Wenn Sie die PISA-Studie lesen, dann sehen Sie, wie das Personal organisiert sein muss und welches Personal wir an den Schulen brauchen. Es muss schon um einige Ideen mehr gehen, Herr Busemann, als immer wieder nur zu sagen: Wir stellen 2 000 oder 3 000 Lehrer ein.
Mehr vom Gleichen, so hat meine Kollegin Litfin immer wieder gesagt, wird nicht helfen. Wir brauchen eine bessere Ausstattung, aber wir brauchen ganz anderes und anders qualifiziertes Personal, wenn wir im internationalen Vergleich aufholen wollen.
Dass das Lernen früh gefördert werden muss, wissen Sie. Da sind wir uns alle angeblich einig. Wenn aber nach dem Kindergarten nicht tatsächlich für alle Kinder die Perspektiven geöffnet werden, sondern die Perspektiven für bestimmte Kinder sehr eng sind, dann ist das nicht das, was wir wollen. Wer zur Dreigliedrigkeit zurück will,
Wir glauben, dass die Ziele der Schulen und die Erwartungen an die Schülerinnen und Schüler klar definiert werden müssen. Da haben wir unsere Position etwas verändert. Ich finde es gut, wenn Grüne dazulernen. Dass es einheitliche Standards und sogar die Festlegung nationaler Bildungsstandards gibt, finden wir nach PISA richtig. Aber bei allen Standards und auch im Hinblick auf Unterrichtsmethoden zur Erreichung dieser Standards dürfen Kinder nicht beschämt werden. Wenn Sie von Skandinavien lernen wollen, werden Sie sehen, dass Lehrer mit ihren Schülern in ganz anderem Respekt umgehen.
Der große Unterschied zwischen einer Schule, wie Sie sie beschreiben, der Schule mit Druck, der Schule mit dem Zeigefinger, und skandinavischen Schulen - -
- Sie müssten sich einmal zuschauen, Herr Busemann, wenn Sie hier reden. Dass Schule mit Druck nicht funktioniert, wissen wir.
(Busemann [CDU]: Sie verwechseln Leistung mit Druck! – Gegenruf von Plaue [SPD]: Sie haben Schule bei Wilhelm Busch gelernt!)
Wir brauchen ein Klima, das dazu führt, dass die Kinder gern zur Schule gehen, und zwar auch diejenigen, die zu Hause nicht so gefördert werden wie z. B. die Kinder von Frau von der Leyen, die uns in den letzten Wochen immer als Vorzeigekinder vorgeführt wurden. Alle Kinder müssen gern zur Schule gehen, und alle Lehrer müssen gern zur Schule gehen.
Sie haben mit dem Hinweis darauf – Ihrem einzigen Hinweis -, dass das Schulsystem wieder dreigliedrig werden müsse, nicht verstanden, wo das Grundproblem an den Schulen liegt.
Über Selbständigkeit ist heute schon gesprochen worden. Für uns ist das, was in dieser Beziehung organisiert worden ist, noch nicht alles. Aber wir glauben, dass der Schritt in die Selbständigkeit
Wunderschön hat das neulich der Leiter der Glocksee-Schule formuliert, der mir gesagt hat, er sei zwar bei diesem Erlass noch nicht mit allem zufrieden, er sei ohnehin nicht mit der Schulpolitik zufrieden, aber er sei der Auffassung, selbstbewusste Schulleiter könnten mit solchen Erlassen auch subversiv umgehen und viel für ihre Schulen erreichen. – Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.
Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Bei dieser Landtagswahl geht es um die Frage, wohin das Schiff Niedersachsen in Sachen Schule steuert. Geht es nach der CDU, so wird das Steuer herumgerissen und der Kurs nach rückwärts abgesteckt. Nach kürzester Zeit werden wir auf ein Riff auffahren und untergehen,
weil die Antworten der CDU auf die dringendsten Fragen in Sachen Bildungspolitik und unserer Gesellschaft von vorgestern sind.
