Ich bin wirklich gehalten, hier eine lebhafte Debatte zuzulassen und dem Redner die Möglichkeit zu geben, auf Zwischenrufe zu reagieren. Aber das, was jetzt hier an Zwischenrufen kommt, macht es nicht mehr möglich, einen geordneten Gang noch zu gewährleisten. Ich bitte also, Ihre Zwischenrufe so zu gestalten, dass der Redner in seiner Rede nicht über Gebühr gestört wird.
Ja, Sie sollten mal die Rostocker Bürgerschaft besuchen, da herrscht eine etwas andere Debattenkultur als hier.
Ich will das nicht unter den Tisch fallen lassen: Wir wertschätzen natürlich die Arbeit der vielen Schulsozialarbeiter an den Schulen von Mecklenburg-Vorpommern.
(Andreas Butzki, SPD: Na, na, na! – Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE: Erzählen Sie mal Lösungen! – Zuruf von Rainer Albrecht, SPD)
Natürlich wollen wir nicht verhehlen, dass diese Initiative möglicherweise gut gemeint ist, aber bekanntlich ist „gut gemeint“ in aller Regel das Gegenteil von „gut gemacht“.
(Elisabeth Aßmann, SPD: Wieso „leider“? – Peter Ritter, DIE LINKE: Wieso „leider“? Wieso „leider“? – Zurufe von Thomas Krüger, SPD, und Martina Tegtmeier, SPD)
(Elisabeth Aßmann, SPD: Wenn Sie zu NVA-Zeiten das letzte Mal in der Schule waren und keine Kinder haben …)
Jetzt rede ich und wenn ich das Wort ergreife, ist hier Ruhe und Sie hören alle zu, was ich zu sagen habe. Ich versuche es noch mal deutlich zu sagen: Ich habe nichts gegen eine lebhafte Debatte, aber das, was jetzt hier zurzeit stattfindet, hat mit einer lebhaften Debatte nichts zu tun. Wenn es wirklich Fragen gibt, von denen Sie wollen, dass der Redner sie beantwortet, gibt es die Möglichkeit, Fragen vom Saalmikrofon zu stellen, und der Redner hat dann die Möglichkeit zu entscheiden, ob er diese Fragen beantworten will. Wenn es einfache Zwischenrufe sind, dann sind sie so zu gestalten, dass der Redner in seiner Rede nicht über Gebühr strapaziert wird. Und da ich das jetzt zweimal erläutert habe, kündige ich an: Wenn sich das in dieser Debatte noch mal wiederholt, dann nehme ich eine Auszeit und berate mit den Parlamentarischen Geschäftsführern, wie wir mit der Situation umgehen. Das verzögert allerdings den Sitzungsablauf. Ich kann mir nicht vorstellen …
Jetzt muss ich leider die Fraktion der AfD darauf hinweisen, dass das, was ich hier erkläre, ausdrücklich in der Geschäftsordnung geregelt ist und nicht zu kommentieren ist, auch nicht durch Beifallsbekundungen. Von daher bitte ich alle um etwas Disziplin, damit wir diese Aussprache vernünftig führen können.
Aber danke, Frau Aßmann, dass Sie sich Sorgen um meine Familienplanung machen. Darüber können wir an anderer Stelle gerne noch mal reden, vielleicht auch mit meinem Lebenspartner zusammen, den wird das sicher auch sehr interessieren.