Protocol of the Session on November 25, 2009

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- Ach so! Okay. Wir haben jetzt ja eigentlich auf den Minister zu reagieren.

(Wolfgang Jüttner [SPD]: Das machen wir!)

Er hat versucht, uns hier glauben zu machen, dass die Grünen in Niedersachsen bei der Wirtschafts- und Verkehrspolitik eine Verweigerungshaltung einnehmen würden.

(Beifall bei der CDU und bei der FDP - Christian Grascha [FDP]: Stimmt, hat er recht!)

Das Gegenteil ist der Fall. Das würden Sie feststellen, wenn Sie unseren Änderungsantrag einmal zur Kenntnis nehmen würden, Herr Bode. In diesem Antrag nehmen wir nämlich diese Landesregierung beim Wort. Es sind doch immer Ihr Ministerpräsident und auch Herr McAllister, die den Leuten an der Elbe erklären, dass sie für Deichsicherheit sind und überhaupt nicht einsehen, warum die Elbe vertieft werden sollte. Wir fragen uns, warum von Ihrer Seite ein so undifferenzierter Hamburg-genehmer Antrag gestellt wird. Die Aussage, dass die hafenseitigen Zufahrten für die Häfen insgesamt im Norden entsprechend vertieft werden müssten, ist wie ein Persilschein für Hamburg. Dazu haben wir dezidiert eine andere Meinung - ich hoffe, Sie letztendlich auch noch immer.

Im Übrigen, glaube ich, ist unser Konzept für die Hafenhinterlandverkehre eines, das schneller verwirklicht werden kann, günstiger ist und mehr Kapazität schafft. Angesichts dessen frage ich einmal: Wer hat die bessere Verkehrskompetenz?

Vielen Dank.

(Beifall bei den GRÜNEN)

Nun hat ebenfalls nach § 71 Abs. 3 Herr Jüttner von der SPD-Fraktion für anderthalb Minuten das Wort.

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Herr McAllister, ich glaube, wir sind gut beraten, wenn wir uns auf unsere jeweiligen Beschlusslagen beziehen. Ich habe gehört, die CDU-Fraktion ist für die Y-Trasse. Ich sage Ihnen - auch wenn Sie es manchmal nicht glauben wollen -: Diese SPDLandtagsfraktion ist für die Y-Trasse.

(David McAllister [CDU]: Ach so!)

Diese kleinen Spielchen, die Sie machen, können Sie sich schenken. Denn Sie zwingen mich dadurch, darauf hinzuweisen, dass sich zwei Mitglieder des Landeskabinetts, Herr Ehlen und Frau Ross-Luttmann, im letzten Landtagswahlkampf vor Ort gegen die Y-Trasse ausgesprochen haben.

(Oh! und Lachen bei SPD und bei den GRÜNEN - Minister Hans-Heinrich Ehlen: Das stimmt nicht!)

Ich kann zweitens darauf hinweisen, dass Frau Ross-Luttmann nicht anwesend war, als wir hier im

Landtag den Antrag zur Y-Trasse diskutiert haben. Warum nicht? Das ist eine interessante Frage.

Drittens, Herr McAllister - jetzt bin ich bei dieser Woche; Lesen bildet -, habe ich gestern einen Leserbrief zur Kenntnis bekommen, in dem sich zwei regionale Abgeordnete zur Zukunft der Y-Trasse geäußert haben. Einer der beiden Abgeordneten heißt Grindel. Das soll ein CDU-Abgeordneter sein.

(David McAllister [CDU]: Den kennen wir!)

Der hat sich eindeutig dahin gehend geäußert, dass die Y-Trasse Unfug sei. Nicht wir haben das hier in die Debatte eingeführt, sondern Sie. Lassen Sie so etwas in Zukunft! Denn das bringt weder Sie noch uns weiter.

(Lebhafter Beifall bei der SPD - Björn Thümler [CDU]: Donnerhall!)

Zu Wort gemeldet hat sich von der Landesregierung Herr Minister Ehlen. Bitte schön!

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Ich muss mit Nachdruck zurückweisen, dass ich mich in keiner Weise gegen die Y-Trasse gewandt habe.

(Ursula Helmhold [GRÜNE]: Vorsicht, doppelte Verneinung!)

Ich meine, wir sollten ein Stück weit Ehrlichkeit walten lassen, Herr Kollege Jüttner, und nicht einfach Behauptungen in den Raum stellen, die man nicht belegen kann.

Danke schön.

(Beifall bei der CDU und bei der FDP)

Liebe Kolleginnen und Kollegen, weitere Wortmeldungen liegen nicht vor.

Ich schließe die Beratung.

(Wolfgang Jüttner [SPD]: Das war ei- ne doppelte Verneinung! Wir haben es genau vermerkt!)

- Sie können es auch im Protokoll nachlesen.

Wir kommen zur Abstimmung.

