, das Maß ist voll!

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Mann, Mann, Mann! Was ist aus Ihnen geworden, Herr Holter?!)

Herr Ministerpräsident, Sie sind gefordert, Konsequenzen zu ziehen, wo Sie doch gerade bei der Neubesetzung von Ministerposten in Ihrem Kabinett sind.

(Beifall vonseiten der Fraktion DIE LINKE – Zuruf von Tilo Gundlack, SPD)

Durch den politischen Notstand im Bildungsministerium musste meine Fraktion besonders viele Initiativen im Bildungsbereich ergreifen.

(Vincent Kokert, CDU: Ja, auf die haben wir gewartet.)

Die erheblichen finanziellen Probleme haben wir mit unseren Anträgen zumindest lindern wollen. Und, Herr Kokert, da müssen Sie jetzt aber wirklich mal der Kollegin Frau Oldenburg recht geben,

(Vincent Kokert, CDU: Das tue ich. Ich schätze sie sehr, die Kollegin. Sie würde so eine Rede wie Sie auch nicht halten, Herr Holter. Das ist ihr schon peinlich.)

dass sie eine Vielzahl von Themen, von Defiziten und Mängeln aufgezeigt hat, und auch aufgezeigt hat, wie diese Probleme behoben werden können. Einige sind auch angepackt worden,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ach?! Ist doch schön.)

dank der Initiative von Simone Oldenburg. Das, glaube ich, gehört zur Wahrheit dazu.

(Vincent Kokert, CDU: Nennen Sie doch mal ein paar!)

Aber wir haben Anträge,

(Vincent Kokert, CDU: Nennen Sie doch einfach mal ein paar! Nicht so viele Allgemeinplätze.)

wir haben Anträge eingebracht, beispielsweise zum Ausbau der Ganztagsschule beziehungsweise der vollen Halbtagsschule,

(Vincent Kokert, CDU: Aha!)

zu Schulabschlüssen an Volkshochschulen,

(Tilo Gundlack, SPD: Frau Oldenburg hat zugestimmt, öffentlich zugestimmt.)

zur individuellen Förderung der Schülerinnen und Schüler an den Grundschulen, zum Ausgleich für Lehrerinnen und Lehrer, die Herr Brodkorb nicht verbeamten will, zur Weiterentwicklung der Theater- und Orchesterstrukturen, zur Kulturförderung öffentlicher und nicht öffentlicher Träger,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Und was kostet das alles? Was kostet das?)

zu den Hochschulen und Universitäten und, und, und. Ich könnte die Liste fortsetzen.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Was kostet das denn? – Tilo Gundlack, SPD: Da sagen Sie jetzt nichts dazu, was das kostet. Da entziehen Sie sich der Verantwortung.)

Meine Damen und Herren, wie sieht es im Haus der Sozialministerin aus? Frau Schwesig weilt schon seit Längerem in Berlin, doch wir haben nicht lockergelassen, wir haben immer wieder drängende Probleme thematisiert und angesprochen, zum Beispiel die Arbeitsmarktpolitik. Entgegen den vollmundigen Ankündigungen,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Jaja, da kommt nix!)

hat Frau Schwesig die Arbeitsmarktpolitik komplett vernachlässigt.

(Vincent Kokert, CDU: Warum? Sinkende Zahlen! Pauschalvorwurf. Untersetzen Sie das doch mal!)