Protokoll der Sitzung vom 05.04.2017

(Andreas Butzki, SPD: Da brennt die rote Lampe.)

Frau Bretschneider, ich weiß nicht, wo Sie Staatsbürgerkunde offensichtlich gehabt haben, aber es ist letztlich so,

(Manfred Dachner, SPD: Rot!)

dass die Legislative das Parlament ist.

(Zuruf von Andreas Butzki, SPD)

Diejenigen, die gesetzliche Regelungen, gesellschaftliche Regelungen aufgeben dürfen, dürfen ausschließlich die im Parlament sein.

(Andreas Butzki, SPD: Das ist die rote Lampe.)

Wir alle wissen, dass das Europäische Parlament weder ein Gesetzesinitiativrecht...

Herr Komning!

... noch ein …

Bitte beenden Sie Ihre Rede. Ich habe Ihnen noch ein bisschen Zeit zum Beenden gegeben.

(Martina Tegtmeier, SPD: Sie ist schon wieder aus.)

Ja, ich habe jetzt mal den Finger weggenommen, meine lieben Damen und Herren,

(Minister Dr. Till Backhaus: Mal eine blaue Lampe hinmachen, dann sieht er das. – Zuruf von Andreas Butzki, SPD)

denn ich kann nicht hier fünf Lampen gleichzeitig leuchten lassen.

Ich habe Ihnen schon mehr Zeit...

Darf ich einen …

Einen Satz!

Einen abschließenden Satz:

(Zurufe vonseiten der Fraktion der SPD: Nee!)

Ich denke, meine Damen und Herren Kollegen, ein friedliches politisches Nebeneinander gleichberechtigter Nationen

(Andreas Butzki, SPD: Noch ein Schachtelsatz.)

ist Garant für Frieden und Demokratie auf dem Kontinent und deshalb Ja zu einem Europa der Nationalstaaten und Nein zu einem zentralistischen europäischen Bundesstaat.

(Zuruf von Jochen Schulte, SPD)

Vielen Dank.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD – Zurufe von Thomas Krüger, SPD, und Jochen Schulte, SPD)

Weitere Wortmeldungen liegen mir nicht vor.

Bevor ich die Aussprache schließe, möchte ich Ihnen aber noch einen Hinweis geben. Zwischenrufe sind Bestandteil einer lebendigen Debatte und von daher zulässig. Wann das Maß der Zwischenrufe überschritten ist, entscheidet hier vorne das Präsidium. Das bitte ich zukünftig zu beachten. Das mag manchmal strittig sein, es ist auch eine Grenze, die schwer zu beurteilen ist, aber jede Unterbrechung unterbricht den Redner in seinen Gedanken. Von daher müssen Sie auf den Abwägungsprozess des Präsidiums vertrauen. Es hat allerdings im Rahmen der Debatte derartige Zwischenrufe gegeben, dass hier vorne nicht wirklich alles nachzuvollziehen war.

Von daher werde ich mir eine Protokollprüfung vorbehalten und – sollte es dort Ansatzpunkte für unparlamentarische Äußerungen geben – gegebenenfalls auch Ordnungsmaßnahmen.

Jetzt schließe ich die Aussprache.

Gemäß Paragraf 88 hat Frau Präsidentin Bretschneider um eine persönliche Bemerkung gebeten und von daher gebe ich ihr jetzt hierfür das Wort.

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren Abgeordnete! Ich schließe mich den Bemerkungen der Vizepräsidentin vollumfänglich an. Natürlich können Debatten hitzig sein, aber ich muss, wie jeder andere Abgeordnete in diesem Raum auch, mir nicht bieten lassen, dass ich hier auf übelste Art und Weise persönlich beleidigt werde. Das weise ich entschieden zurück. Wenn der Abgeordnete Herr Borschke mich hier als „Frau Honecker“ bezeichnet, ist das nicht nur eine persönliche Beleidigung, sondern ein Gleichnis, das deutlich macht, dass die Fraktion der AfD offensichtlich in der Demokratie noch nicht angekommen ist. Und ich muss mir von Ihnen, Herr Borschke, und auch von einem Herrn Komning, der auf seinen Internetseiten monatelang stehen lassen hat, unkommentiert, die Abschaffung der Bestrafung der Leugnung des Holocaust, dass die dort gestanden hat und er das nicht kommentiert hat, von solchen Leuten muss ich mir hier nicht sagen lassen, dass ich gleichzusetzen wäre mit Frau Honecker.

Frau Honecker steht für ein System, das genau dem widerspricht, was wir hier heute alle miteinander leben wollen. Das in einer solchen Debatte zu verwenden, mir gegenüber, die selbst unter dem Bildungssystem der Deutschen Demokratischen Republik damals gelitten hat – ich war mit Arbeitsverbot belegt –, das muss ich mir weder von Ihnen noch von irgendjemand anders bieten lassen. Das weise ich auf das Entschiedenste zurück.

(Thomas de Jesus Fernandes, AfD: Wir müssen uns doch permanent in jeder Rede von Ihnen betiteln lassen.)

Das muss ich mir nicht bieten lassen

(Zuruf von Thomas de Jesus Fernandes, AfD)

und es gibt Grenzen, es gibt Zwischenrufe, aber Sie haben nicht das Recht, Sie auch nicht, Sie schon gar nicht,

(Thomas de Jesus Fernandes, AfD: Wieso?)

Sie schon gar nicht, weil Sie in dieser Zeit nicht gelebt haben und überhaupt nicht beurteilen können, was damals los war.

(Zuruf von Thomas de Jesus Fernandes, AfD)

Ich muss mich von Ihnen hier nicht beleidigen lassen.

(Thomas de Jesus Fernandes, AfD: Ich habe mich nur gut gehalten, das ist alles.)

Das wollte ich an dieser Stelle noch mal ausdrücklich bemerken. – Vielen Dank.

(Beifall vonseiten der Fraktion der SPD)

Ich rufe auf den Tagesordnungspunkt 2: Zweite Lesung und Schlussabstimmung des Gesetzentwurfes der Fraktionen der SPD und CDU – Entwurf eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Schulgesetzes für das Land Mecklenburg-Vorpommern, Drucksache 7/144, hierzu Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Drucksache 7/441.

(Zuruf von Thomas de Jesus Fernandes, AfD)

Hierzu liegen Ihnen ein Änderungsantrag der Fraktion DIE LINKE auf Drucksache 7/467 sowie ein Änderungsantrag der Fraktion der AfD auf Drucksache 7/469 vor.

Gesetzentwurf der Fraktionen der SPD und CDU Entwurf eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Schulgesetzes für das Land Mecklenburg-Vorpommern (Zweite Lesung und Schlussabstimmung) – Drucksache 7/144 –

Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Bildung, Wissenschaft und Kultur (7. Ausschuss) – Drucksache 7/441 –