Protokoll der Sitzung vom 13.12.2017

(Simone Oldenburg, DIE LINKE: Hattest du ihn an Herrn Renz vorher vergeben?)

erstens, Kollege Kramer, ich empfehle Ihnen, wenn Sie das irgendwo hören, Ihr Gerede, Ihr Gerede vom Genderschwachsinn, ich empfehle wirklich, mal mit den Kolleginnen der GdP zu diskutieren, vielleicht lernen Sie da etwas. Ich weiß nicht, ob Sie noch GdP-Mitglied sind, ob sich die GdP das noch leistet, Sie als Mitglied zu führen. Das kann ich nicht einschätzen, ist auch nicht meine Angelegenheit. Aber solche Dinge müssten Sie mal mit den GdP-Kolleginnen bereden, was es da für Auffassungen gibt. Ich glaube, Sie werden da keinen Beifall ernten.

(Martina Tegtmeier, SPD: Er weiß gar nicht, dass es Kolleginnen gibt.)

Und zweitens, ich bin ja froh, ich bin ja froh, dass Sie früher im Einsatz mal gegen Nazis unterwegs waren. Ich will hier einfügen, gegen die Auflösung der EbL, also der Einsatzzüge besondere Lagen, war meine Fraktion ganz deutlich, auch aus den von Ihnen beschriebenen Gründen. Ich bin ja froh, dass Sie früher im Einsatz gegen Nazis waren, was ich aber nicht verstehen kann, ist, dass Sie dann spätestens im Wahlkampf zu diesen Landtagswahlen unter anderem Ihre Demonstration von bekannten Nazis haben anführen lassen. Ich nenne hier nur den Namen Petereit in Rostock.

(Thomas de Jesus Fernandes, AfD: Das ist doch Quatsch, Herr Ritter!)

Das ist kein Quatsch, das kann man überall nachlesen.

(Zuruf von Thomas de Jesus Fernandes, AfD)

Und, Wichtigtuer des Tages, innere Sicherheit, für Sie das Kernthema, damit beschäftigen Sie den Landtag schon seit einem Jahr, allerdings nur mit der Sprechblase. Als sich der Landtag konstituiert hat, war die erste Ansage Ihres damaligen Fraktionsvorsitzenden, wir werden einen 5-Punkte-Plan zur inneren Sicherheit vorlegen.

(Simone Oldenburg, DIE LINKE: Ja.)

Ja, wo ist denn der? Wo ist denn der?

(Simone Oldenburg, DIE LINKE: Hat er mit nach Berlin genommen.)

Bis heute nichts eingebracht! Bis heute nichts eingebracht!

(Torsten Renz, CDU: Der Fraktionsvorsitzende ist weg.)

Den hat er mit nach Berlin genommen. Vielleicht hält er da ja seine erste Rede und sagt, wir werden jetzt mal einen 5-Punkte-Plan für die innere Sicherheit vorlegen. Da wird genauso wenig passieren.

Im Innenausschuss, im Innenausschuss wurde nicht eine substanzielle Frage gestellt zur Problematik innere Sicherheit, geschweige denn, dass Sie einen Antrag gestellt haben. Sie stimmen dem Haushalt des Innenministers zu, der vorgelegt worden ist, und beklagen gleichzeitig die Schieflage in der inneren Sicherheit. Das passt doch nicht zusammen! Das passt doch nicht zusammen! Also es geht im Parlament nicht nur darum, sich wichtig zu nehmen, es geht hier darum zu arbeiten. Es geht hier darum, die eigenen Politikansätze inhaltlich und finanziell zu untersetzen, und dazu sind Sie nicht in der Lage, meine Herren von der AfD-Fraktion!

(Beifall vonseiten der Fraktion DIE LINKE)

Vielleicht, vielleicht lernen Sie es noch. Vielleicht lernen Sie es noch. Aber bevor Sie diesen Lernprozess abgeschlossen haben, sollten Sie mit solchen parolenhaften Reden etwas zurückhaltender sein. – Herzlichen Dank.

(Beifall vonseiten der Fraktion DIE LINKE)

Ums Wort gebeten hat für die Fraktion der AfD der Abgeordnete Professor Dr. Weber.

Wertes Präsidium! Liebe Bürger von Mecklenburg und Vorpommern! Werte Kollegen! Liebe Gäste! Eigentlich wollte ich zum Einzelplan 04 nichts sagen,

(Torsten Renz, CDU: Dann lassen Sie es doch!)

aber die Ausführungen vom Kollegen Reinhardt und jetzt eben von Herrn Ritter haben mich doch bewogen, hier noch mal aufzutreten. Wenn Sie so schöne Titel vergeben, „Wichtigtuer des Tages“, wie wäre es bei Ihnen mit „Dumpfbacke des Tages“, Herr Ritter?

(allgemeine Unruhe – Christian Brade, SPD: Oooh!)

Ich möchte Ihnen eines sagen...

Einen Moment, Herr Professor Dr. Weber! Diese Aussage weise ich als unparlamentarisch zurück

(Peter Ritter, DIE LINKE: Ich auch.)

und bitte Sie, sich doch eines anderen Ausdrucks, um einen anderen Ausdruck zu bemühen.

Wenn Sie behaupten, dass bei uns im Wahlkampf Neonazis mitgelaufen wären,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Das ist so. Soll ich Ihnen das Bild zeigen?)

dann muss ich das zurückweisen. Wir haben,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Und wenn Sie selber mit dabei gewesen sind, sind Sie doch das lebendige Beispiel dafür.)

wir haben niemals Veranstaltungen mit Neonazis zusammen gemacht. Wenn allerdings bei einer Veranstaltung mit 2.000 oder 3.000 Leuten auch Leute dabei sind, die einem vom Gesicht her nicht bekannt sind …

(allgemeine Unruhe – Zuruf von Peter Ritter, DIE LINKE – Glocke der Vizepräsidentin)

Ich kenne zum Beispiel Herrn Petereit nicht vom Gesicht her. Ich würde ihn nicht erkennen.

(Heiterkeit und Unruhe vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU)

Das ist mir egal, ob Sie das glauben.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Sie tun mir echt leid.)

Ich würde ihn nicht erkennen in einer Menge

(allgemeine Unruhe)

und ich möchte nur darauf hinweisen,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Er ist vorneweg gelaufen.)

Sie machen, Sie machen,...

Einen Moment, bitte!

Das ist jetzt keine lebhafte Debatte mehr. Ich glaube nicht, dass man auf der Besuchertribüne noch irgendwelche Argumente nachvollziehen kann. Ich bitte doch, sich ein bisschen zu mäßigen.

… Sie machen Veranstaltungen, wo nicht nur unerkannt

(Peter Ritter, DIE LINKE: Na?!)

und ungewollt

(Peter Ritter, DIE LINKE: Na?!)

irgendwelche Neonazis mitlaufen,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Bei uns laufen keine Neonazis mit.)

sondern Sie machen geplant und gewollt Veranstaltungen mit Linksextremen,