Frau König, ich möchte mit der Datenbank anfangen. Sicherlich haben Sie sich in Vorbereitung Ihrer Rede entsprechend informiert und wissen, dass es diese Datenbank längst gibt. Es ist zwar das norwegische Modell, aber Frau Ledendecker hat in Melle längst solch einen Pool geschaffen und praktiziert ihn auch äußerst erfolgreich. Wir brauchen ihn also nicht neu einzuführen. Ich möchte Ihnen empfehlen, sich damit einmal genauer zu befassen.
Angesichts dessen, was ich von Ihnen in puncto Klischees, die in diesem Bereich existieren, vernommen habe, würde ich allerdings gern noch etwas nachhaken. Frau Zypries hat in einer Rede beim Juristinnenbund die Situation einmal wie folgt beschrieben: Noch immer besteht bei vielen die Vorstellung, Männer müssten knallharte Alphatiere ohne Gefühle sein. Frauen seien einfach zu weich für das Business. - Multichef Gerhard Cromme hat
dann noch einen draufgesetzt und gesagt, es gehe dort halt nach Leistung. - Der Anspruch der Frauen, Führungspositionen zu 50% zu besetzen, wurde schlichtweg abgebügelt.
Ich finde, Sie haben mit Ihrem Redebeitrag noch einen draufgesetzt. Ich freue mich ausgesprochen auf die Ausschussberatungen mit Ihnen.
Frau Präsidentin! Frau Twesten, ich weiß nicht, wo Ihre Frage gewesen ist. Ich habe deutlich gemacht, dass es viele Berufsgruppen gibt, in denen Frauen überhaupt nicht die Chance haben, in diese Positionen hineinzukommen, weil es sie gar nicht gibt und das Potenzial gar nicht da ist. Das ist die eine Sache.
Die andere Sache ist: Nehmen Sie bitte zur Kenntnis, dass es eine ganze Menge an gerade hoch qualifizierten Frauen gibt, die einfach nicht in der Lage sind, ihre Familie über Wochen allein zu lassen, weil sie irgendwohin ins Ausland zu reisen haben,
und dementsprechend einen anderen Weg wählen. Ich finde, das ist legitim und in Ordnung. Deswegen sollten wir uns nicht auf diese Weise echauffieren, sondern akzeptieren, dass es solche und solche gibt.
Zur federführenden Beratung soll der Antrag an den Ausschuss für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr überwiesen werden. - Sehe ich oder höre ich Gegenstimmen? - Das ist nicht der Fall. - Es gibt auch keine Enthaltungen. Dann ist so beschlossen.