Protokoll der Sitzung vom 26.08.2009

Sie wissen außerdem ganz genau, dass noch mehr Leute Einsicht in diese Akten genommen haben.

(Karl-Heinz Klare [CDU]: Herr Jüttner nicht! Der hat es nicht weitergegeben! - Jens Nacke [CDU]: Herr Jüttner war es nicht!)

Also ist dieser Vorwurf völlig unbegründet.

(Beifall bei der LINKEN)

Die Oppositionsfraktionen - Herr Jüttner hat es gerade gesagt - haben die Notwendigkeit der Vertraulichkeit dieser Unterlagen angezweifelt und dazu aufgefordert, die Vertraulichkeit aufzuheben. Das ist eben wiederholt worden. Warum in diesem Zusammenhang überhaupt die Vertraulichkeit herstellen? Wer wird geschützt? - Letztendlich schützt sich die Ministerin damit selbst. Das ist der Punkt, an dem ich wirklich sage: Wir müssen den Antrag der SPD-Fraktion unterstützen. Diese Ministerin muss entlassen werden.

(Beifall bei der LINKEN und bei den GRÜNEN)

Das kann ich aufgrund von Äußerungen, die hier schon vor Monaten in diesem Parlament gefallen sind, auch belegen. Wir haben direkt nachgefragt und keine oder nur verschleiernde Antworten bekommen. Das kann durch diverse Presseäußerun

gen belegt werden. Ich brauche mich nur auf das zu berufen, was im Spiegel und in der Braunschweiger Zeitung stand. Es sind Anweisungen erteilt worden. Hier soll mit dem Mittel der Vertraulichkeit verschleiert werden, was wirklich geschehen ist.

(Beifall bei der LINKEN - Jens Nacke [CDU]: Das ist doch eine Behaup- tung!)

Das muss tatsächlich Konsequenzen haben.

(Jens Nacke [CDU]: Unerhört! - Zuruf von der LINKEN: Demokratieunwür- dig!)

Das muss tatsächlich Konsequenzen haben. Außerdem erschreckt mich, welches Verständnis von politischer Kultur Sie damit offenbaren. Haben Sie sich an dieser Stelle einmal überlegt, wie es zu der erheblichen Politikverdrossenheit außerhalb dieses Parlaments kommt und warum sich so viele junge Leute nicht mit Politik beschäftigen wollen, wenn hier vertuscht, verschleiert und letztendlich gelogen wird?

(Beifall bei der LINKEN)

Frau Kollegin, das, was ich dem Kollegen Jüttner in Bezug auf den Ausdruck „gelogen“ gesagt habe, gilt natürlich auch für Sie. Ich würde mich freuen, wenn Sie diesen Ausdruck ebenfalls zurücknehmen würden.

(Zurufe: Die Unwahrheit!)

Ich formuliere um: - - - Sachen benannt, die so nicht den Tatsachen entsprechen.

(Beifall bei der LINKEN - Wolfgang Jüttner [SPD]: Das ist noch elegan- ter!)

Ich komme zum Schluss. Wir sehen es genauso wie die SPD-Fraktion: Diese Ministerin muss gehen. Sie sollte entlassen werden. Wir werden den Antrag der SPD-Fraktion unterstützen. Ich formuliere es aber noch anders: Die Ministerin sollte freiwillig ihren Platz räumen. Sie weiß, warum.

Vielen Dank.

(Beifall bei der LINKEN und Zustim- mung bei der SPD)

Meine Damen und Herren, für die CDU-Fraktion hat sich nun der Kollege Dr. von Danwitz zu Wort gemeldet. Bitte!

(David McAllister [CDU]: Jetzt bitte die Wahrheit! - Wolfgang Jüttner [SPD]: Der dritte Sturm läuft auf!)

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Da sind sie wieder: die Miesmacher und Dauernörgler von der Opposition.

(Lebhafter Beifall bei der CDU und bei der FDP - Heiner Bartling [SPD]: Ta- tää, tatää, tatää!)

Sie bemängeln hier angebliche Defizite, aber machen hier selbst keinerlei vernünftige Vorschläge.

(Widerspruch bei der SPD)

Sie wollen einfach nicht sehen, was wir in den letzten Jahren in der niedersächsischen Landespolitik auf den Weg gebracht haben:

(Beifall bei der CDU und bei der FDP)

86 000 Lehrer - mehr als jemals zuvor - haben wir bei zurückgehenden Schülerzahlen eingestellt. Meine Damen und Herren von der Opposition, bei Ihnen war es genau anders herum. Da gab es steigende Schülerzahlen. Ich erinnere mich an Jahre, in denen Sie nicht einmal die ausscheidenden Lehrkräfte ersetzt haben.

(Beifall bei der CDU und bei der FDP)

Wir sind so attraktiv,

(Lachen bei der SPD)

dass sogar Lehrkräfte aus anderen Bundesländern zu uns kommen. 520 Lehrer aus anderen Bundesländern haben zu Beginn des laufenden Schuljahres bei uns angefangen.

(Beifall bei der CDU und bei der FDP)

Außerdem haben wir 5 900 Referendarstellen auf den Weg gebracht. Damit sorgen wir dafür, dass wir auch in Zukunft ausreichend viele Lehrer haben werden.

(Johanne Modder [SPD]: Kommen Sie mal in die Wirklichkeit!)

Herr Jüttner, Sie sprachen von frühkindlicher Bildung. Bis vor sechs Jahren wussten Sie kaum, wie dies geschrieben wird. Wir haben diese Bereiche

ausgebaut. Wir haben für Sprachförderung gesorgt. Als Sie dran waren, ist da nichts passiert.

(Lebhafter Beifall bei der CDU und bei der FDP)

Der Schulstart im August ist geglückt.

(Beifall bei der CDU und bei der FDP)

Sie mag das ärgern. Wir aber freuen uns darüber, dass unsere Schülerinnen und Schüler einen guten Start bekommen haben.

(Beifall bei der CDU und bei der FDP)

Alle, die im Schulbereich tätig sind, zeigen vollen Einsatz. Nur Sie sprechen hier von Brandherden. Das Einzige, was man hier mit Brand in Verbindung bringen kann, ist der Feuereifer unserer Ministerin Elisabeth Heister-Neumann,

(Lachen bei der SPD)

des Kultusministeriums, der Landesschulbehörde und aller Lehrerinnen und Lehrer, die zum Wohle der Schülerinnen und Schüler hier im Lande arbeiten.

(Lebhafter Beifall bei der CDU und bei der FDP)

Dafür möchte ich mich im Namen der gesamten Fraktion einmal herzlich bedanken.

(Beifall bei der CDU und bei der FDP - Zurufe von der SPD: Oi, oi!)

Meine Damen und Herren von der Opposition, Sie laufen Leuten hinterher, die seit Jahren keine Schule mehr von innen gesehen haben,

(Widerspruch bei der SPD, bei den GRÜNEN und bei der LINKEN)