Protokoll der Sitzung vom 15.12.2017

für Kampagnen und Projekte, für Klagen vor dem Verfassungsgericht und damit auch für neue Fördertöpfe und Geldverdienerei.

(Beifall Dr. Ralph Weber, AfD)

Es ist naiv zu glauben, dass sich damit die Situation der Kinder und der Familien mit Kindern spürbar bessert. Hier liegen die Probleme auf dem Tisch, hier gilt es, konkret im Sinne der Kinder zu arbeiten, dafür bedarf es keiner Grundgesetzänderung.

(Zuruf von Sebastian Ehlers, CDU)

Und angestrebt wird ja wohl, dass die Kinderrechte als individuelle Grundrechte in das Grundgesetz eingearbeitet werden. Da sage ich Ihnen voraus, dass das natürlich dann auch durchsetzbare Rechte erzwingt,

(Thomas Krüger, SPD: Ja, für Kinder!)

die insbesondere – und jetzt kriegen Sie nicht gleich einen Schreikrampf –, insbesondere auf dem Hintergrund der Migration zu neuen Wunderwaffen führt.

(Thomas Krüger, SPD: Ja, sodass alle gleiche Rechte haben. Stellen Sie sich das mal vor!)

Es ist bekannt, und das ist auch keine Hetze, es ist bekannt – das wird Herr Dachner Ihnen bestätigen können –,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Aber wo der Begriff „Wunderwaffe“ herkommt, wissen Sie auch, ja?)

dass ein Modell, hier den Boden unseres Landes zu betreten, darin liegt, dass man Jugendliche vorschickt, oft starke Persönlichkeiten und oft der Zweitgeborene, und dass der dann hier ist in der Hoffnung, dass die Familie nachziehen kann. Bei der Fantasie unseres Verfassungsgerichts, das durchaus in der Lage war, ein drittes Geschlecht zu produzieren,

(Thomas Krüger, SPD: Nee, das Verfassungsgericht hat das nicht produziert.)

habe ich überhaupt keine Mühe, mir vorzustellen, dass das Verfassungsgericht – das ist dann noch viel einfacher zu begründen, wenn das individuelle Grundrecht als Kinderrechte in der Verfassung steht – daraus mit ziemlicher Sicherheit auch das Recht ableiten wird, das verfassungsgemäße Recht dann, dass also in solchen Fällen, wenn ein Jugendlicher oder ein Kind deutschen Boden betreten hat und vielleicht nur das Wort „Asyl“ mitgekriegt hat, dass dann viel sicherer als heute

(Thomas Krüger, SPD: Es gilt doch heute schon die Würde des Menschen, und nicht nur des Deutschen!)

der totale Familiennachzug durchgesetzt werden kann.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Wollt ihr den totalen Familiennachzug? – Heiterkeit vonseiten der Fraktion DIE LINKE – Zuruf von Andreas Butzki, SPD)

Und die Beteiligungsrechte, wie sollen die denn im Alltag aussehen? Da müssen Sie sich ganz einfach vorstellen,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Das ist unfassbar!)

so, wie das ja beschrieben wird in den Modellen im Kindergarten, dann stellen Sie sich vor, wie das heute stattfindet in der Familie vor der Einführung der Kinderrechte im Grundgesetz. Man will einen Sonntagsausflug machen,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Und so was hat in diesem Land Recht gesprochen! Es ist unfassbar!)

Sie kennen das alle, wenn Sie Kinder haben. Dann würden auch heute die Eltern, die beschließen oder vorhaben, an die Küste zu fahren, eine Strandwanderung zu machen, das den Kindern vorschlagen. Wenn sie mehrere Kinder haben, geht das oft auseinander, und Sie kennen das, dass dann der demokratische Entscheidungsprozess irgendwann relativ schnell sein Ende finden muss, man fragt die Kinder, ob sie jetzt einverstanden sind, und so weiter.

Wenn jetzt in dieser Familie besonders rechtstreu und grundgesetztreu nach der Eingliederung einer solchen Vorschrift das nun fortschrittlich betrieben wird, dann geht das natürlich los, dass die Kinder da gesicherte Beteiligungsrechte haben. Das sieht nicht nur so aus, dass man sie fragt, was sie möchten, dann muss man jetzt überlegen, ob man vielleicht abstimmt. Dann kommt Paulchen, ein besonders pfiffiger Bursche, auf die Idee zu sagen, er will lieber zu Hause bleiben, weil er sich schon freut, dann fernsehen und Computer spielen zu können – also ich spiele das jetzt mal zu Ende –, und die große Schwester, die fühlt sich dann auch …

(Thomas Krüger, SPD: Nee, Sie machen es lächerlich, das ist das Problem.)

Nein, genau so,

(Zuruf von Karen Larisch, DIE LINKE)

im Kindergarten und in den Kitas soll abgestimmt werden zum Beispiel, wann man jetzt spielt und ob man welche Geräte anschafft.

(Andreas Butzki, SPD: Wann waren Sie das letzte Mal in der Kita? Wann waren Sie das letzte Mal in der Kita?)

So, ich habe zitiert,

(Andreas Butzki, SPD: Ich war letzte Woche. – Zurufe von Thomas Krüger, SPD, und Karen Larisch, DIE LINKE)

ich habe zitiert aus einer Anleitung für die...

(Andreas Butzki, SPD: Ach, aus der Zeitung! Aus der „Lügenpresse“, oder was?)

Nein, aus einer Anleitung

(Andreas Butzki, SPD, und Karen Larisch, DIE LINKE: So ein Quatsch!)

für die Beteiligungsrechte in Kitas. Ich habe daraus zitiert, das war nicht meine Idee.

(Zuruf von Martina Tegtmeier, SPD)

So, wie geht es dann los? Die Schwester kommt auf die Idee, dass sie ja eigentlich wohl ein bisschen älter ist und mehr Rechte haben muss. Und dann fällt ihr irgendwann noch die Gleichstellungsproblematik ein. Das ist kein Witz, so stellt man sich das dann vor!

(Peter Ritter, DIE LINKE: Sie sind ein Witz! – Zuruf von Thomas Krüger, SPD)

Und dann,

(Karen Larisch, DIE LINKE: So ein Blödsinn! Hören Sie doch auf!)

und dann...

Herr Abgeordneter, …

Und dann könnte man sich vielleicht noch eine Geschäftsordnung …

… Ihre Redezeit ist abgelaufen.

(Karen Larisch, DIE LINKE: Hören Sie auf!)

Also das Ganze erinnert mich

(Sebastian Ehlers, CDU: Ein Ordnungsruf!)

an die 68er-Jahre,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Ihre Redezeit ist abgelaufen. – Zuruf von Sebastian Ehlers, CDU)

als im Westen die Epoche der antiautoritären Erziehung ausgerufen wurde.

(Der Abgeordnete Horst Förster spricht bei abgeschaltetem Mikrofon. – Peter Ritter, DIE LINKE: Wenn die rote Lampe leuchtet, ist die Redezeit abgelaufen.)