Protokoll der Sitzung vom 27.04.2018

Einen Moment! Einen Moment, Frau Friemann-Jennert.

Ich glaube, ich habe das heute oder auch schon gestern ausreichend formuliert. Solange unsere Geschäftsordnung nichts anderes vorsieht, ist vorgesehen, dass ich Sie frage, Frau Bernhardt, ob Sie das denn zulassen, und dann Ihre Antwort übermittelt wird. Also ich gehe recht in der Annahme, dass Sie eine Zwischenfrage der Abgeordneten Frau Friemann-Jennert nicht zulassen wollen?

Ich gehe nicht recht in der Annahme?

Ich möchte keine …

Gut, okay. Wir haben das jetzt geklärt.

Frau Friemann-Jennert, Sie haben die Antwort gehört.

Sie sagen, dass wir den zivilrechtlichen Akteuren unterstellen würden, dass sie nicht zur Problemlösung selber vor Ort beitragen könnten. Das stimmt so nicht, Frau Friemann-Jennert, genau das haben wir nicht zum Ausdruck gebracht. An uns haben sich Träger von Kinder- und Jugendeinrichtungen gewandt und haben gesagt, wir fühlen uns hier alleingelassen, wir brauchen Unterstützung von der Landesregierung. Genau diese Hinweise der zivilen Akteure vor Ort nehmen wir auf und sagen, dass die Landesregierung das mit dem Landesjugendamt, wo auch in dem Landesjugendhilfeausschuss Träger, zivilrechtliche Akteure drin sind, das gemeinsam verhandeln soll.

(Zuruf von Andreas Butzki, SPD)

Insofern werden auch sie dann sozusagen an den Problemlösungen mit beteiligt.

(Andreas Butzki, SPD: Einfach Namen nennen, dann wenden wir uns an sie.)

Frau Julitz, noch mal zum Schluss vielleicht an Sie. Sie meinten, wir haben den Nagel im Heuhaufen gesucht.

(Andreas Butzki, SPD: Die Nadel, nicht den Nagel!)

Es ist tatsächlich ein ziemlich kleiner Bereich, den wir ansprechen, aber wir haben gesehen, dass es hier einfach eine Regelungslücke gibt, dass es hier Regelungsbedarf gibt. Genau deshalb haben wir diesen konkreten Bereich angesprochen. Sie sprachen davon, dass es bei Ihnen im Kreis Vereinbarungen gibt

(Ralf Mucha, SPD: Überall.)

zwischen Kreissportbund und dem Jugendamt.

Herr Mucha, Sie sind selber sozusagen in der Kinder- und Jugendhilfe tätig. Zwischen wem gibt es die Vereinbarung? Meistens zwischen auf der einen Seite dem Jugendamt und auf der anderen Seite dem freien Träger …

(Ralf Mucha, SPD: Der Landesjugendhilfeausschuss hat das geregelt.)

Können Sie mir ganz kurz zuhören, Herr Mucha? Ich will ja nur mal von Ihnen das wissen.

Auf der einen Seite gibt es die Vereinbarung

(Andreas Butzki, SPD: Wir hören ganz angespannt zu.)

zwischen dem Kreisjugendamt und dem freien Träger der Jugendhilfe, nicht wahr?!

(Andreas Butzki, SPD: Und dem Landesjugendamt.)

Und dem Landesjugendamt. Was machen wir mit den Trägern, die nicht als freier Träger der Jugendhilfe zugelassen sind? Auch das haben wir beispielsweise hier in Schwerin gesehen,

(Ralf Mucha, SPD: Da hat der öffentliche Träger auch eine Beratungspflicht.)

als es damals zu den Missbrauchsfällen kam. Da sind sie außerhalb der Regelungen …

Doch, wir können uns ja nachher gern noch mal darüber unterhalten, aber genau hier ist sozusagen eine Regelungslücke, die wir sehen und die wir auch nicht einleuchtend von Ihnen widerlegt bekommen haben. – Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit.

(Beifall vonseiten der Fraktion DIE LINKE)

Um das Wort gebeten hat noch einmal für die Fraktion der CDU die Abgeordnete Frau Friemann-Jennert.

Frau Bernhardt …

Frau Friemann-Jennert, auch ich muss …

Frau Präsidentin! Frau Präsidentin, Entschuldigung!

(Simone Oldenburg, DIE LINKE: Ich mag den Lehrerton!)

Frau Bernhardt, Sie haben eben behauptet, ich hätte mich nicht an Recht und Gesetz gehalten. Das möchte ich auf das Schärfste zurückweisen.

(Beifall vonseiten der Fraktion der CDU)

Wenn Sie eine solche Äußerung machen, dann hat das vielleicht auch manchmal rechtliche Konsequenzen.

(Zurufe aus dem Plenum: Oh!)

Weitere Wortmeldungen liegen mir nicht vor. Ich schließe die Aussprache.

Im Rahmen der Debatte ist beantragt worden, den Antrag der Fraktion DIE LINKE auf Drucksache 7/1997 zur Beratung an den Bildungsausschuss zu überweisen. Wer stimmt für diesen Überweisungs…,

(Unruhe vonseiten der Fraktion der AfD)

in den Sozialausschuss zu überweisen. Wer stimmt für diesen Überweisungsantrag? – Gibt es Gegenstimmen? –

(Peter Ritter, DIE LINKE: Ich bitte um Auszählung.)

Also bitte ich die Schriftführer, jetzt zuerst einmal die Gegenstimmen auszuzählen, und dann rufe ich noch mal die Dafürstimmen auf. Erst mal die Gegenstimmen, die haben jetzt gerade die Arme hoch.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Dann müssen Sie aber drinbleiben, Herr Heydorn, ne, dass bei „Nein“ Nein kommt. Drinbleiben! – Torsten Renz, CDU: Während der Auszählung bitte ich die Gespräche zu unterbrechen.)

Gut, danke, und jetzt die Dafürstimmen.

(Torsten Renz, CDU: Ich würde sagen, das sieht ja ein Blinder mit dem Krückstock, das Ergebnis. – Simone Oldenburg, DIE LINKE: Das war behindertenfeindlich. – Torsten Renz, CDU: Oh!)

Also, es haben für die Überweisung 22 Abgeordnete …

(Zurufe von Andreas Butzki, SPD, und Peter Ritter, DIE LINKE)

Also jetzt möchte ich mal sagen, wir sind im Abstimmungsverhalten. Ich denke, jeder, der die Geschäftsordnung einmal gelesen hat, wird wissen, dass in der Abstimmung von störenden Geräuschen – das wird im Übrigen bei namentlichen Abstimmungen immer wieder verkündet – abzusehen ist, denn ich möchte jetzt eigentlich das erfragte Abstimmungsergebnis bekanntgeben.

Für den Überweisungsvorschlag stimmten 22 Abgeordnete, gegen den Überweisungsvorschlag stimmten 30 Abgeordnete, damit ist der Überweisungsvorschlag abgelehnt.

(Andreas Butzki, SPD: Deutliche Mehrheit.)