Protokoll der Sitzung vom 10.04.2008

U6 2005 72624 6650 9,2

65974 90,8

2835 3,9 4,3

63139 86,9 95,7

2006 66974 5715 8,5

61259 91,5

2508 3,7 4,1

58751 87,7 95,9

U7 2005 72624 6702 9,2

65922 90,8

4241 5,8 6,4

61681 84,9 93,6

2006 66974 5702 8,5

61272 91,5

3833 5,7 6,3

57439 85,8 93,7

U8 2005 72624 6900 9,5

65724 90,5

6988 9,6 10,6

58736 80,9 89,4

2006 66974 5701 8,5

61273 91,5

6323 9,4 10,3

54950 82,0 89,7

U9 2005 72624 7073 9,7

65551 90,3

8933 12,3 13,6

56618 78,0 86,4

2006 66974 5737 8,6

61237 91,4

8403 12,5 13,7

52834 78,9 86,3

Aus der voranstehenden Aufstellung ist die Entwicklung der Teilnahmeraten an den Krankheitsfrüherkennungsuntersuchungen (U-Untersuchun- gen U1 bis U9) ersichtlich. (Die Gesamtzahl der Kinder wird unter A, die Anzahl der Kinder mit Vorlage des Untersuchungsheftes unter B sowie die Anzahl der Kinder mit Nachweis der Inan- spruchnahme der jeweiligen U unter C aufge- führt.) So stieg im Vergleich von 2006 zu 2005 bei den meisten Untersuchungen der Anteil derjenigen, deren U-Heft vorlag und deren Untersuchung dokumentiert wurden.

Die Inanspruchnahme der Jugenduntersuchung J1 im Alter von zwölf bis vierzehn Jahren hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert. Nahmen im Jahr 2001 nur ein Viertel der Kinder (25,6 %) die Untersuchung in Anspruch, waren es 2006 bereits knapp 43 %.

Die Befunde des gesetzlichen Früherkennungsprogramms U1 bis U9 können auf Landesebene nicht epidemiologisch ausgewertet werden. Allerdings boten die Daten der Schuleingangsuntersuchung die Möglichkeit, auf Landesebene einen Kinder- und Jugendgesundheitsbericht herauszugeben (März 2002) sowie den Bericht Übergewicht bei Schulanfängern (September 2004). Beide Berichte sind über die Homepage des NLGA abrufbar. Diese Informationen waren Grundlage für viele Aktivitäten, u. a. der kommunalen Gesundheitsdienste und anderer Akteure im Gesundheitswesen, die aber in der zur Verfügung stehenden

Zeit nicht abgefragt werden konnten (siehe auch Antwort zu 2. und 3.). Als angestoßene Maßnahmen auf Landesebene sind die drei exemplarischen Gesundheitsziele aufzuführen (Tabakprä- vention, Steigerung der Inanspruchnahme der U-Untersuchungen, Prävention von Kinderunfäl- len) sowie die Projektgruppe Adipositas und die aktuelle Entwicklung einer Internet-Plattform für Projekte im Kontext Ernährung/Bewegung, welche durch das NLGA betreut wird.

Zu 2: Der Bildungsauftrag der Schule gemäß § 2 NSchG fordert u. a, dass die Schülerinnen und Schüler fähig werden sollen, gesundheitsbewusst zu leben. Grundlage der Gesundheitsförderung in niedersächsischen Schulen sind die im Orientierungsrahmen Schulqualität in Niedersachsen verankerten Qualitätsmerkmale. Diese beziehen sich sowohl auf Schüler- wie auch Lehrergesundheit als auch auf ein gesundheitsförderliches Schulmanagement.

