Ich muss Ihnen schon sagen, dann hier so ein rhetorisches Feuerwerk abzulassen, Ihre Fraktionsvorsitzende so hinter die Fichte zu führen und eigentlich nichts auf der Tasche zu haben, ist schon eine besondere Unverfrorenheit!
Kommen wir zum Punkt 2. Was war das zweite Ziel? Frau Brüdgam möchte sich um die Kinderarmut kümmern. Das finde ich ein hehres Ziel. Das wollen wir alle, Herr Koplin. Wie macht sie das? Sie sammelt Unterschriften.
Herr Koplin, sie sammelt Unterschriften. Ich habe mich sofort gefragt: Gegen wen, für wen sammeln Sie eigentlich Unterschriften? Ich kann Ihnen nur zurufen, sagen Sie doch einfach Ihrem Sozialsenator in Rostock – die Stadt hat ja genug Geld –, der soll sich bitte um die armen Kindern dort kümmern.
Nein, meine Damen und Herren, mit diesen Allgemeinplätzen werden Sie nicht weiterkommen als LINKE. Und Sie werden auch nicht damit weiterkommen –
sondern ärgerlich, was DIE LINKE angeht –, das Stimmenergebnis in Hamburg auf unserem Parteitag ist noch nicht verhallt. Ja, also ich war selber ein bisschen aufgeregt, bin ich ganz ehrlich, weil ich wusste auch nicht, wie es ausgeht. Im gleichen Augenblick, drei Minuten später, meldet sich die Weltpolitikerin Frau Brüdgam aus Mecklenburg-Vorpommern
und teilt der staunenden Öffentlichkeit mit, dass die CDU auf jeden Fall die falsche Kandidatin gewählt hat. Toll, Herr Koplin! Wen hätten Sie denn gerne gehabt? Herrn Merz oder Herrn Spahn? Dürfen Sie sich aussuchen.
Also ich finde, wenn Sie so eine unklare Aktenlage haben, lassen Sie doch einfach solche Mätzchen! Was glauben Sie, wie viele Anfragen ich damals gekriegt habe, als Ihr Führungsduo gewählt wurde?! Ich finde, das klärt jede Partei für sich.
Ich habe nämlich Ihre Kommunalpolitischen Leitlinien gelesen, die Sie in Grimmen verabschiedet haben.
Ich sage dir dafür ein schönes Thema. DIE LINKE hat sich nämlich auf die Tagesordnung gesetzt, wir wollen Krankenhäuser rekommunalisieren. Darüber kann man streiten. Ich habe auch bei dem einen oder anderen Krankenhaus durchaus den Eindruck, dem könnte es jedenfalls besser gehen für die Menschen in diesem Land, wenn es kommunal wäre, aber wer hat denn eigentlich diese Dekommunalisierung damals vorangetrieben, meine Damen und Herren von den LINKEN?
Sie feiern jetzt ab „20 Jahre Rot-Rot“ in MecklenburgVorpommern. Wissen Sie das eigentlich, dass das auf Ihrer Internetseite steht? Haben Sie da schon reingeguckt? Ich habe das heute Morgen getan.
Und da muss ich ganz spontan an die beiden herausragenden Sozialministerinnen dieses Landes denken, Frau Bunge – Sie nennen sie nur Mausi, Mausi Bunge also –
und Frau Dr. Linke. Die beiden sind dafür verantwortlich, dass wir in unserem Land den größten Privatisierungsgrad von Krankenhäusern haben in ganz Deutschland,