Protokoll der Sitzung vom 16.03.2018

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD – Zuruf von Susann Wippermann, SPD)

Für die Fraktion der CDU hat jetzt das Wort die Vizepräsidentin Frau Abgeordnete Schlupp.

(Heiterkeit bei Tilo Gundlack, SPD, und Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE – Zurufe von Minister Dr. Till Backhaus, Tilo Gundlack, SPD, und Thomas Krüger, SPD)

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich möchte mich in meinem Vortrag im Wesentlichen auf den Antrag der Fraktion der BMV und unseren Änderungsantrag konzentrieren und nicht allgemeine Ausführungen zum Biber machen.

(Tilo Gundlack, SPD: Das ist bedauerlich.)

Meine Fraktion …

Wenn Herr Gundlack das wünscht, kann ich das gerne auch noch nachholen.

(Tilo Gundlack, SPD: Na, der Abend ist sowieso weg. Ich habe Zeit.)

Nein, ich denke, das wird dem Antrag der Fraktion der BMV nicht gerecht, wenn ich mich jetzt hier im Allgemeinen verliere, sondern ich möchte mich schon mit dem Antrag befassen.

Als Erstes möchte ich sagen, dass die CDU-Fraktion sehr viel Sympathie mit einer Biberverordnung hat. Das ist ein Wunsch, den wir schon seit Längerem an den Minister herangetragen haben. Natürlich kann der Landkreis etwas regeln, und ich bin auch grundsätzlich dafür, dass der Landkreis in Sachen Artenschutz etwas regelt, aber wir haben, und ich sage jetzt, „nur“ beim Biber eine Sondersituation. Wir haben die Sondersitua

tion, dass selbst das Bundesumweltministerium – jetzt muss ich mal wieder sagen, in Klammern, SPD-geführt – mir zwar bestätigt hat, dass wir einen guten Erhaltungszustand haben, aber sagt, der Aufwand, um eine bessere Behandelbarkeit des Bibers zu gewährleisten durch die Umstufung von Anhang 4 in Anhang 5, wäre zu bürokratisch, um es in Brüssel zu beantragen, und deshalb lassen wir das.

(Dr. Till Backhaus, SPD: Im Landkreis Ludwigslust haben wir zwei Stunden gebraucht. Zwei Stunden!)

Deswegen wäre das auch mein Petitum, um sicherzustellen, dass wir wenigstens bei einer so streng geschützten Art wie dem Biber innerhalb von Mecklenburg-Vorpommern garantieren können,

(Unruhe vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU – Glocke der Vizepräsidentin)

dass wir gleichartig handeln, weil permanent jede Einzelfallentscheidung beklagt wird. Das können die Landkreise so nicht sicherstellen. Von daher, ich habe mich dazu auch geäußert, wäre es unser Wunsch, dass der Biber Chefsache würde und in Mecklenburg-Vorpommern aus einer Hand entschieden wird,

(Beifall Bernhard Wildt, BMV)

wann die Kriterien für eine Einzelfallentscheidung in Sachen Biber gegeben sind.

(Zuruf von Patrick Dahlemann, SPD)

Unser Änderungsantrag widerspiegelt die Kompromisslinien zwischen den Koalitionsfraktionen. Ich sage Ihnen ehrlich, ich bin froh, dass wir einen Änderungsantrag gemeinsam auf den Weg bringen konnten.

(Dr. Till Backhaus, SPD: So, wie wir das in anderen Bereichen auch machen. Auch bei der Polizei ist das so passiert mit der Chefsache.)

Zum Antrag selbst muss ich sagen – und wie gesagt, da wird sich dann die Begeisterung,

(Dr. Till Backhaus, SPD: Bei den Toiletten auch. – Heiterkeit bei Rainer Albrecht, SPD, und Burkhard Lenz, CDU)

dann wird …

Ich glaube, Herr Caffier ist glücklich, wenn es Chefsache ist.

(allgemeine Unruhe)

Wo auch immer. Ich wusste zwar nicht, dass die Toiletten streng geschützt sind,

(Heiterkeit und Beifall Bernhard Wildt, BMV – Andreas Butzki, SPD: Na selbstverständlich! – Patrick Dahlemann, SPD: Kommt auf den Zustand an!)

aber vielleicht gibt es auch solche Arten.

