Protokoll der Sitzung vom 12.03.2015

Irgendwas zwischen 5.000 und 25.000 Euro.

(Rainer Albrecht, SPD: Und die Unterhaltung, wer macht die? – Zuruf von Jochen Schulte, SPD)

Und das ist jetzt der Punkt.

Der erste Punkt wäre, die Bahnhöfe erst mal vor der Bahn AG zu retten,

(Udo Pastörs, NPD: Bahnhöfe gegen rechts.)

die es offensichtlich nicht schafft, dort etwas zu machen. Bahnhöfe sind einfach abgerissen worden, wie zum Beispiel der in Mistorf, der ist letztes Jahr einfach abgerissen worden. Es reicht eben nicht das Konzept, Herr Glawe, wo Sie uns gesagt haben, Punkt für Punkt, Jahr um Jahr. Das Konzept heißt einfach, dass die Masse der Bahnhöfe abgerissen werden wird im ländlichen Raum. Die werden nicht erhalten.

(Egbert Liskow, CDU: Denkt ihr auch an die Herrenhäuser?)

So, und die Idee ist nicht, dass am Ende das Land alle Bahnhöfe an der Backe hat und sich selber drum kümmert,

(Zuruf von Andreas Butzki, SPD)

sondern dass ein Programm aufgelegt wird, um die Kommunen zu unterstützen und ihnen Ideen an die Hand zu geben, wie man diese Bahnhöfe nachnutzen kann.

(Udo Pastörs, NPD: Wie denn?)

Da gibt es ganz verschiedene Konzepte. Da macht man Kioske rein, die Galerie in Teterow ist genannt worden. Es gibt in Kröpelin,

(Martina Tegtmeier, SPD: Vor allem, wenn sie denkmalgeschützt sind.)

es gibt in Kröpelin zum Beispiel eine Kunstakademie, die mehrere Bahnhöfe einbeziehen wollen, nämlich Neubukow und Doberan.

(Zuruf von Andreas Butzki, SPD)

Die brauchen alle Unterstützung, die verhandeln alleine mit der Bahn. Und in dem Moment, wo die Bahn entdeckt, dass es Interesse gibt an ihrer Immobilie, kriegen die natürlich solche Dollarzeichen in den Augen und treiben die Preise nach oben.

(Heiterkeit und Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

Wenn also das Land einmal einsteigen würde und alle 50 Bahnhöfe, die genannten, für 15.000 Euro kauft, dann sind das 750.000 Euro, Summen, die wir uns im Landeshaushalt sicherlich kaum vorstellen können.

(Andreas Butzki, SPD: Ja, und die Sanierungsmaßnahmen.)

Aber die Pönale,

(Zuruf von Stefan Köster, NPD)

die Pönale, die jedes Jahr an das Land fließt, die, das haben wir nachgefragt, ist über 1 Million Euro, für Leistungen, die nicht so erbracht wurden, wie ursprünglich in den Verträgen stand, die darf selbstverständlich benutzt werden, um Bahnhöfe – nämlich direkter Zusammenhang mit der Bahn – attraktiver zu machen. Das heißt, wir hätten auch noch das Geld, was zu tun.

Ein Konzept heißt am Ende nicht, dass das Land alle Bahnhöfe aufkauft, alles schick macht und dann wartet, ob irgendjemand kommt, der diese Bahnhöfe nutzen will, das wäre Verschwendung von Steuermitteln,

(Andreas Butzki, SPD: Genau. Das ist aber so. – Zuruf von Jochen Schulte, SPD)

sondern dass dann Gespräche mit den Gemeinden geführt werden, vor Ort Veranstaltungen gemacht werden,

(Heiterkeit bei Udo Pastörs, NPD)

dass man eine Entscheidung trifft, gibt es...

(Andreas Butzki, SPD: Hast du dir das mal angeguckt?)

Welchen Bahnhof?

(Andreas Butzki, SPD: Hast du mal Neuruppin angeguckt?)

Nein, den habe ich mir nicht angeguckt.

(Zuruf von Andreas Butzki, SPD)

Ja, ich habe doch nicht gesagt, dass man alle am Ende halten kann, aber uns läuft die Zeit bei diesen Bahnhöfen weg.

(allgemeine Unruhe)

Die Idee ist, ein Konzept zu machen,

(Heinz Müller, SPD: Und was machen wir dann damit? – Glocke der Vizepräsidentin)

jetzt den Zeitpunkt zu nutzen, die Bahnhöfe durchzugehen, am Ende zu sagen, hier werden wir Geld investieren,

(Vincent Kokert, CDU: Jetzt zum Schluss noch mal ein neues Argument.)

hier werden wir die Kommunen oder die Investoren unterstützen, und bei den anderen tatsächlich auch zu sagen, die werden, wie es so schön heißt, rückgebaut,

(Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

weil wir sehen keine Perspektive für diese Bahnhöfe. Wenn wir da aber noch ein paar Jahre warten, erledigt sich das Problem von selbst. Und genau das wollen wir mit unserem Antrag verhindern, weil wir glauben, attraktive, bewohnte, belebte Bahnhöfe bedeuten auch eine Zukunft für die Bahnstrecken. – Wir danken.

(Beifall vonseiten der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Rainer Albrecht, SPD: Das glaube ich auch.)

Weitere Wortmeldungen liegen mir nicht vor. Ich schließe die Aussprache.

Im Rahmen der Debatte ist beantragt worden, den Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN auf Drucksache 6/3756 zur federführenden Beratung an den Energieausschuss sowie zur Mitberatung an den Finanzausschuss zu überweisen. Wer stimmt für den Überweisungsvorschlag? – Die Gegenprobe? – Stimmenthaltungen? – Damit ist der Überweisungsvor-

schlag mit den Stimmen der Fraktionen von SPD, CDU, NPD, bei Zustimmung der Fraktionen DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN abgelehnt.

Wir kommen nun zur Abstimmung über den Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN auf Drucksache 6/3756. Wer diesem zuzustimmen wünscht, den bitte ich jetzt um ein Handzeichen. – Die Gegenprobe. – Stimmenthaltungen? – Damit ist der Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN auf Drucksache 6/3756 mit den Stimmen der Fraktionen von SPD, CDU, DIE LINKE und NPD, bei Zustimmung der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN abgelehnt.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, wir sind da- mit am Schluss der heutigen Tagesordnung. Ich berufe die nächste Sitzung des Landtages für Freitag, den 13. März 2015 um 9.00 Uhr ein. Die Sitzung ist geschlossen.