Protokoll der Sitzung vom 16.09.2011

Herr Kollege, jetzt kommt bitte die Frage.

Zitat:

„Es ist daher zu befürchten, dass mittelfristig die erwarteten Verkaufserlöse in Höhe von 9 Millionen Euro nicht zu erzielen sein werden.“

(Editha Lorberg [CDU]: Woraus zitie- ren Sie denn da gerade? - Hartmut Möllring [CDU]: Aus vertraulichen Pa- pieren? - Weitere Zurufe von der CDU)

- Landesrechnungshof!

(Zurufe von der CDU)

- Hören Sie bitte zu!

Herr Kollege, ich darf einmal zurückfragen. Sind das vertrauliche Papiere, aus denen Sie zitieren?

Davon gehe ich nicht aus.

(Zurufe von der CDU)

Gut. Auf jeden Fall kommt jetzt bitte ganz konkret die Frage.

Der Landesrechnungshof befürchtet also, dass diese 9 Millionen nicht zu erzielen sein werden. Vor diesem Hintergrund frage ich die Landesregierung: Welche Vorsorge haben Sie oder die Hochschule für den Fall getroffen, dass diese 9 Millionen Euro nicht zu erzielen sind?

(Beifall bei der LINKEN)

Frau Ministerin!

Auch der Landesrechnungshof ist kein Prophet, aber für einen Finanzplan muss man als Grundlage etwas Belastbares nehmen,

(Hartmut Möllring [CDU]: Ja!)

und das ist hier die Einschätzung eines vereidigten Gutachters. Das habe ich alles im Januar hier vorgetragen; denn es ist ja keine neue Frage, die mit dem Landesrechnungshof zu tun hat.

(Zuruf)

- Nein, ich habe hier vorgetragen: Wenn es wider Erwarten Umstände geben sollte - die können ja weiß ich was sein, Hagelschlag oder so etwas -, dass also irgendetwas passiert, dann muss man immer - wie bei jeder Universität, wie bei jedem Bau - überlegen, wie man damit umgeht. Mehr kann ich an dieser Stelle nicht sagen. Sie werden mir doch zugestehen, dass ich im Finanzplan nicht einfach akzeptieren kann, dass unsere Leute dort die halbe Summe hineinschreiben. Das geht nicht.

(Beifall bei der CDU - Victor Perli [LINKE]: Das Gutachten ist nicht mehr aktuell! - Weitere Zurufe - Glocke des Präsidenten)

Frau Dr. Heinen-Kljajić stellt ihre zweite Zusatzfrage.

Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass die Ministerin jetzt mehrfach geäußert hat, dass sie

verleumderische Publikationen oder Pressemitteilungen der Opposition habe, fordern wir erst einmal, dass Sie zumindest uns als Fraktionen dieses Material vorlegen, wenn Sie es nicht öffentlich machen.

(Hartmut Möllring [CDU]: Das ist doch keine Frage! - Heinz Rolfes [CDU]: Hier hat keiner was zu fordern, son- dern nur zu fragen!)

Zum Zweiten frage ich die Landesregierung: Angesichts der Tatsache, dass die Antikorruptionsrichtlinie ja nicht festlegt, es darf keine Korruption geben - das ist eine Frage des Strafrechts -, sondern dass die Antikorruptionsrichtlinie ausdrücklich darauf abhebt, dass es um die Vermeidung des bloßen Anscheins geht,

(Beifall bei den GRÜNEN)

frage ich die Landesregierung: Wir wurde das in Ihrem Hause eigentlich diskutiert, und warum hat man nicht ganz einfach die Leistung, die Rheinzink jetzt erbringt, ausgeschrieben, wie das bei jedem anderen Bauvorhaben, wie Sie uns gerade zahlreich immer wieder zitieren, auch der Fall ist?

(Beifall bei den GRÜNEN - Bernhard Busemann [CDU]: Wie kann man denn etwas ausschreiben, was nichts kostet? - Hartmut Möllring [CDU]: Das ist doch komisch! Man kann doch nichts ausschreiben, was nichts kos- tet! - Heinz Rolfes [CDU]: Das ist ja nur noch peinlich!)

Frau Ministerin!

(Unruhe - Glocke des Präsidenten)

- Frau Ministerin, Sie haben jetzt kurz Zeit, damit wieder Ruhe eintritt.

(Zuruf von Ulf Thiele [CDU])

- Vielleicht besteht ja die Möglichkeit, Herr Kollege Thiele, die Zwischenrufe einzustellen - das gilt für andere Kolleginnen und Kollegen auch -, damit wir wieder eine geordnete Aussprache bekommen.

Ich weiß nicht - und das weiß auch der Finanzminister nicht -, wie wir für unsere gesamten Bauvorhaben Sponsoring ausschreiben sollen. Wie sollen wir das machen?

(Zuruf von Dr. Gabriele Heinen-Kljajić [GRÜNE])

- Das ist doch Unsinn. Ich kann doch nicht sagen, wir sponsern etwas. Ja, und? Wenn wir es normal ausschreiben, dann gibt es unterschiedliche Angebote, und ein Angebot, das für null Euro zu machen, ist nicht zu toppen.

(Beifall bei der CDU und bei der FDP - Zuruf von Dr. Gabriele Heinen-Kljajić [GRÜNE[)

Also, entweder habe ich ein Verständnisproblem - - -

(Bernhard Busemann [CDU]: Nein, nein, die anderen!)

- Sag du noch mal einen Satz dazu. - Das ist wirklich Schwachsinn.

(Beifall bei der CDU und bei der FDP - Ulf Thiele [CDU]: Wie schreibt man Sponsoring aus?)

Herr Kollege Schönecke stellt die nächste Zusatzfrage.

Herr Präsident! Meine Damen! Meine Herren!

(Zurufe und Unruhe - Ulf Thiele [CDU]: Es ist Unsinn!)

Ich unterbreche jetzt noch einmal, aber wirklich, und zwar für 30 Sekunden. Das wird jetzt aber bitte beendet! - Bitte, Herr Kollege!

Herr Präsident! Vor dem Hintergrund, dass der Landkreis Lüneburg und die Stadt Lüneburg sehr intensiv auf das Verfahren mit dem Libeskind-Bau Einfluss genommen haben und ihre Wünsche berücksichtigt werden sollten, frage ich Sie, liebe Frau Ministerin Wanka: Wie beurteilen Sie die Zusammenarbeit mit dem Landkreis Lüneburg und dem dortigen Landrat, Herrn Nahrstedt, und die Zusammenarbeit mit dem Oberbürgermeister, Herrn Mädge, beide von den Sozialdemokraten? Wie beurteilen Sie die Zusammenarbeit in dieser Frage?

(Beifall bei der CDU - Dr. Gabriele Andretta [SPD]: Die ist gut! Das sind gute Leute!)

Frau Ministerin!

(Unruhe - Glocke des Präsidenten - Christian Meyer [GRÜNE]: Hat das noch etwas mit der Frage zu tun? - Victor Perli [LINKE]: Das ist nicht im Rahmen der Fragestellung!)

Die Zusammenarbeit und das Interesse von Oberbürgermeister und Landrat waren sehr ausgeprägt.

(Johanne Modder [SPD]: Ja! Zu Recht! Wunderbar!)