Protokoll der Sitzung vom 15.05.2014

(Egbert Liskow, CDU: Das hat er gemacht.)

Ich erinnere auch an den Kongress, der ja mehrfach genannt wurde, wo er es eingefordert hat.

(Karen Stramm, DIE LINKE: Eben.)

Von daher ist es ein bisschen so, meine LINKE, wie: Wir treiben das mal, meinen wir das tatsächlich ehrlich oder ist es ein Antrag, um zu sagen, so, wir zeigen es euch jetzt.

(Julian Barlen, SPD: Das ist Populismus, das kann man so zusammenfassen.)

Das finde ich ein Stück weit unehrlich und ich fordere die Ministerin auf, dass sie uns im Sozialausschuss auf dem Laufenden hält. Es wurde eben gesagt, es soll im Oktober hier eingebracht werden. Das ist zu spät. Ich denke, da sind wir uns alle einig.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Ach?! Ist es zu spät, oder was? Ist es nun zu spät, oder was?)

Aber dann erwarte ich, dass wir im Sozialausschuss ohne Aufforderung über das Verfahren informiert werden, auch über Änderungen.

Wie gesagt, ich werde jetzt, Frau Stramm, Ihrer Rede folgen

(Zuruf von Karen Stramm, DIE LINKE)

und hoffe, dass Sie noch auf einzelne Sachen eingehen,

(Vincent Kokert, CDU: Ach, das muss gar nicht sein.)

und wenn Sie mich nicht überzeugen, wird sich meine Fraktion diesem Antrag enthalten. – Ich danke für die Aufmerksamkeit.

(Beifall vonseiten der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und Julian Barlen, SPD)

Das Wort hat die Abgeordnete Frau Stramm von der Fraktion DIE LINKE.

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren Abgeordnete!

Herr Schubert, ich glaube, Sie überschätzen meine Möglichkeiten. Ich kann nicht alle Rettungskräfte beeinflusst haben.

(Egbert Liskow, CDU: Nicht? – Bernd Schubert, CDU: Nee?)

Nein. Aber in der Diskussion habe ich im Übrigen keine inhaltlichen Argumente gegen unseren Antrag vernommen.

(Heinz Müller, SPD: Ach, du liebe Güte! – Julian Barlen, SPD: Noch mal: Wie lange dauert die Weiterbildung zum Notfallsanitäter?)

Nein, hab ich nicht. Nein! Aber das verwundert mich, nein, das verwundert mich nicht,

(Julian Barlen, SPD: Das liegt daran, dass Sie auf Durchzug stellen.)

denn es ist unstrittig, dass das Rettungsdienstgesetz in Mecklenburg-Vorpommern dringend novelliert werden muss.

(Heinz Müller, SPD: Ja. – Silke Gajek, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Dringend!)

Aber wir diskutieren das ja schon seit Jahren. Die Zahl und die Schwere der Rettungseinsätze in MecklenburgVorpommern steigen seit Langem. Das ist nicht nur unserer alternden Gesellschaft geschuldet, sondern auch der schwindenden medizinischen Versorgung in der Fläche,

(Heinz Müller, SPD, und Bernd Schubert, CDU: Ooh!)

dem schrumpfenden Angebot des öffentlichen Nahverkehrs und anderer Faktoren.

(Heinz Müller, SPD: Von welchem Land reden Sie hier? – Zuruf von Silke Gajek, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Unsere Notfallversorgung muss,

(Heinz Müller, SPD: Unglaublich!)

unsere Notfallversorgung muss modernisiert werden!

(Heinz Müller, SPD: Das steht kurz vor der Steinzeit, wenn es nach Ihrer Darstellung geht.)

Investitionen in Personal und Material sind überfällig. Es mangelt in der Landesregierung nicht am Problembewusstsein, der entsprechende Gesetzesentwurf liegt uns aber immer noch nicht vor.

(Bernd Schubert, CDU: Deswegen können Sie ja auch gar nicht beurteilen, was da drinsteht.)

Aber Frau Ministerin hat es jetzt angekündigt, er soll im Oktober kommen.

(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Der soll noch Frau Gajek überzeugen. Das klappt bisher gar nicht.)

Das kann nicht den Rahmenbedingungen geschuldet sein.

(Vizepräsidentin Beate Schlupp übernimmt den Vorsitz.)

Bundesweit wurde jahrelang diskutiert, dass die nicht ärztlichen Notfallretter mehr Kompetenzen erhalten sollen. Das Notfallsanitätergesetz der Bundesregierung überraschte 2013 die Fachwelt nicht.

(Egbert Liskow, CDU: Nicht?)

Nee, das überraschte wirklich nicht.

Die Sozial- und Bildungsministerien der Länder hatten also genügend Zeit, um die Umsetzung der neuen dualen Ausbildung von Notfallsanitätern vorzubereiten. Ich frage mich: Warum schafft das die Landesregierung von Thüringen? Und warum ist die Ausbildung von Notfallsanitätern in Mecklenburg-Vorpommern immer noch nicht geregelt? Wenn Fristen nicht eingehalten werden können, muss man die Ursachen für die mangelnde Leistung erklären. Da besteht eine Art Bringepflicht und diese sollte meines Erachtens umso mehr eingehalten werden, je länger die Verzögerung andauert.

(Bernd Schubert, CDU: Frau Stramm, glauben Sie wirklich, was Sie hier erzählen?)

Die Landesregierung sieht das anders, sie informiert nicht. Auch Fachleute erhielten im Sozial- und Bildungsministerium auf die Frage, wann mit einer Regelung der Ausbildung zu rechnen sei, keine Antwort. Deshalb frage ich: Sind Sonderregelungen für private Ersatzschulen zeitnah geplant? Wird es in Mecklenburg-Vorpommern für die Erstausbildung eine staatliche Schule geben? Wie sieht es mit der Finanzierung der schulischen Ausbildung aus? Schulgeld ist ja zum Glück ausgeschlossen.

Aber Wegducken bei der Regelung der Ausbildung der Notfallsanitäter funktioniert nicht mehr. Der Problemdruck ist einfach zu groß. Wer von der Landesregierung will die Verantwortung übernehmen, wenn die Notfallversorgung nicht klappt, weil das Personal fehlt?

(Zuruf von Bernd Schubert, CDU)

Wenn die Landesregierung die Ausbildung endlich geregelt hat,

(Ralf Mucha, SPD: Gehen Sie doch mal vor Ort!)

brauchen die neuen Rettungssanitäter noch drei Jahre, bis sie der Notfallrettung zur Verfügung stehen.

(Zuruf von Bernd Schubert, CDU)

Hinzu kommt, dass ein Teil der Rettungssanitäter, Herr Schubert, und -assistenten in den nächsten Jahren altersbedingt aus dem Beruf ausscheidet und sich die