Jetzt denke ich, wird sich aber die Begeisterung der Fraktion der BMV etwas legen, weil ich muss ganz ehrlich sagen, der Antrag ist ein bisschen dünn, ne? Steht ja bloß drin, Biberverordnung. Was da rein soll, wird nicht thematisiert, und wie gesagt, egal, was Sie wünschen, es wird nur der Antragstext beschlossen. Von daher hätte ich mir schon gewünscht, dass Sie auch darauf eingehen, welche Regelungsinhalte eine solche Biberverordnung enthalten sollte. Sie müssen hier keine konkrete Verordnung oder einen Verordnungstext entwerfen, aber was soll denn drinstehen? Davon habe ich in der Einbringung nichts gehört, möglicherweise kommt ja noch was.

Wie gesagt, da ich schon vorgetragen habe, dass wir selbst uns eine solche Verordnung wünschen als CDUFraktion, habe ich jetzt die Gelegenheit zu sagen, was wir uns vorstellen könnten, was in einer solchen Verordnung geregelt werden könnte. Das eine wären zum Beispiel Regelungen in Sachen Vergrämung. Da würden wir uns wünschen, dass in Sachen Vergrämung geregelt wird, dass bei erkennbarer Gefährdung an öffentlichgewidmeten Verkehrsanlagen oder Stau- und Hochwasserschutzanlagen entsprechend der Eingriff möglich ist, wie er möglich ist und wann er möglich ist. Wir hätten uns vorstellen können oder unser Wunsch wären auch Entnahmeregelungen, unter Vorliegen welcher Voraussetzung ist eine Entnahme möglich, unter Vorliegen welcher Voraussetzung ist eine Tötung gefangener Biber zulässig, weil nicht immer ist die Möglichkeit, einen entnommenen Biber an eine andere Stelle zu verbringen, oder wann ist die Tötung mit einer Schusswaffe zulässig, wenn der Biber sich nicht fangen lässt.

Auf der anderen Seite würden wir uns wünschen …

(Zuruf und Heiterkeit bei Susann Wippermann, SPD)

Ich weiß nicht, ob Sie, Frau Wippermann, schon mal mit den Problemen konfrontiert worden sind.

(Rainer Albrecht, SPD: Na, nicht persönlich werden!)

Ich hatte es hier schon mal erwähnt, wir hatten in Pasewalk auf dem Bahnhof …

(Dr. Till Backhaus, SPD: Och, nicht schon wieder!)

Ja, das kann ich Ihnen jetzt nicht ersparen.

(Zuruf von Jörg Heydorn, SPD)

… eine mehrstündige Sperrung des Bahnhofes, weil zwei Bundespolizisten sich nicht in der Lage sahen, einen Biber aus dem Bahngleis zu entfernen.

(Dr. Till Backhaus, SPD: Ja, und jetzt soll der Backhaus da hinfahren und ihn einfangen, oder was?! – Heiterkeit vonseiten der Fraktionen der SPD und AfD)

Das ist ein ganz toller Vorschlag. Ich erinnere mich an ein Interview,

(Andreas Butzki, SPD: Da sitzt der Innenminister! – allgemeine Heiterkeit – Unruhe bei Harry Glawe, CDU – Glocke der Vizepräsidentin)

ich erinnere mich an ein Interview im …

Einen Moment, Frau Abgeordnete!

Meine sehr geehrten Damen und Herren, wir haben vorläufig noch drei weitere Redner auf der Liste, wir nähern uns also dem Ende. Ich bitte Sie ganz herzlich darum, den Rednern gegenüber noch den nötigen Respekt zu wahren und den nötigen Ernst dafür aufzubringen.

Jetzt können Sie weitersprechen, Frau Schlupp.

Ich erinnere mich an ein berühmtes Interview im „Nordmagazin“, auf das es noch einen Rapsong gab, der auch im Internet verbreitet wurde. Da hat der Minister gesagt, ich weiß nicht, wie es genau war, aber wenn der Biber nicht macht, was er soll, dann kümmert er sich persönlich drum. Also da wäre ja jetzt die Gelegenheit.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Dann muss er hören! – Zurufe von Andreas Butzki, SPD, und Patrick Dahlemann, SPD)

Oder er wird zur Verantwortung gezogen, wie auch immer das dann aussieht.

(Andreas Butzki, SPD: Genau. Das war ein Riesenunterschied!)

Gut, er wird zur Verantwortung gezogen vom Minister.