Auch die Ernährungsaufklärungsmaßnahmen des Landes beziehen sich schwerpunktmäßig auf Kinder und Jugendliche. Alle Maßnahmen weisen einen starken Handlungsbezug auf und sehen den Erwerb von Alltagskompetenzen als grundlegend an. Die durchschnittliche Verweildauer von Kinder und Jugendlichen in Kita und Schule wird immer länger. Die Landesregierung sieht es deshalb als ein wichtiges Handlungsfeld an, die Verpflegungssituation in Kindertagesstätten und Schulen nachhaltig zu verbessern. Angebot, Akzeptanz, Qualitätsverbesserung und aktive Beteiligung der Kinder und Jugendlichen dort, wo es möglich ist, sind zentrale Bereiche der aufklärenden Beratungsarbeit. Bisherige einzelne Beratungsprojekte sollen zukünftig in eine vernetzte und in sich stringente Beratungs- und Betreuungsarbeit von Kita und Schule münden.

Die inzwischen Eigenverantwortlichen Schulen in Niedersachsen suchen im Rahmen des von ihnen entwickelten jeweiligen Schulprogramms zunehmend selbst Partner zur Erreichung ihrer pädagogischen Ziele und zur Förderung einer gesunden Lebensführung. Die Landesregierung begrüßt bereits bestehende und bewährte Kooperationen, wie z. B. mit Sportvereinen und Krankenkassen, und wird sich für ihren Ausbau einsetzen. Es liegt jedoch im Ermessen der Schulen, wen sie sich als Partner suchen.

Folgende Projekte werden bereits jetzt realisiert:

- Das Projekt „gesund leben lernen“ hat sich Gesundheitsmanagement an Schulen zum Ziel gesetzt.

- Zur Nichtraucherprävention findet jährlich der Wettbewerb „Be Smart, Don’t Start“ für Klassen des Sekundarbereiches I statt.

- Viele Schulen nutzen die Angebote der Landesstelle für Suchtfragen wie z. B. die Projekte „I lost my lung, Bob“ zur Tabakprävention und „fun and risk“ zur Alkoholprävention.

- Landfrauenverbände unterstützen Kinder der 3. Jahrgangsstufe beim Erwerb des Ernährungsführerscheins.

- In Norden fördert die Rut- und Klaus-BahlsenStiftung mit einem erheblichen Betrag das Projekt „BesserEsser in der Hauptschule Norden“. Das Modellprojekt in der Hauptschule soll der erste Knotenpunkt für ein Netz in der Stadt Norden werden. Durch die geplante Kooperation der Hauptschule Norden mit umliegenden Schulen und mit Kindertagesstätten ist die Möglichkeit

gegeben, mit dem Geld der Stiftung einen positiven Einfluss auf das Ernährungsverhalten von vielen Menschen in Norden zu nehmen.

- In Lüneburg erhalten Schulen mit Hilfe der TKK Unterstützung bei der Zurverfügungstellung von gesunder Schulverpflegung. Im Projekt „Cuisinet - Schulisches Netzwerk zu Nachhaltigkeit und Ernährungsbildung“ wird ein besonderer Wert auf Nachhaltigkeit und ökologisches Bewusstsein durch die Einbeziehung von Lebensmittelanbietern der näheren Umgebung gelegt.

- Im Raum Wolfsburg führt die Deutsche BKK u. a. in Schulen Sprechzeiten für Schülerinnen und Schüler zur Vermeidung von Essstörungen durch und bietet Ernährungsberatung für Kinder und Jugendliche (Einzel- oder Gruppenbera- tung) an.

- Die BKK fördert zudem in mehreren Landesteilen das Projekt „Gesund von klein auf“ mittels eines Materialienkoffers und des Einsatzes von Beraterinnen in Schulen und Kindergärten.

- Die niedersächsische Milchwirtschaft fördert seit vielen Jahren das Projekt „Gesundes Schulfrühstück“.

- In der Region Hannover unterstützt das Team Sozialpädiatrie und Jugendmedizin Grundschulen durch das Adipositasprojekt „Gesund essen - täglich bewegen“. Die Interventionen haben im Setting Grundschule ihren Schwerpunkt und erstrecken sich darüber hinaus auf Freizeit und Elternhaus. Das Projekt soll 4 000 Schülerinnen und Schüler in ca. 70 Grundschulen erreichen. Die Projektlaufzeit ist bis Ende 2009 vorgesehen.