Protokoll der Sitzung vom 12.06.2020

(Minister Harry Glawe: Das sind ja Dinge, die Sie hier vom Stapel lassen!)

Die CDU hatte die Möglichkeit,

(Minister Harry Glawe: Das ist ja nicht auszuhalten!)

sich zwischen innerer Überzeugung und dem Dienstwagen zu entscheiden, und hat sich für den Dienstwagen entschieden. Und all Ihr Gerede jetzt zeigt mir, dass Sie an dieser Entscheidung leider festhalten wollen. – Danke schön!

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD)

Herr Weber! Herr Weber! Herr Weber, mir liegt noch ein Antrag auf Kurzintervention von Herrn Ritter vor.

Sehr geehrter Herr Professor Weber! Sie haben heute erneut beklagt, warum wir an der einen oder anderen Stelle nicht mit Ihnen abstimmen. Explizit genannt haben Sie den gemeinsamen Antrag der Koalitionsfraktionen und meiner Fraktion auch zum 8. Mai und zum Umgang mit Linksextremismus und ähnlichen Dingen. Ich will Ihnen noch mal sagen – obwohl, es ist eigentlich wenig zielführend, aber ich versuche es trotzdem noch mal, auch an Sie gerichtet –: Wer mit Höcke und Kalbitz und Arppe und anderen spazieren geht oder sich auf „Flügel“-Treffen trifft, der kann nicht im Ernst von uns erwarten, dass wir in der Frage „Kampf gegen Extremismus“ irgendwelche Gemeinsamkeiten haben.

(Beifall vonseiten der Fraktion DIE LINKE – Horst Förster, AfD: Gewalt! Gewalt! Es ging um Gewalt, Herr Ritter!)

Es ging jetzt hier um Linksextremismus

(Horst Förster, AfD: Die Gewaltfrage!)

und Gewalt, und es ist schon wieder...

(Zuruf von Horst Förster, AfD)

Nein, Sie wollen die Distanzierung von Linksextremismus,

(Unruhe vonseiten der Fraktion der AfD – Zurufe von Horst Förster, AfD, und Jens-Holger Schneider, AfD – Glocke der Präsidentin)

von Extremismus und Gewalt...

Einen Moment bitte, Herr Ritter!

Meine Herren von der AfD, wir sind in der Kurzintervention. Herr Ritter hat das Recht, jetzt vorzutragen, und ich möchte ihm auch zuhören können.

Bitte, Herr Ritter!

Und es ist schon interessant, wenn Ihnen dann die Antwort auf die Frage, warum wir mit Ihnen nicht zusammenarbeiten, nicht passt, dass Sie dann schon wieder das nächste Argument hervorkramen, aber auch darauf will ich eingehen. Ich habe vorhin in meiner Rede gesagt, dass kaum einer in diesem Hohen Haus Frau Borchardt so lange kennt und so intensiv kennt wie ich. Und ich will eins hinzufügen: Es gibt nicht allzu viele Kolleginnen und Kollegen in diesem Hohen Haus – meine Fraktion da ausgenommen –, die so oft gemeinsam mit ihr auf der Straße gegen alte und neue Nazis waren.

(Dr. Gunter Jess, AfD: Mit der Antifa zusammen! Mit der Antifa zusammen!)

Mit der Antifa zusammen, weil Frau Borchardt auch Mitglied meines Landesverbandes...

(Zuruf von Dr. Gunter Jess, AfD)

Ach, ob da DKP oder MF, das weiß ich doch nicht, ob da Leute dabei waren.

(Thomas de Jesus Fernandes, AfD: Ja, doch!)

Da können Sie noch ein paar Leute dann hinzufügen, das ist aber völlig, völlig belanglos. Das, was...

(Thomas de Jesus Fernandes, AfD: Ach, da ist es belanglos?!)

Nein, das, was zählt, ist, dass man sich den Fratzen der Nazis entgegenstellt,

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD und DIE LINKE)

und das ist das, was Sie nicht tun, und deswegen sollten Sie an dieser Stelle ganz ruhig sein!

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD und DIE LINKE – Zuruf von Holger Arppe, fraktionslos)

Ich bin fertig.

(Zuruf von Jens-Holger Schneider, AfD)

Herr Professor Weber, möchten Sie darauf erwidern?

Selbstverständlich.

Herr Ritter, es ist schon bezeichnend, dass Sie jetzt Personen nennen, die mit unserer Landtagsfraktion nie etwas zu tun hatten, Kalbitz, Höcke und so weiter,

(Der Abgeordnete Peter Ritter spricht bei abgeschaltetem Mikrofon.)

und Herrn Arppe, der aus unserer Fraktion,

(Der Abgeordnete Peter Ritter spricht bei abgeschaltetem Mikrofon.)

der nicht mehr Teil in unserer Fraktion ist, warum auch immer. Also es fällt Ihnen nicht ein einziger Name hier ein, mit dem Sie uns als Fraktion treffen könnten.

(Der Abgeordnete Peter Ritter spricht bei abgeschaltetem Mikrofon.)

Und Ihre Auflistung, die Sie da gebracht haben, es geht nicht darum, dass wir gemeinsam gegen Extremismus vorgehen, zumal die Definitionsbreite dessen, was Sie als Nazi oder Neonazi bezeichnen, und dessen, wo wirklich Neonazis angesiedelt sind, weit auseinandergeht. Sie sehen nur Ihr Feindbild bestätigt, wenn überall Neonazis, wo besorgte Bürger, Wutbürger vielleicht, zugange sind.

(Zuruf von Dirk Friedriszik, SPD)

Dass davon Teile Neonazis sind, darüber brauchen wir nicht zu streiten, aber lang nicht all das, was Sie darunter verstehen.

(Beifall Jens-Holger Schneider, AfD)

Aber Sie sind ja noch nicht mal bereit, gemeinsam Gewalt zu verurteilen,

(Jens-Holger Schneider, AfD: Eben!)

Gewalt gegen Personen oder gegen Sachen in der Politik.

(Zuruf von Thomas de Jesus Fernandes, AfD)

Selbst das kriegen Sie nicht hin. Und das ist das Armutszeugnis, um das es hier geht.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD und Holger Arppe, fraktionslos)

Und dann wäre es schon schön, wenn Sie Ihre Vorwürfe so adressieren,