Protokoll der Sitzung vom 24.01.2018

gezielt die Vorstellung vermittelt, das Böse werde nur von den Männern begangen.

(Thomas de Jesus Fernandes, AfD: Ja, das sagen die aber auch immer. – Martina Tegtmeier, SPD: Das sagt die Kriminalitätsstatistik auch.)

Das ist trotz des hohen Wahrheitsgehaltes eine versteckte Diskriminierung.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD – Zuruf von Karen Larisch, DIE LINKE)

Dem sollten die, die sich für eine Gendersprache einsetzen, begegnen

(Thomas Krüger, SPD: Wovor haben Sie eigentlich Angst?)

und sich künftig auch im Negativbereich regelkonform verhalten.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD)

Und wer es mit Tucholsky hält und dessen unsäglichen Ausspruch „Soldaten sind Mörder“ gut findet, der sollte auch hier regulierend eingreifen und genderkonform formulieren „Soldatinnen und Soldaten sind Mörderinnen und Mörder“.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Das ist aber ein Zitat. Da kann man schlecht eingreifen.)

Dieser Hinweis möge verdeutlichen,

(Peter Ritter, DIE LINKE. So klug, wie Sie sind, müssten Sie das eigentlich wissen.)

auf welch absurden Weg wir uns begeben haben. Wir können diesen Weg fortsetzen und es noch weit auf die Spitze treiben,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Obwohl, bei Zitaten müssen Sie bei Herrn Grimm nachfragen.)

indem wir problematisieren, wie wir die Sprache auch für das sogenannte dritte Geschlecht gendergerecht entwickeln können. Wir können diesen Irrsinn aber auch sein lassen und dem gesunden Menschenverstand wieder den Vorrang einräumen.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD – Thomas de Jesus Fernandes, AfD: Sehr richtig!)

Es ist an der Zeit, neu und gründlich nachzudenken. Kehren wir zurück zur Normalität, hören wir auf, unsere Sprache zu schänden!

(Thomas Krüger, SPD: Ihre Normalität ist im vergangenen Jahrhundert. Das ist ja das Problem. – Zuruf von Martina Tegtmeier, SPD)

Stimmen Sie unserem Antrag, der nicht mehr als einen Appellcharakter hat, das ist richtig, zu. – Vielen Dank.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD)

Herr Abgeordneter, gestatten Sie jetzt eine Anfrage der Abgeordneten Frau Larisch?

Selbstverständlich.

Bitte schön, Frau Larisch.

Vielen Dank, Herr Förster.

Ich wollte Sie fragen, ob Sie das sehr wissensreiche Buch „Der Beamte im Mutterschutz“ kennen?

Dann würde ich Ihnen empfehlen …

(Unruhe vonseiten der Fraktion der AfD)

Einen Moment, Frau Larisch! Jede Frage einzeln. Sie stellen jetzt eine neue Frage.

(Torsten Renz, CDU: Dann muss sie eine Frage draus machen jetzt, oder?)

Und ich frage den Abgeordneten Förster, ob er eine weitere Frage der Abgeordneten Larisch zulässt.

Selbstverständlich.

Bitte schön, Frau Larisch.

Wären Sie bereit, dieses Buch zu lesen?

(Heiterkeit bei Peter Ritter, DIE LINKE)

Zurzeit nicht, nein.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD)

Ums Wort gebeten hat jetzt für die Fraktion der AfD der Abgeordnete Professor Dr. Weber.

(allgemeine Unruhe – Simone Oldenburg, DIE LINKE: Die Abgeordnete! – Torsten Renz, CDU: Jetzt muss die juristische Seite noch mal beleuchtet werden.)

Nein, kein Jurist.

Liebe Bürger von Mecklenburg und Vorpommern! Wertes Präsidium! Werte Kollegen! Liebe Gäste! Keine juristische Seite. Viel Kluges ist von meinem Kollegen Förster eben schon gesagt worden. Deswegen nur ein paar kurze Sätze von mir noch.

Das Erste, was mir Hoffnung gibt bei dieser Diskussion, ist die Tatsache, dass Sprache im Volk lebt und vom Volk gebildet wird.

(Beifall Horst Förster, AfD)

Solange ich morgens aus der Tür gehe und im Bus ein Gespräch nach dem Inhalt höre, ich gehe jetzt zum Bäcker oder zur Bäckerin und wenn ich die Brötchen gekauft habe, frage ich den Verkäufer, die Verkäuferin, ob man mir vielleicht einen 5-Euro-Schein mitgeben kann, damit ich der Fachkraft für Reinigungsdienste oder der Fachkräftin für Reinigungsdienste dann auch ein Trinkgeld geben kann,

(Martina Tegtmeier, SPD: Das heißt schon „die Fachkraft“. Das brauchen Sie nicht zu verbiegen.)

solang das nicht stattfindet, solang hat der Genderwahn keine Wurzeln geschlagen. Und ich hoffe, solche Gespräche nicht hören zu müssen.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD)

Einen anderen Eindruck gewinnt man vielleicht, wenn man bei Phoenix die Debatte vom SPD-Bundesparteitag verfolgt hat und bis zum Aus-den-Ohren-Quellen hören muss „Liebe Genossinnen und Genossen“. Es wird aber so nicht genannt, sondern es heißt dann genuschelt „Liebe Genossen und Genossen“, sodass man letztlich auch wieder nur zweimal die männliche Form hört. Man muss sich schon viel Mühe geben, um das „Genossinnen“ mal wirklich rauszuhören.

(Unruhe und Heiterkeit vonseiten der Fraktion der AfD)

Herr Abgeordneter Weber, gestatten Sie eine Zwischenfrage der Abgeordneten Larisch?