Der auf Annahme des Antrages in einer geänderten Fassung zielende Änderungsantrag entfernt sich inhaltlich am weitesten vom ursprünglichen Antrag. Wir stimmen daher zunächst über diesen Änderungsantrag ab. Falls dieser abgelehnt wird, stimmen wir anschließend über die Beschlussempfehlung ab.

Wer dem Änderungsantrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in der Drs. 16/1905 zustimmen will, den bitte ich um das Handzeichen. - Gegenstimmen? - Stimmenthaltungen? - Ich stelle fest, dass dem Änderungsantrag nicht gefolgt wurde.

Wir kommen daher zur Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Ausschusses. Wer der Beschlussempfehlung des Ausschusses zustimmen und damit den Antrag der Fraktionen der CDU und der FDP in der Drs. 16/1339 in geänderter Fassung annehmen will, den bitte ich um das Handzeichen. - Die Gegenprobe! - Stimmenthaltungen? - Damit ist der Beschlussempfehlung des Ausschusses gefolgt.

Bevor ich den nächsten Tagesordnungspunkt aufrufe, möchte ich darauf hinweisen, dass sich die Fraktionen dahin gehend verständigt haben, vor der Mittagspause noch die Tagesordnungspunkte 14 und 15 zu behandeln und anschließend in die Mittagspause einzutreten.

Ich rufe jetzt den Tagesordnungspunkt 14 auf.

Erste Beratung: Auslaufen der geförderten Altersteilzeit verhindern - Beschäftigungsbrücke für jüngere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erhalten - Antrag der Fraktion der SPD - Drs. 16/1867

Zur Einbringung hat sich seitens der SPD-Fraktion Herr Kollege Schminke gemeldet. Bitte schön!

(Vizepräsident Hans-Werner Schwarz übernimmt den Vorsitz)

Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Die SPD-Landtagsfraktion fordert mit ihrem Antrag den Erhalt der geförderten Altersteilzeit, um in wirtschaftlich schwieriger Zeit einerseits älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern nach langer Lebensleistung das Schicksal der Arbeitslosigkeit zu ersparen und andererseits ziel

gerichtet für jüngere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eine dringend notwendige Beschäftigungsbrücke zu schaffen. Das ist Sinn und Ziel unseres Antrages.

Wir wollen, dass die Förderung durch die Agentur für Arbeit um weitere fünf Jahre verlängert wird.

Wir wollen insbesondere das Anliegen der SPDBundestagsfraktion unterstützen; denn schnelles Handeln ist jetzt in Bundestag und Bundesrat absolut nötig. Sonst läuft die Altersteilzeit Ende des Jahres aus, und das hätte fatale Folgen.

(Beifall bei der SPD)

Das Instrument der geförderten Altersteilzeit nach dem Altersteilzeitgesetz wird zurzeit von mehr als 94 000 Versicherten in Deutschland und mehr als 8 800 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Niedersachsen wahrgenommen. Viele Menschen können ihre Arbeitstätigkeit bis zum Regelrentenalter nicht durchhalten. Sie sind körperlich durch harte Knochenarbeit, durch Arbeit im Dreischichtensystem, beispielsweise an Fließbändern, verschlissen. Viele gehen nicht nur körperlich, sondern auch psychisch bis an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Wir brauchen deshalb gesundheits- und altersgerechte Arbeitsbedingungen, und wir müssen folgerichtig die Arbeit den Menschen anpassen und nicht umgekehrt.

(Beifall bei der SPD)

Gleitende Übergänge können wir aktiv gestalten; denn auch die Arbeitswelt ist nicht statisch. Darum ist die geförderte Altersteilzeit auch für die kommenden Jahre ein sehr intelligentes und hoch wirksames Steuerungsmodell, meine Damen und Herren. In konjunkturellen Krisenzeiten sind immer zwei Personengruppen durch Arbeitslosigkeit besonders gefährdet: zum einen die älteren und zum anderen die jüngeren Menschen. Beiden Gruppen wollen wir mit der Verlängerung helfen. Bei den Älteren beispielsweise wollen wir auf dieser Rechtsgrundlage erreichen, dass Menschen ab dem 55. Lebensjahr ihre Arbeitszeit mindern können und damit die Übernahme eines jüngeren Arbeitnehmers nach Abschluss der Ausbildung im Betrieb ermöglicht wird, der sonst in die Arbeitslosigkeit gegangen wäre, meine Damen und Herren. Genau das wollen wir vermeiden.

(Beifall bei der SPD)

Insbesondere beim Ausbildungspakt gibt es in den kommenden Jahren erhebliche Diskrepanzen. Das

wissen Sie. Darum ist an dieser Stelle mehr Engagement sinnvoll und auch dringend erforderlich.

(Ernst-August Hoppenbrock [CDU]: Es sind zu wenige Lehrlinge da!)