(Coenen [CDU]: Sie haben von See- fahrt keine Ahnung! – Busemann [CDU]: Ihr habt ein Segelschiff ohne Segel!)
Zukunft für unsere Kinder. Dazu gehört natürlich eine hinreichende und vernünftige Unterrichtsversorgung. Deswegen war es richtig und gut, dass wir zusätzlich zu den Einstellungen, die wir ansonsten schon vorgenommen hatten, im letzten Herbst 700 weitere Einstellungen vorgenommen haben. Was tun Sie von der CDU? – Sie schreien Zeter und Mordio!
Sie schreien Zeter und Mordio, weil wir Lehrer einstellen. In Ihrem Antrag behaupten Sie, wir wollten diese 700 Stellen streichen. Ich habe selten etwas derart Ungeheuerliches gesehen wie diesen Antrag der CDU-Fraktion. Es passt Ihnen nicht, dass wir die Unterrichtsversorgung verbessern – das ist mir schon klar -, weil Sie dann nichts mehr zu meckern haben.
Wir stellen diese 700 Leute trotzdem ein. Das ist gut für die Schulen und für die Kinder, und das ist gut so, weil wir damit die Lehrerkollegien verjüngen.
Ein weiteres Ziel ist klar. Wir wollen nicht nur für die Grundschulen Verlässlichkeit und Sicherung der Unterrichtsversorgung. Wir wollen das selbstverständlich auch für die neue Förderstufe. Unser Ziel ist, dies perspektivisch auch für alle anderen Schulen zu erreichen.
Nein, danke; dieses Mal nicht. Mit Herrn Busemann habe ich mich in den vergangenen Jahren hinreichend auf Podiumsdiskussionen unterhalten. Das machen wir so weiter.
(Busemann [CDU]: Ich wollte nach den Arbeitsverträgen fragen! Wir sind doch alle der Wahrheit verpflichtet!)
immer noch nicht nachgewiesen. Dauernd behaupten Sie, Sie wollten diese Stellen schaffen. Sie geben aber keine Auskunft darüber, wie das geschehen soll. Diese 2 500 zusätzlichen Lehrkräfte kosten im Jahr 115 Millionen Euro. Sie sagen kein Wort dazu, woher das Geld kommen soll. Ich werfe Ihnen vor, dass Sie die Menschen bewusst in die Irre führen. An dieser Stelle werfe ich Ihnen vorsätzlichen Wahlbetrug vor. Das ist eindeutig.
Ein solches Gerede ist genau das, was die Menschen nicht wollen: Versprechen, die nicht gehalten werden können. Mit einem solchen Verhalten erzeugen Sie Politikverdrossenheit. Das ist das Schlimme daran.
- Das ist nachweisbar; da brauchen Sie nicht zu lachen. Sie müssten hier Krokodilstränen weinen. Wir haben zwischen 2000 und 2003 zusätzlich mehr als 3 500 Lehrkräfte für unsere Schulen eingestellt. Insgesamt sind in dieser Legislaturperiode nicht nur die 12 000 Lehrkräfte eingestellt worden, die für die aus Altergründen aus dem Schuldienst Ausgeschiedenen beschäftigt werden, sondern wir haben mehr getan.
Wir haben auch die Zahl der Stellen für den Vorbereitungsdienst für alle Lehrämter von 2 800 im Jahre 1990 auf aktuell mehr als 4 200 erhöht. Damit sichern wir auch für die Zukunft die Versorgung unserer Schulen mit jungen Lehrkräften.
Darüber hinaus haben wir damit begonnen, das Stadt-Land-Gefälle zu beseitigen. Wir wollen unsere diesbezüglichen Bemühungen in Zukunft verstärken. Wir wollen die Bildungspotenziale, die in den ländlichen Regionen vorhanden sind, ausschöpfen. Aus diesem Grunde werden wir insbesondere die gymnasialen Angebote in der Fläche durchgehend verbessern, und zwar mit Mittelstu